Der Internationale Tag des Versuchstiers wurde von der britischen Tierrechtlerin Muriel Dowding 1962 ins Leben gerufen. Der Tag soll uns darauf hinweisen, wie grausam Tierversuche sind. Jährlich werden schätzungsweise 100 Millionen Wirbeltiere, wie zum Beispiel Hausmäuse oder Primaten, für Experimente verwendet. Viele der Tiere sterben an den Folgen der Versuche oder werden anschließend getötet. Die Lebewesen werden nicht nur in der Kosmetik-, Tabak- und Pharmaindustrie eingesetzt, sondern auch in der Medizin. Sie dienen dort der Erkenntnisgewinnung zur Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten.
Knapp 13.000 Wirbeltiere werden jährlich allein an der RUB für Forschungszwecke verwendet. Die RUB bietet sogar im Optionalbereich jedes Semester einen Kurs über die Grundlagen tierexperimenteller Arbeit an. Drei Credit Points bekommt Ihr für diese praktische Übung mit Versuchstieren. Seit dem 1. Januar 2014 besteht an der RUB eine Meldepflicht für alle genetisch veränderten Tiere. Bei sogenannten „überschüssigen“ Tieren (die nicht mehr für Versuche geeignet sind) muss ein triftiger Grund angegeben werden, um das Tier „entsorgen“ zu können, sprich zu töten. Laut dem Tierschutzbeauftragten Matthias Schmidt können diese Tiere jedoch für in-vitro-Versuche (Experimente, die in einer kontrollierten künstlichen Umgebung außerhalb eines lebenden Organismus stattfinden, wie zum Beispiel in einem Reagenzglas) verwendet werden.