Keine große Literatur, aber ein spannendes Campus- und Generationsporträt: Michael Hingstons Debütroman „Die Dilettanten“.
Keine große Literatur, aber ein spannendes Campus- und Generationsporträt: Michael Hingstons Debütroman „Die Dilettanten“.
„Du nimmst keine Zwiebel? Die stinken ja auch und du nicht!“ So begann ein Flirtversuch in einem Imbiss, aber so hörte er auch auf. Es ist nicht leicht, die passenden Worte zu finden, um einen Menschen kennenzulernen, besonders in der Öffentlichkeit. Gibt es kleine Hilfestellungen, um einen Korb zu vermeiden? Was sollten wir besser nicht sagen, wenn wir einem Menschen näherkommen möchten? Die :bsz hat sich umgehört und ausprobiert.
Die Uni ist der beste Ort, um jemanden kennenzulernen: Hier findest Du Studis in Deinem Alter und idealerweise passend zu Deinem Intellekt. Gefällt Dir eine Person aus einem Kurs, dann setz Dich neben sie, verwickle sie in ein Gespräch, wie die Dortmunder Theologiestudentin Lea; sie malte ihrem Schwarm lustige Smileys in seinen College-Block und so begann dann eine langjährige Partnerschaft.
Aufdringliche Tänzer im KulturCafé bei den Fachschaftspartys sind hingegen out, da waren sich alle Befragten einig. Kreativität ist gefragt. „Du hast so große Augen wie ein Meerschweinchen“ klingt zwar blöd, prägt sich aber ins Gehirn ein, erinnert sich Katharina zurück. Die :bsz konnte beobachten, dass eine beliebte Variante des Flirten das Necken ist: „Du sprichst komisch.“ „Du bist sehr kariert.“ „Du bist zu groß für ein Mädchen.“ Tatsächlich haben diese kontextlosen Sätze Früchte getragen und die Personen blieben im Gespräch.
Lauschen ist zwar unhöflich, dennoch effektiv. Lauschst Du einer Unterhaltung zweier Personen, bei der Du mindestens eine gut findest, kannst Du Dich vorsichtig einmischen und Deinen Senf dazugeben – zumindest lernten sich Simon und Martina so kennen.
Die Serie „How I Met Your Mother“ hat das Single-Leben extrem beeinflusst. Ob in der Bochumer Innenstadt oder in diversen Heimbars und Akafö-Lokalitäten, das Spiel „Kennst Du…?“ wird immer wieder gespielt. Personen, welche die Serie kennen, sind zwar meist gelangweilt; wer sie nicht kennt, geht aber darauf ein. Wie funktioniert es? Hierzu klopft Deine Begleitung der Person Deiner Wahl auf die Schulter und fragt sie, ob sie Dich schon kenne und lässt Euch allein. Stellt sich nur noch die Frage, wann wir die ersten Leute in Taucheranzügen in der Cafete sitzen sehen werden.
Die einen feiern es als längst überfälligen Durchbruch im Sozialsystem Deutschlands, die anderen befürchten schlimme Konsequenzen für die hiesige Wirtschaft. Der flächen- und branchendeckende gesetzliche Mindestlohn wurde in der Politik lange diskutiert. Schnell wird aber klar: Die Contra-Stimmen kommen fast ausschließlich aus neoliberalen ArbeitgeberInnen und Wirtschaftslobbykreisen. Seit dem 1. Januar gibt es überall mindestens 8,50 Euro die Stunde, da können auch die Geier und Heuschrecken (so schnell) nichts mehr dran machen. Doch was bedeutet der Mindestlohn etwa für uns Studierende?
Datenmissbrauch und -schutz sind wieder einmal in aller Munde. Während sich der NSA Skandal, der Datenklau und Serverangriff gegen Sony-Pictures in der internationalen Sphäre abspielte, erreichte uns RUB-Studierende diese Problematik nun im Mikrokosmos der Uni. RUB Knallhart, eine Gruppe von unbekannten politischen Aktivisten à la Anonymous, nutzten RUB-E-Mail Adressen im Laufe der StuPa-Wahl, um Druck auf die Listen auszuüben. Dramatisch daran ist, dass sich kriminelle Potentiale eröffnen und dass die diplomatischen Beziehungen darunter leiden. Ob es nun die Hochschulpolitik oder die Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea sind, sowohl das wenig vorhandene Vertrauen als auch die Handlungsspielräume werden geringer.
Während um die 15.000 patriotische wie besorgte „WutbürgerInnen“ in Dresden bei Pegida und schlappe Nachahmungsversuche in anderen Städten versuchen, unser Abendland zu retten, scheint ein Rechtsruck auch auf dem Campus anzukommen – zumindest, was Aktionen wie die Massenmail RUB Knallhart angeht: Linke oder progressive Hochschullisten werden geschmacklos aufs Korn genommen oder mit abenteuerlichen Vorwürfen verunglimpft. Keine Frage: Die rechten Attacken polarisieren die Studierendenschaft und fordern trotz neoliberaler Regelstudienzeitbelastung wieder eine Auseinandersetzung mit der Uni als politischen Raum ab.
Erst am 19. Februar beginnt in Taiwan und China das neue Jahr. Dann wird das Jahr der Ziege das des Pferdes ablösen. In meinem Auslandssemester in der taiwanesischen Hauptstadt Taipei habe ich schon mal den westlichen Jahreswechsel zum Anlass genommen, um ungewohnte Essgewohnheiten, außergewöhnliche Unterrichtsmethoden, sowie unsere wichtigsten Feiertage Weihnachten und Neujahr hier genauer unter die Lupe zu nehmen.
Es ist Silvester, 17:30 Uhr am Abend. Ich sitze an meinem Schreibtisch und lerne für meinen Chinesischkurs. Trotz 15 Grad Außentemperatur ist es kalt. Das liegt an der hohen Luftfeuchtigkeit und daran, dass es in Taiwan keine Heizungen in den Wohnungen gibt. Somit ist die Außentemperatur gleich auch der Innentemperatur. In einer halben Stunde muss ich los zum Kurs.
Weihnachten ist vorbei und den angefutterten Speck können wir am besten mit ganz viel Spaß wegtrainieren. Der graue Alltag im Januar wird durch das schlechte Wetter auch nicht besser. Da bietet sich der Spring-in-eine-Pfütze-und-bespritze-Deine-Freunde-Tag, der am 11. Januar 2015 gefeiert wird, nur an. Die Regeln sind ganz einfach. Ihr zieht Euch vorzugsweise Gummistiefel an, sucht Euch eine Pfütze und springt mit voller Wucht rein, dann schaut Ihr Euch um, ob Ihr Eure Freunde erwischt habt. Dabei ist der Spaß umso größer, wenn die Pfützen schlammig und tief sind. Je mehr dreckige Spritzer auf der Kleidung und im Gesicht landen, desto lustiger wird es. Findet Ihr nur eine Pfütze, die angefroren ist, springt Ihr einfach so lange darauf rum, bis das dünne Eis bricht und Ihr Eure Freunde erwischt. Idealerweise werdet Ihr dann bei diesem weltweiten Spaß bemerken, wie schön es ist, manchmal wieder Kind zu sein.
Also habt keine Scheu, sondern Spaß.
:kac