Thailand ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern spätestens seit 2004 auch der Schauplatz eines erbarmungslosen Bürgerkrieges, von dem die meisten TouristInnen nichts mitbekommen oder wissen. In den drei südlichsten Provinzen Thailands – Pattani, Narathiwat und Yala – leben überwiegend muslimische Malaien, während die im Großteil Thailands dominierenden buddhistischen Thais sich dort in der Minderheit befinden. Dort kam es im vergangenen Jahr zu zahlreichen Angriffen u.a. auf Lehrpersonal, die Attentäter kündigten den Fortgang der Gewalt an. Bereits seit Ende der sechziger Jahre gibt es in diesen Provinzen von Seiten der Malaien Bestrebungen nach Autonomie oder Abspaltung von Thailand. Die Forderungen entsprechender malaiischer Organisationen wie der PULO (Pattani United Liberation Organization) beinhalten auch die Einführung der Scharia, des islamischen Rechts, in der Region sowie zumindest ein Referendum über die Abspaltung der Provinzen zwecks Gründung eines islamischen Staates, in Anlehnung an das bis 1902 existierende Sultanat Pattani.