Bild: Wir für Wölfi: :bsz-Redakteur Tim Schwermer war auf der Wahlkampfparty in der ­Trompete dabei und sprach mit dem parteilosen OB-Kandidaten. , „Wir für Wölfi“: Wahlkampfparty in der Trompete Foto: tims

In der Trompete fand am Freitag die Wahlkampfparty für Wolfgang Wendland, dem parteilosen Kandidaten für die bevorstehende OB-Wahl im September, statt. Musikalisch begleitet wurde der Abend unter anderem  durch Northern Beach und Tommy Finke. Am Ende war das Bier zum Glück nicht alle und die Hosen beim Kandidaten noch an.

Kann er Oberbürgermeister? Diese Frage müssen die Bochumer WählerInnen am 13. September bei der OB-Wahl an der Wahlurne selbst entscheiden. Zumindest kann er Partys mit etablierten Live-Bands organisieren. Wolfgang Wendland, den die meisten wohl nur unter seinem Alias „Wölfi“ kennen, kandidiert für die OberbürgermeisterInnen-Wahl in Bochum und zieht seine Kandidatur auch konsequent durch. 425 Unterschriften benötigt man als parteiloser Kandidat, um sich für die Wahl aufstellen zu können. Diese Hürde hat der Sänger der Wattenscheider Kultband Die Kassierer bereits im Februar genommen und seine Kandidatur beim Wahlamt eingereicht. Meint er es ernst mit seinen politischen Ambitionen oder möchte er einfach nur sein Image aufpolieren? Wahlkampfslogans wie „Arbeit ist scheiße“ sind vom ehemaligen Kanzlerkandidaten der Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands (APPD) dieses Mal nicht zu hören.

Gegen das SPD-Parteibuch – „Recht ernstes Programm“

Stattdessen versprach er seinen WählerInnen bereits im April auf der offiziellen Pressekonferenz zu seiner Kandidatur im Mandragora „mehr Transparenz und Klarheit über die finanzielle Situation der Stadt.“ Damit sich diese wieder „mit ihrer Stadt identifizieren können“. Ohne SPD-Parteibuch möchte er die Wahl gewinnen und stellte ein „recht ernstes Wahlprogramm“ vor, das so gar nicht mit Wölfis eher freizügigem und offenem Naturell zu tun hat. Der Ex-Studierende der Politikwissenschaft und Philosophie sowie gelernte Werbe- und Medienvorlagenhersteller möchte als Oberbürgermeister vor allem das durch die Haushaltssperre in Mitleidenschaft gezogene Kulturbudget der Stadt erhöhen.

Schwerpunkt Kultur – Die Trompete als musikalisches Zentrum

Die Wahlkampfparty in der Trompete war dementsprechend kulturell und musikalisch geprägt. Wahlkampfparolen und Reden des Kandidaten Wölfi standen nicht im Vordergrund, gleichwohl bedankte er sich beim Publikum für die Unterstützun. Danach saß der Kandidat gemütlich an der Bar, nippte an seinem Bier und lauschte den Live-Acts des Abends. Auch wenn Sänger Tommy Finke die Stimmung im Club mit „Wählt Wolfgang Wendland“ kurz einheizte und die Band Northern Beach Applaus für den Kandidaten einforderte, konzentrierte sich Wölfi auf persönliche Gespräche am Tisch, ließ sowohl Hemd als auch Hose an und musste keine Angst haben, dass das Bier am Ende alle sein wird. Wer sein Wahlprogramm durchlesen möchte, kann das auf seiner Homepage machen. Die Pressekonferenz in voller Länge gibt es auf Youtube. Die Chancen für einen Wahlsieg sind zwar eher gering,  über eine gelungene und gut besuchte Wahlkampfparty konnten sich Wölfi und die Trompete trotz 15 Euro Eintritts trotzdem freuen.

:Tim Schwermer

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