Bild: Kommentar Pro: Fußball ist mehr als die Summe seiner Teile

Fußball hat als gesamtgesellschaftliches Phänomen viel Potential und das zeigt sich auch jetzt zur WM. Schnell wird deutlich, dass es  bei dem Turnier um mehr geht als nur um Spiele, wenn man richtig hinhört und zuschaut.

Wir trauen den Brasilianern viel zu, zeigen Respekt gegenüber Außenseitern wie Costa Rica und fragen uns, was nur mit den Spaniern los ist. Dieser Sport kann verbinden, schafft Sympathie, bringt Kulturen zusammen. Das geht häufig unter, wenn SpielerInnen aus Brasilien nach Deutschland und deutsche FußballerInnen nach England wechseln. So zum Beispiel der Transfer von Mesut Özil, der hauptsächlich auf Millionenbeträge reduziert wurde, weil der kulturelle Austausch im Fußball längst gängige Praxis ist. Die Weltmeisterschaft bietet aber auch Gelegenheiten, mit Menschen anderer Kulturen zusammenzutreffen, miteinander das Spektakel anzugucken und gemeinsam die Köpfe zu schütteln. „Suarez wollte wohl mal etwas Italienisches probieren“, sagte ein verständnislos blickender Italiener im KulturCafé zu mir, als die Bissszene gezeigt wurde. Wir beide mussten lachen.

Neben den Spielen wird und wurde viel von den Rahmenbedingungen berichtet. Alle Medien, aber besonders die sozialen, verbreiteten die wirtschaftlichen, aber auch menschlichen Kosten, die auf Brasilien zukommen können. Und so begann der Austausch vor der WM schon über Blogs und andere Plattformen. Wir sahen die verbesserungswürdigen Sozial­systeme, die Proteste, und auch von KünstlerInnen haben wir gehört. Die Werke von „Paulo Ito“ gingen um die Welt, und durch die ZuschauerInnen wurde der Druck auf die Regierung verstärkt. So wirkt die WM nicht nur im Sportlichen, sondern auch im Gesamtgesellschaftlichen. Diese Effekte sind zwar kein Allheilmittel für alle Schwierigkeiten Brasiliens, aber sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf Dinge, die uns ähnlich sind, und solche, die jeder verbessert sehen will.

Bild: Kommentar Contra: Warum die WM scheiße und gefährlich zugleich ist

Stell Dir vor, Du sitzt auf einer Wiese mit einem Kumpel, Ihr trinkt Bier und hört Euch Vogelgezwitscher an: „Piep, piep, piep“ zwitschern die Vögel, alles ruhig und entsp… „TOOOR!“ Und schon ist die Ruhe gestört. Alle Menschen fühlen mit, denn wir sind in Brasilien, wir haben gegen die USA ein Tor geschossen und wir sind die Nationalelf. Eben nicht!

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Bild: Gefahrengebiet für RadlerInnen, egal ob mit oder ohne Helm., Kommentar: BGH urteilt: Voller Versicherungsanspruch für FahrradfahrerIn Foto: tims

Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), auch ohne Tragen eines Fahrradhelms vollen Versicherungs­­anspruch bei Unfällen zu haben, löst in Deutschland eine nicht ganz neue Diskussion aus: Es geht um die Helmpflicht für FahrradfahrerInnen. Die steigende Zahl der RadfahrerInnen auf deutschen Straßen machen die Fahrt nicht ungefährlicher: Muss der Staat die Helmpflicht einführen?

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Bild: Kunst-Abriss in Bochum: Otto Herbert Hajeks Maßzeichen wurden im April 2011 beseitigt., Künstler-Konsortium: Reflexion von Kunstzerstörung durch ihre Zerstörung? Foto: Klaus Kuliga (artibeau)

Im Zuge der am 22. Juni eröffneten Ausstellung „temporärer Kunstwerke“ der Urbanen Künste Ruhr sowie des Netzwerks RuhrKunstMuseen ist im Rahmen des Projekts „Doom Void Hope“ der Künstlergruppe „KONSORTIUM“ ein 1979 entstandenes, vier Meter hohes und 25 Meter breites Wandbild an der RUB zwischen Audimax und NA-Gebäude grau übertüncht und durch den Schriftzug „HOPE“ ersetzt worden (siehe :bsz 1004). Das 100 Quadratmeter große Wandbild war am 24. Oktober 1979 unter Leitung des Bochumer Künstlers Bernd Figgemeier als studentisches Gemeinschaftsprojekt entstanden und hatte die letzten 35 Jahre unbeschadet überdauert. Im Dialog mit den beteiligten AkteurInnen lotet die :bsz nun aus, wie die Hoffnungen für einen dauerhaften Bestand von Campus-Kunst zurückgeholt werden können.

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Solidarität, ökonomische Effizienz, Gleichheit und nebenbei noch den Weltfrieden – das sind so ungefähr die Ziele, die sich die International Cooperative Alliance (ICA) auf die Fahnen geschrieben hat, die Organisation, in der die meisten genossenschaftlich organisierten Unternehmen vertreten sind. Um diese Unternehmen zu würdigen, die sich selbst meist eher als Wertegemeinschaften betrachten, wird seit 1992 jährlich am 6. Juli der Internationale Genossenschaftstag gefeiert.

Die Idee der Genossenschaften stammt aus dem Jahr 1847, als Friedrich Wilhelm Raiffeisen im rheinland-pfälzischen Weyerbusch einen Verein zur wirtschaftlichen Unterstützung der Landbevölkerung gründete. Heute sind geschätzt etwa 700 Millionen Menschen in Genossenschaften organisiert, die zum Ziel haben, sich gegenseitig zu unterstützen und MitarbeiterInnen Gelegenheiten zur demokratischen Mitbestimmung zu geben.