Lyrik. Am 17. November werden die PreisträgerInnen des Wettbewerbs postpoetry.NRW in der Duisburger Stadtbibliothek ausgezeichnet. Zu ihnen gehört auch RUB-Student Philipp Blömeke mit seinem Gedicht: heimat.
Zahllos aufgereihte Plattenbauten, der Himmel grau und Handylautsprecher-Musik aus der U-Bahn-Unterführung. Aber schwere Sommertage und vereinnahmende Stille über den Tälern und Bergen um die Holzhütte auf Todtnauberg im Hochschwarzwald. Heimat – das ist Widerspruch. Umso widersprüchlicher die Zeiten sind, umso formgewandter wird die Kunst, umso mehr Halt sucht ein Mensch im Versprechen von Struktur.
Doch einer bringt die Widersprüche auf einen gemeinsamen, lyrischen Nenner: Philipp Blömeke, 1990 in Höxter geboren und „seit 10 Jahren in der Lyrikecke unterwegs“.
Fördern und belohnen
Bereits zum achten Mal schrieb die Gesellschaft für Literatur in Kooperation mit dem Verband deutscher Schriftsteller den Wettbewerb aus. „Es ist ein Lyrikpreis, der fördern und belohnen will“, erklärt Blömeke. „Prämiert wird zwar ein Text, der Preis soll aber auch die
AutorInnen in der ziemlich dicht aufgestellten Literaturlandschaft sichtbar machen.“ Ziel des Preises sei es, die Lyrikszene des Landes sichtbar zu machen und die Zusammenarbeit zwischen dem literarischen Nachwuchs und professionellen LyrikerInnen zu stärken. Unterstützung fand das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Kunststiftung NRW.
Lyrik, die bleibt
Zum Auswahlgremium der Jury „Lyriker NRW“ gehört auch Verleger Andreas Heidtmann, der die düstere Metaphorik und „unüberbrückbaren Antagonismen“ in Blömekes Gedicht in der Laudatio unterstreicht. „Von Heimat als Geborgenheitsort sind wir weiter denn je entfernt.“
Doch postpoetry hört nicht auf dem Blog im Netz auf: Die preiswürdigen Gedichte sollen als Postkarte gestaltet und gedruckt werden und bei der Preisverleihung und später in weiteren Bibliotheken und Kultureinrichtungen ausliegen.
Interesse geweckt? Wer Philipp Blömekes „heimat.“ sowie die anderen PreisträgerInnen und ihre Texte kennenlernen möchte, sollte am 17. November um
19:30 Uhr in die Duisburger Stadtbibliothek zur Lesung und Preisverleihung kommen.
:Marcus Boxler
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