Der Chatbot ChatGPT steht ab dem 8. Oktober nun auch Studierenden, Lehrenden und Bediensteten der Ruhr-Uni zur Verfügung. Der Zugang stellt eine datenschutzfreundliche und kostenfreie Möglichkeit dar, auf ChatGPT und künftig weitere Sprachmodelle zuzugreifen. Solche generativen Tools lassen sich in verschiedenen Bereichen des universitären Alltags integrieren. Ob und wie die generierten Inhalte prüfungszulässig sind, wird weiterhin von Fach zu Fach anders entschieden. Lediglich der Zugang zu solcher Software soll für alle gleichermaßen gewährt werden. Für die Nutzung ist eine Registrierung erforderlich: https://public.ruhr-uni-bochum.de/anmeldungen/Seiten/rubgpt-register.aspx. Der Zugang ist nur über das Campusnetzwerk oder VPN möglich.
Zu beachten ist, dass die Nutzung nicht unbegrenzt ist. Monatlich wird das Nutzungskontingent neu aufgeladen. Alle weiteren Informationen zur Registrierung und Nutzung sowie Funktionen von ChatGPT, findet Ihr im Informationsportal der RUB IT.services unter https://www.it-services.ruhr-uni-bochum.de/services/sl/gptatrub.html.

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Bild: An den 15 Ständen in der Innenstadt gab es ein vielfältiges Essensangebot, Donnerstags war es sehr entspannt auf der Essensmeile :Artur Airich

Wer jetzt zu Beginn der Semesterferien ein wenig kulinarische Abwechslung sucht, wird noch bis zum Sonntag in der Innenstadt fündig.

Bochum Kulinarisch ziert auch dieses Jahr die Innenstadt und verspricht 100 Prozent Genuss an den insgesamt 15 Ständen der Bochumer Top-Gastronomien. Ich war da und habe ein paar Eindrücke mitgebracht. Direkt neben dem Dr.-Ruer-Platz, hinter Intersport Baltz, findet Ihr die Essensmeile, die diese Woche ein paar kulinarische Highlights verspricht.
Dort angekommen, merkt man direkt, dass die Stände gut besucht sind. Am Donnerstagnachmittag war es mäßig voll und ich hatte nicht den Eindruck, als würde man lange warten müssen, um sich an den Ständen etwas zu Essen holen zu können. Auch an den Tischen gab es immer wieder genügend Sitzplätze, um seine Leckereien zu genießen. Auf den Menüs stehen viele, man könnte sagen extravagante, Gerichte, denen auch entsprechende Preise zugeschrieben werden. Für ein Gericht zahlt man hier im Schnitt 10 bis 15 Euro. Für den Personalaufwand, der an den Ständen aufgebracht wird, sind diese Preise meiner Ansicht nach gerechtfertigt. Getränke gibt es an den Ständen natürlich auch, von alkoholfreien Cocktails bis zu feinem Wein ist alles dabei. Am Moritz Fiege Treff gibt es auch Bier vom Fass oder aus der Flasche.

Ich probierte zunächst einen veganen Köftespieß aus dem Smoker vom Strätlingshof. Geschmacklich war das Gericht super, besonders das Brot und das selbstgemachte Tzatziki haben gut geschmeckt. Der vegane Köfte war an einigen Stellen etwas zu trocken, wenn keine Soße oder Grünzeug mit im Bissen war, daher gibt es einen kleinen Punkteabzug, sonst aber eine runde Sache. Dem veganen Köftespieß würde ich 3,5 von 5Punkten geben.
Ein paar Stände und Schritte weiter, probierte ich noch einen Veggieburger mit einem Brokkoli-Käsepatty und Knoblauchmayo. Dieser hat mir leider nicht so sehr gefallen. Das Brokkolipatty ist zwar eine nette Idee, war nur doch leider etwas käselastig. Dazu kommt, dass die Knoblauchmayo  sehr viel Raum eingenommen hat und viele andere Geschmäcker im Gericht überdeckt hat. Traf leider nicht ganz meinen Vorstellungen, daher nur 2 von 5 Punkten, da ich die Idee eigentlich ganz gut finde aber am Gericht noch etwas Feintuning fehlte. Zum Ende gab es dann noch ein leckeres Fiege Radler, das bei dem Sommerwetter besonders gut schmeckte. Bei dem vielzähligen Angebot an Desserts und Süßkram musste ich mich zurückhalten, dafür ist dann am Wochenende nochmal Platz.

Vorläufiges Fazit: Super Event, bei dem man, wenn man bereit ist, etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen, viele köstliche Gerichte probieren kann. Die Wartezeiten waren kurz, die Atmosphäre entspannt und nicht zu laut oder unruhig. Ein kleines Manko: Die vegane Auswahl ging gefühlt etwas unter auf den Speisekarten. Jeder Stand hat vegane Alternativen, doch einen Stand, an dem vegane Speisen im Vordergrund standen, habe ich allerdings vermisst.
Geht also mal hin, schaut Euch die Speisekarten an und probiert Euch durch. Ich werde auch nochmal vorbeischauen und mehr Eindrücke einfangen.

:Artur Airich

Bild: Das Fördergerüst ist wegen Sanierungsarbeiten leider nicht besuchbar., Tief unter Tage lebt Bochums Geschichte Das Fördergerüst ist wegen Sanierungsarbeiten leider nicht besuchbar.

In den Semesterferien bietet sich zur Abwechslung die optimale Gelegenheit, sich auf die Spuren der Geschichte Bochums und des Ruhrgebiets zu begeben. Das Deutsche Bergbau-Museum führt Euch in die Welt unter Tage.

„Wissen verbreiten – Bergbau erleben” – so lautet das Motto des Deutschen Bergbau-Museums. Und diesem Motto wird man mit den vielfältigen Angeboten vor Ort allemal auch gerecht. Dabei geht es auch, nach alter Bergarbeiter-Manier, tief unter die Erde. Auch wenn das Deutsche Bergbau-Museum selbst keine Zeche gewesen ist, führt Euch die Entdeckungstour durch das Anschauungsbergwerk 20 Meter tief unter die Erde und zeigt, wie der mühevolle Arbeitsalltag in den kilometerlangen Stollen gewesen ist. Dabei lernt Ihr nicht nur die eindrucksvollen Maschinen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und wie diese durch technische Entwicklungen verbessert wurden, kennen. Wichtiger Hinweis: Vorübergehend ist das Anschauungsbergwerk nur über Treppen zu erreichen und ist damit nicht barrierefrei.

Wer lieber an der Erdoberfläche bleiben möchte, kann sich auf rund 8.000m² Ausstellungsfläche an einem der zahlreichen Rundgänge erfreuen. Insgesamt vier Rundgänge führen Euch  mit dem Themen Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst durch das Haus. Zu bestaunen gibt es dabei um die 3.000 Exponate in den Dauerausstellungen. Auch die Sonderausstellungen können sich sehen lassen. So gibt es bis zum Mai 2025 die Sonderausstellung „Doppelbock auf Museum”, in der die bewegte Geschichte des Fördergerüsts aufgearbeitet wird, wenn es zum Beispiel darum geht, dass Rost das industrielle Erbe bedroht. Eine weitere Sonderausstellung namens „Wir machen Platz!” widmet sich der Grünfläche vor dem Bergbau-Museum und zeigt Gestaltungsentwürfe von Studierenden der Hochschule Bochum. Die Entwürfe zeigen den Vorplatz und die Grünfläche in neuer Gestalt.

Stichpunkt Hochschule: Am Deutschen Bergbau-Museum wird auch fleißig geforscht. Dabei ist ganz aktuell ein neues Forschungs- und Depotgebäude in Arbeit. Den offiziellen Spatenstich gab es erst im Juli. Das Gebäude wird Teil des Leibniz-Forschungsmuseums für Georessourcen. Das neue Gebäude soll die dringend benötigte Infrastruktur zur Aufbewahrung der Sammlungen des eigenen Dokumentationszentrums bereitstellen. Denn die Archiv-Bestände und Objekte befinden sich zurzeit noch in externen Lager- und Büroräumen. Das Gebäude soll 2026 fertiggestellt werden.

Das Bergbau-Museum ist besonders jetzt in der Ferienzeit einen Besuch wert, und auch perfekt für einen Ausflug mit der Familie oder dem Freundeskreis. Habt Ihr Lust bekommen? Ihr findet das Deutsche Bergbau-Museum an folgender Adresse: Am Bergbaumuseum 28 in 44791 Bochum. Mit der U-Bahn kommt Ihr vom Hauptbahnhof mit der Linie U35 direkt an die Station Deutsches Bergbau-Museum. Erwachsene bezahlen für den Eintritt 10 Euro, mit dem Studierendenausweis gibt es eine Ermäßigung auf 5 Euro.


:Artur Airich

Bild: Der AStA Gaming Hub auf dem Campus der Ruhr Uni, afa

Das Overwatch2 Team der Ruhr-Uni, die RUB Goats, steigt auf und darf sich nun in der 1. Uni-Liga unter Beweis stellen. Team-Captain Valentin aka MLG3N1U5 gibt uns im Interview interessante Einblicke in den E-Sport und die kommenden Spieltage.

Der Aufstieg in die 1. Liga wurde den RUB Goats aber keinesfalls in die Wiege gelegt. Noch zum regulären Ende der Saison konnten sich die Goats nämlich noch nicht für die 1. Liga qualifizieren. Doch davon hat sich das Team nicht demotivieren lassen. Das Wildcard-Turnier, in dem noch offenstehende Plätze für die 1. Liga ausgespielt werden, war für die RUB Goats noch einmal die Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt. Im Endspiel des Wildcard-Turniers konnten sich die Goats dann in einem eindeutigen 3:0 gegen das Team Technisch Eisen Eingeranked aus Ilmenau behaupten. Zum Aufstiegsspiel sagt Valentin: „Anfangs waren wir da sehr nervös, auch weil wir einen neuen Spieler dabei hatten, der besonders nervös war. Das hat sich dann nach der ersten Runde, die sehr knapp ausgegangen ist, gelegt. Danach konnten wir uns etwas beruhigen und haben den Rest der Partie dominiert.”

Das Team der RUB Goats besteht aus Umbrason in der Tank-Rolle, Ketox, Alpakalypse und Dragonblade in den Support-Rollen sowie Eeast und Teamcaptain MLG3N1U5, die jeweils die Schadensrolle einnehmen. Als Coach steht ihnen Instance, ein guter Freund des Teams, zur Seite.
In dem Multiplayer-Shooter Overwatch2 geht es je nach Spielmodus entweder darum, gewisse Punkte auf der Spielkarte einzunehmen und zu verteidigen oder ein zentrales Spielobjekt, das Payload, über Kontrollpunkte an dem gegnerischen Team vorbeizutragen. Dabei wird auf verschiedenen Spielkarten abwechselnd von der Angreifer- und Verteidigerposition aus gespielt. Essenziell dabei ist, die Fähigkeiten der eigenen Spielcharaktere aufeinander abzustimmen und in kürzester Zeit teambasierte Entscheidungen zu treffen, um zu gewinnen.
Mit dem Beginn der Saison geht es für die RUB Goats nun darum, sich auch in der 1.Liga zu beweisen. Bereits das erste Spiel gegen die UED Wolves stellte eine Herausforderung dar. Krankheitsbedingt traten die Goats mit einem Auswechselspieler im Derby gegen die Dortmunder Wolves an und mussten sich 0 zu 3 geschlagen geben. Doch Valentin bleibt zuversichtlich und denkt, dass sie gegen das zweite Dortmunder Team, die UED Hounds, bessere Chancen haben werden. Die RUB Goats und die UED Hounds begegneten sich nämlich auch schon in der zweiten Liga und seitdem, so Valentin, haben sich die Goats deutlich verbessert. Das nächste Derby gegen die Hounds steht dann Ende November an.

„Gefühlt ist unser spielerisches Niveau irgendwo zwischen der zweiten und ersten Liga. Wir wissen, dass wir nicht in die zweite Liga gehören, doch dazwischen gibt es noch einen riesigen Abstand. Die spielerische Qualität der einzelnen Spieler ist dort deutlich besser, vor allem auf den höheren Ranglistenplätzen.” Das werden die Goats wohl auch diese Woche zu spüren bekommen, wenn sie gegen die Liga-Favoriten WUE X-Rays aus Würzburg antreten müssen. „Für uns zählt gegen bessere Teams jeder Punkt und jedes Prozent. Wir freuen uns über jede Runde, die wir in härteren Matches holen können. Unser klares Ziel ist aber der Klassenerhalt.”
Damit dieses Ziel auch erreicht werden kann, trifft sich das Team zwei Mal pro Woche für Trainingseinheiten und ein drittes Mal für den wöchentlichen Spieltag. Hier weiß das Team auch ganz genau, was es zu tun gibt. „Für gewisse Spielpläne fehlt es uns noch an Koordination.” Jedoch ist die Aufgabenteilung im Spiel klar. Neben Valentin bringen sich auch Umbrason und Alpakalypse mit ein und bestimmen, wo das Team am besten navigieren kann oder achten darauf, in welcher Kapazität sich das gegnerische Team zu bestimmten Zeitpunkten im Spiel zur Wehr setzen kann. Bis zum Saison-Ende im Januar gibt es also noch viele Gelegenheiten die Trainingseinheiten Früchte tragen zu lassen.
Abschließend bedankt sich Valentin ganz herzlich bei seinem Team und dem AStA und besonders bei Chris aka Christherookey, der die Spiele der RUB Goats auf dem Twitch Kanal des AStA (https://www.twitch.tv/asta_rub/) streamt und kommentiert. Wer selbst Interesse am Overwatch E-Sport hat, kann sich auf dem Discord des AStA RUB E-Sport für das Overwatch Academy Team melden. Informationen zum AStA RUB E-Sport könnt Ihr hier finden: https://wonderl.ink/@asta_e-sport.

:Artur Airich

Bild: Big, bigger Gamescom!

Europas größte Messe für Computer- und Videospiele kehrt nach zweijähriger Coronapause endlich wieder in die Hallen der Koeln-messe zurück. Als leidenschaftlicher Gamer konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, die Messe an zwei Tagen zu besuchen und zu berichten, was es Neues auf dem Videospielmarkt zu sehen und daddeln gibt.

Der Verband der deutschen Games-Branche richtet die Gamescom, ehemals Games Convention, seit 2009 jährlich auf dem Messegelände in Köln aus und bietet Entwicklungsstudios weltweit eine Bühne, um ihre neuen Titel und Geräte vorzustellen. In den Entertainment-Bereichen der Halle können neue Titel angespielt und Live-Events mitverfolgt werden. Im Retro- oder Indie-Bereich findet sich eine Vielfalt an Gaming-Angeboten außerhalb der großen Namen. Die Community-Bereiche hosten Events wie zum Beispiel das Cosplay Village. Nicht zuletzt lassen sich auf dem Gamescom Campus Menschen aus der Branche sprechen und erste Bausteine für eine Karriere in der Games-Branche legen.

Die Gamescom 2022 hatte schon im Vorfeld einige Niederlagen einstecken müssen, denn viele große Studios wie etwa Nintendo, Sony, Activision (Call of Duty-Reihe) oder Electronic Arts (FIFA-Reihe) haben dieses Jahr abgesagt. Der Entwicklungsprozess für Videospiele ist langjährig und viele neue große Titel, die sich noch in der Entwicklungsphase befinden, kamen in den letzten beiden Jahren wegen der Corona-Pandemie schleppend voran, dementsprechend gab es auch weniger Titel auszustellen. Hinzu kommt der Trend, neue Titel lieber auf eigenen Ver-anstaltungen vorzustellen und das Ganze in die Welt zu streamen, wie man sich selbst am effektivsten in Szene setzt, haben viele Studios während der Pandemie besonders schnell gelernt. 

Nichtsdestotrotz waren dieses Jahr mit 1.100 Unternehmen ähnlich viele Austeller:innen wie 2019 in Köln vor Ort. Auch die kurzfristige Absage vom „Games”-Minister Robert Habeck ent-täuschte viele, dennoch war das politische Interesse groß. Auf der politischen Eröffnung am Mittwochabend betonten Kölns Bürgermeisterin und Nord-Rhein Westfalens Ministerpräsident wie wichtig die Gamescom für den Standort Köln und NRW ist. Man machte auf die Themen der Energiepolitik aufmerksam und stellte Konzepte vor, mit der die Gamescom dieses Jahr klimaneutral bleiben soll. Auch die Rolle der Videospiele-Branche für die Innovation von anderen Industriebereichen wurde hervorgehoben und der finanziellen Förderung der Branche beson-dere Wichtigkeit zugeschrieben.

Meine Reise zur Gamescom begann schon am Dienstagabend, als ich mir noch gemütlich von zu Hause aus die Opening Night im offiziellen Live-Stream angeschaut habe. Hier wurde ein Vorgeschmack auf das gegeben, was Besucher:innen den Rest der Woche auf dem Messegelände erwartet. Ikonischen Persönlichkeiten der Videospielwelt wie etwa Journalist und Modera-tor Geoff „Jeff” Keighley, der auch immer wieder Events wie die Game Awards moderiert, begrüßten das Publikum und eröffneten die Gamescom 2022. Anschließend trat ein Ensemble aus Metal-Musiker:innen auf, das den Soundtrack für das Spiel „Metal: Hellsinger” zum Besten gab. Ausgeruht und voller Vorfreude ging es dann am Mittwoch, dem Fachbesucher- und Pressetag, für mich weiter. Die Anfahrt war überraschend entspannt, Sitzplatz im Zug und kein Gedrängel an den Toren der Gamescom. Dass das auch ganz anders aussehen kann, musste ich leider an meinem zweiten Besuchstag feststellen müssen, doch dazu später mehr.

Voll war es aber trotzdem, stetig strömten Menschen vom und auf das Messegelände. Stolz das Ticket gescannt und mit dem frisch gedruckten Pressepass um den Hals ging es dann los, endlich wieder Gamescom! Ich habe mir erstmal einen Überblick über die Ausstellungshallen verschafft. Am Stand von StickyStoneStudio im Indie- und Retro-Bereich habe ich dann meinen Interview-Partner ausfindig gemacht. Mit dem Termin aus dem Weg ging es dann befreit weiter und da ich ja schonmal da war, habe ich mir die Indie-Area angeschaut. Besonders gefallen hat mir hier Roots of Yggdrasil, ein Städtebausimulation mit Rogue-like Touch, bedeutet, dass jeder Spieldurchlauf zufällig generierte Elemente enthält. Danach ging es für mich in der Merchandi-se-Area weiter, ein wenig bummeln, bevor es in die großen Hallen geht. Vorgestellt wurde dort eine Kollaboration von MINI und Pokémon, die Felgen mit Pokébällen drauf fand ich recht witzig. Ich schaute mir Shirts und Sammelfiguren an, die teilweise extremst sexualisiert waren. Ob das nun geschmacklos oder humorvoll ist, möchte ich nicht beurteilen, da gehen die Meinungen sehr auseinander. Es wurde Zeit, mir einen der großen neuen Titel anzuschauen. Ubisoft stellte auf der Messe den Titel „Skull and Bones” vor. Also hieß es anstellen, eine Stunde Schlange stehen, um dann ein paar Gameplay-Minuten selbst in der Hand zu haben. Und es war, leider, gar nicht so gut. In dem Titel geht es primär darum, eine Piraten-Crew aufzustellen und sich dann in gewaltigen Schiffsschlachten die Kanonen um die Ohren zu hauen. Wirklich vom Hocker gehauen hat es mich nicht und von den mittlerweile 6 Jahren Entwicklungszeit hatte ich mir mehr erhofft. Enttäuscht habe ich mich in die nächsten Hallen aufgemacht. 

Wirklich anstellen wollte ich mich nicht nochmal, hab‘s dann aber trotzdem getan. Überzeugt haben mich dann zum Glück „Lies of P”, das die Geschichte der Holzpuppe Pinocchio düster neu erzählt und „V Rising” ein Action-RPG, das sich am besten als Diablo mit Vampiren beschreiben lässt. Nach einem weiteren Rundgang wollte ich mir abschließend „Street Fighter 6” genauer anschauen. Leider war das Studio Capcom selbst nicht vor Ort, man konnte den Titel dann aber skurrilerweise an der TikTok Booth anspielen. Also wieder anstellen, 30 Minuten. In der Schlan-ge hab ich mich mit einem netten Fremden über Fighting Games unterhalten, schön, dass es noch mehr Verrückte wie mich gibt. Zusammen haben wir dann gespielt, er hat mir neue Spiel-mechaniken erklärt und mich, ehrlich zugegeben, gewinnen lassen. Ein kleines persönliches Highlight. Damit war der erste Tag für mich zu Ende. Also ab in die Bahn und zurück nach Hause.

Weiter ging es am Sonntag, als ich die Messe nochmal mit Freunden besucht habe. Der Tag begann für uns ziemlich beschissen, wenn ich das an der Stelle mal so sagen darf. Schuld daran ist aber nicht die Gamescom oder Koelnmesse, sondern, wie sollte es auch sonst sein, die Deutsche Bahn AG. Wir steigen in Bochum in einen relativ vollen, aber so dass man wenigstens noch stehen konnte,  RE 1 ein, der laut Infotafel mit weniger Wagons bestückt war. Mit langen Stehzeiten muss man bei einem Messebesuch rechnen, da wird die eine Stunde Zugfahrt auch auszuhalten sein, dachten wir. An jeder Haltestation wurden es immer mehr Leute und selbst als ein großer Schwung an Menschen am Düsseldorfer Flughafen ausgestiegen ist, wurde es nicht leerer. Menschen strömten in den bereits vollen Türenbereich der Bahn, Zugbegleiter an den Bahngleisen winken munter weiter Leute rein und ignorieren wie voll es bereits war. Eng aneinander gepfercht wie Tiere standen wir da, von der Klimaanlage, wenn sie denn lief, war nichts zu spüren. Augen zu und Aushalten. Einige haben es mit Humor hingenommen, wer braucht schon Tinder, wenn man einfach Bahnfahren kann, um sich bei Körperkontakt kennenzulernen. Andere wiederum machten ihren Frust lautstark kund, auch wenn sie nur eine Station fahren mussten. Es kam zu Geschrei. Der absolute Tiefpunkt war erreicht, als eine Person, mit der ich unterwegs zur Messe war, plötzlich den Geist aufgab. Nicht ansprechbar, leerer Blick und blau angelaufene Lippen. Ich konnte sie gerade noch so auf den Beinen halten,  eine Flasche Wasser aus meinem Rucksack holen und ihr etwas zu Trinken geben. Die Enge im Zug war erdrückend und Platz machen konnte auch niemand. Natürlich kamen wir mit Verspätung an der nächsten Station an, damit wir raus konnten, frische Luft schnappen. Keine Sorge, alles wieder gut und wir konnten noch einen spaßigen Tag auf der Messe verbringen. Ich finde es kriminell, wie die aktuelle Situation in den Bahnen aussieht. Das wurde zur Woche der Gamescom nochmal mehr als deutlich. Dass man sich nicht mal in die 1. Klasse stellen, geschweige denn setzen darf, ist mir unerklärlich. Auch, dass es keine Sonderzüge oder mehr Wagons auf den einzelnen Strecken fahren, ist mir ein Rätsel. Deutsche Bahn, schämt Euch, dass Ihr das Euren Kund:innen zumutet, pfui!

Der Rest des Tages auf der Messe war aber schön, das Messegelände war voll, aber nicht zu voll. Wir haben uns Spiele angeschaut, ein Wrestling Match live gesehen, coole Fotos gemacht, Merch gekauft und uns ein E-Sports Event angeschaut. Kommt jetzt leider etwas zu kurz, aber was in der Bahn passierte, kann ich nicht kommentarlos stehen lassen, danke nochmal DB! 

Mein Fazit zur Gamescom 2022 ist, dass die Messe im Groben so wie immer war. Klar haben einige big names der Branche gefehlt und das hat man auch gemerkt. Aber so ist man immerhin mal dazu gekommen, sich die kleinen Dinge genauer anzusehen, die man sonst immer außen vorgelassen hat. Wie uns auch einige mitgeteilt haben, mit denen wir auf der Messe gequatscht haben, ist die Gamescom für viele nicht wegen der Austeller:innen und neuen Titel so interessant, sondern um mit Leuten und Freunden aus aller Welt zusammenzukommen, die ein und dieselbe Liebe zu Videospielen, Animes sein Mangas und das einfache Nerd-Sein teilen. Das würde ich so auch unterschreiben. Für die paar Minuten Gameplay, die man nach stundenlangem Anstehen zu sehen bekommt, lohnt sich die Gamescom nicht, da kann man in vielen Fällen auch auf spielbare Demos oder Early-Access Releases warten. Es ist wichtig und gut, dass die Messe wieder vor Ort stattfindet und das bunte Getümmel habe ich ehrlich gesagt vermisst. Daher hat sich der Besuch für mich und viele andere sicher auch gelohnt. 

:Artur Airich