Zweimal im Jahr dürfen Ärztinnen und Ärzte aus Holland und Belgien auf Initiative von Mariela Castro, der Nichte von Fidel Castro, umsonst Geschlechtsumwandlungen in Kuba anbieten – für Malú, die Protagonistin des Films „Transit Havanna“, die Chance, da sie schon lange auf eine OP wartet. Aus der Sicht der LGBT-Community tauchen ZuschauerInnen in die kubanische Gesellschaft ein. Zur Premiere im Bahnhof ist Alex Bakker, Autor der Romanvorlage, zu einem anschließenden Filmgespräch geladen.

Oktobersonntage sind perfekt für Tiefschürfendes: Daher reist Praktikantin Andrea zusammen mit dem im Januar in den MusikerInnenhimmel gestiegenen David Bowie in die Gegenwart der 70er, wo er als Alien in „Ein Mann, der vom Himmel fiel“ versucht, von der Erde auf den eigenen Planeten zurückzukehren. In einer amerikanischen Kleinstadt lernt er dann die Schattenseiten der menschlichen Gesellschaft kennen. Der Film wird im Rahmen des „European Art Cinema Day“ gezeigt.

 

:bsz-Redakteur Tim hat in der vergangenen Ausgabe ausdrücklich an alle LeserInnen appelliert, den Oscar prämierten Film „Selma“ doch bitte in der Original-Version anzuschauen. Die Chance bietet sich am kommenden Donnerstag im Bahnhof Langendreer ab 20 Uhr. Das endstation.kino zeigt Ava DuVernays Meisterwerk über einen der bekanntesten Aktivisten Amerikas, Martin Luther King. Weitere Aufführungen im Orginal mit Untertiteln: Montag, 16.März, 17:45 Uhr und Dienstag, 17. März, 20 Uhr.

Aus aktuellem Anlass richtet das Zentrum für Mittelmeerstudien der Ruhr-Uni eine Dokumentarfilmreihe im Endstation Kino aus. Den Abschluss der Reihe  bildet Philip Scheffners Film „Revision“. 1992 wurden zwei rumänische Staatsbürger bei dem Versuch, die EU-Außengrenze zu überschreiten, erschossen. Mit „Revision“ wird ein juristisch abgeschlossener Kriminalfall filmisch neu aufgerollt, die Orte, Personen und Erinnerungen miteinander verknüpft und ein fragiles Geflecht aus Versionen und Perspektiven einer „europäischen Geschichte“ darstellt.

Am Mittwoch startet auch eine neuen Filmreihe im Endstation Kino in Langendreer. Wolfgang Wendland, Sänger der Bochumer Punk-Band Kassierer, präsentiert cineastische Geheimtipps, die in den Lichtspielhäusern oft unberücksichtigt blieben. Los geht’s mit Ottomar Dominiks experimentellen Essayfilm „Jonas“, der unter anderem auf der Grundlage von Kommentaren Hans-Magnus Enzensbergers die soziale Kälte und urbane Entfremdung in der Adenauer-Ära darstellt.

Ein Filmabend wird präsentiert von der Humanitären Kubahilfe und dem Endstation-Kino. Der Karikaturist, Drehbuchautor und Filmregisseur Juan Padrón ist einer der bedeutendsten Akteure des kubanischen Animationsfilms. Seine Figur Elpidio Valdés, kreolischer Rebell aus dem Unabhängigkeitskampf gegen Spanien und Protagonist zahlreicher Kurz- und zweier satirischer Langfilme, wurde in Amerika ähnlich berühmt wie Asterix in Europa. 1985 folgte „Vampiros en la Habana“ – ein Streifen, der als Meisterwerk des lateinamerikanischen Kinos gilt und nach seinem Erscheinen rasch zu einem internationalen Kultfilm avancierte.

18 Uhr: Filmminutos

19:45 Uhr: Vampiros en la Habana

Ein melancholischer kommerzieller Liebesbrief-Schreiber bekommt ein neues Betriebssystem und verliebt sich in die manipulative weibliche Systemstimme. Regisseur Spike Jonze hinterfragt in seiner experimentellen filmischen Dystopie das Konzept von Intimität und Liebe im digitalen Social-Media-Zeitalter.

Hundert MitarbeiterInnen der Firma Envio in Dortmund sägten und schraubten an menschengroßen Transformatoren, ohne Handschuhe und Mundschutz. Was die ArbeiterInnen nicht wussten: Sie waren schutzlos krebserregendem Staub ausgesetzt. Heute drohen ihnen und Nachbarn aus der Umgebung schwere gesundheitliche Schäden. Giftiges PCB fand sich auch im Grünkohl bei benachbarten KleingärtnerInnen. Anonyme Hinweise auf kriminelles Handeln wurden ignoriert. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Michael Hillebrandt von der Envio-Initiative Dortmund.
 

Wer schon immer mal „Die Marx Brothers auf See“ (Originaltitel: „Monkey Business“) sehen wollte, hat jetzt dieGelegenheit dazu. Der Klassiker aus den 30er Jahren ist in der englischen Originalfassung in der Reihe „Déjà Vu“ zu sehen, eine Kooperation des Endstation Kinos und der VHS. Im dritten Film der US-KomikertruppeMarx Brothers sind die Gebrüder Marx – Groucho, Chico, Harpo und Zeppo Marx – als blinde Passagiere, eingeschifft in Heringsfässern, unterwegs in die USA. Das kann natürlich nicht gut gehen. Der Filmwissenschaftler Rainer Vowe gibt eine Einführung und im Anschluss die Gelegenheit für ein Filmgespräch.

Beim ersten NRW-Kinotag präsentieren über 30 Kinos das Filmproduktionsland NRW – sei es, dass die Filme hier gedreht wurden, dass ihre Handlung ausdrücklich in NRW spielt oder auch, dass ihre MacherInnen in NRW arbeiten und verwurzelt sind. Das Endstation Kino zeigt in diesem Rahmen folgende Filme: 15 Uhr, NRW-Premiere von „Die Familie mit den Schlittenhunden“ (erzählerische Dokumentation); 16:45 Uhr „Die mit dem Bauch tanzen“ (Dokumentarfilm).