Machogelaber hin oder her. Aber was waren das noch für Zeiten, als ein Proll wie Oliver Kahn unbeholfen vor Kameras dazu aufrief, dass wir „Eier brauchen“?
Machogelaber hin oder her. Aber was waren das noch für Zeiten, als ein Proll wie Oliver Kahn unbeholfen vor Kameras dazu aufrief, dass wir „Eier brauchen“?
Protest. In Frankreich protestieren oder blockieren Studierende und solidarisieren sich mit den streikenden EisenbahnerInnen. Gegen die Reformen von Präsident Macron regt sich breiter Widerstand.
premiere. Sturz einer Stahl-Dynastie: Jan Neumann inszeniert im Schauspiel Essen „Der Fall der Götter“ nach dem Film „Die Verdammten“.
„Jeden Somma die gleiche Kacke in Dortmund“, sagt ein Typ hinter mir in der Kneipe, als das Derby dahin tröpfelt. Er meint aber den Fascho-Aufmarsch tags zuvor. Ausnahmezustand: Absperrungen, Personenkontrollen und dieser Hubschrauber, der einen viel zu früh aus dem Schlaf reißt. Ja, jedes Jahr die gleiche Kacke, denke ich zustimmend und verfolge, Bier nippend, den behäbigen Spielaufbau des BVB. Er meckert weiter: Die Geschäfte litten darunter. Und erst die Antifa: „Dat sind ja die schlimmsten, genauso wie die Rechten.“ Dabei durften erstere nicht mal zur angemeldeten Kundgebung. Am liebsten würde ich ihm, etwa anhand von Hannah Arendt, darlegen, wie sehr der Raum, sich öffentlich politisch auszudrücken, schrumpft und dass er ohne diese autoritär-neoliberale Kacke nicht einsam diesen hohlen Trübsinn ins Bierglas blasen müsste. Aber ich kippe nur mein Dab-Pils weg und sehe, wie Naldo den Ball zum 2:0-Sieg von Schalke reinhämmert. Der Alte poltert: „Jetzt verliern wa auch noch gegen den blauen Kackhaufen!“, Ja, denke ich, wie am Tag zuvor.
:bent
Literatur. Oasis, Drogen, Instagram: Benjamin von Stuckrad-Barre inszeniert seine Lesung am 11. April in der Zeche Bochum als Happening.
Gremien. Hochschulpolitik findet nicht nur im Studierendenparlament (StuPa) statt. In den Kommissionen der Uni können Studierende ebenfalls darüber entscheiden, was in den Seminarräumen passiert.
Literatur. Schrullige HausbesetzerInnenwelt: US-Autorin Nell Zink schildert in ihrem dritten Roman „Nikotin“ das Leben von anarchistischen AußenseiterInnen. Ein wilder Stil, schräge Dialoge und eine besondere Verbindung zum Schriftstellerkollegen Jonathan Franzen.
Feminismus. Sexismus-Broschüre am Millerntor, #metoo-Debatte bei der Oscar-Verleihung: Scheint die Gesellschaft sensibler denn je für Gleichberechtigung zu sein? Wir sprachen mit der feministischen Autorin und Referentin Anna Schiff.
Protest. Wie in jedem Jahr rufen Organisationen rund um den 8. März zu Aktionen zum Internationalen Frauenkampftag auf. Ein Bündnis verschiedenen Organisationen mobilisiert zur Demonstrationen in Düsseldorf.
Kultur. Der Trägerverein des Bochumer Theaters und Intendantin Romy Schmidt gehen ab Sommer getrennte Wege. Die künstlerische Leiterin hat das Angebot, ihren Vertrag um ein Jahr zu verlängern, abgelehnt. Schmidt und ihr Team forderten eine Vertragsverlängerung von drei Jahren, um genug Zeit für die Umsetzung ihrer künstlerischen Pläne zu haben. Bereits seit Sommer 2017 wurde der Streit zwischen Schmidt und dem Prinz-RegenT-Theater in der Stadtöffentlichkeit ausgetragen.
Nach der frühzeitigen Trennung von Romy Schmidt ist der Trägerverein mit der Doppelspitze Hans. H. Hanke und Susanne Muthig-Beilmann in die Kritik geraten. Die scheidende Intendantin erfährt dagegen sowohl aus der freien Theaterszene als auch aus der Politik viel Solidarität. Die Linke und die CDU wollen die Förderung des Trägervereins durch öffentliche Gelder prüfen lassen.
:bent