Jahrestage im Film

Thema der diesjährigen Bochumer 

DEFA-Tage sind Jahrestage. Gerade in der DDR nahmen Filme eine tragende Rolle im Zusammenhang mit Erinnerungskultur und kollektivem Gedächtnis ein.  Die DEFA (Deutsche Film AG) war das Filmunternehmen der DDR. Ein Beispiel für solch einen instrumentalisierenden Film ist „Das Lied der Matrosen“ (1958), der die Novemberrevolution aus der Sicht der kleinen Leute erzählt. Durch die Filme führt Paul Werner Wagner, DEFA-Experte aus Berlin. 

 

Bereits 1923 drehte Sergej Eisenstein sein Werk „Oktober“ mit über 50.000 StatistInnen über die Ereignisse der Oktoberrevolution 1917 in St. Petersburg. Der Film zeichnet sich durch Eisensteins berühmte Montage-Technik aus. Der Stummfilm wird in der Vorstellung von Pianist Joachim Bärenz begleitet und vom Institut für Slawistik der RUB gezeigt. 

Maya Newell ergründet in ihrem Film „Gayby Baby“ den Babyboom gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften und verfolgt das Aufwachsen der Kinder und mit welchen Problemen sie sich herumschlagen müssen; beispielsweise wie sie ihre Familiensituation sehen. In der daran anschließenden Podiumsdiskussion können die gezeigten Biographien erörtert werden.
Für die Dokumentation „Zen for Nothing“ begibt sich Sabine Timoteo unter die Zen-Novizen und -Novizinnen in Japan und erlebt hautnah den Alltag des modernen Klosters Antaji mit WLAN, Berliner Abt sowie weiblichen und männlichen Novizen. Im Rahmen der „Kino Global“-Reihe können im Anschluss an die Filmvorführung Eindrücke im Gespräch mit Regisseur Werner Penzel diskutiert werden. 

Paris, Provence, Protestbewegungen? Alles klar, hört sich nach einem guten Film an! Der Meinung ist zumindest Praktikantin Andrea, die sich nicht von der Androhung der Originalsprache schrecken lässt (gibt Untertitel, ha!) und sich die Endstation-Premiere von La Belle Saison ansieht. Eine filmische Sommerbrise, die aber unter die Haut geht. Featured: Zwei Mitglieder einer Frauenbewegung, die sich näherkommen und im Frankreich der 70er mit den in den Weg gelegten Steinen zu jonglieren versuchen.

„Eine verrückte, eine psychisch gestörte Nation“ sei Deutschland. Das offenbarte der Schauspieler Joachim Fuchsberger in seiner 1960 erstmals im westdeutschen Fernsehen ausgestrahlten Show „Nur nicht nervös werden“, die von Regisseur Lutz Dammbeck mit seinem Dokumentarfilm „Overgames“ aufgegriffen wurde. Im Anschluss moderiert Prof. Dr. Oliver Fahle vom Institut für Medienwissenschaften an der RUB das ZuschauerInnen-Gespräch und Dammbeck steht Rede und Antwort.
 

Regisseur Adnan G. Köse porträtiert die Flüchtlingsgeschichte von Khadra Sufi, die 1990 mit ihrer Familie aus Somalia floh. Besonders betont der Film, dass sich politisch seitdem nicht viel geändert hat und Europa weiterhin nur Beobachter ist. Im Anschluss ist das Publikum dazu eingeladen, ein Filmgespräch mit dem Regisseur zu führen.

Zur Vorführung von „Joy – Alles außer gewöhnlich“ startet dieses Jahr erneut das Oscar-Orakel. Bis  Ende Februar sind nominierte Filme zu sehen und alle Gäste sind dazu aufgefordert, sich an einem Tippspiel zu beteiligen. Zu gewinnen gibt es eine Privatvorstellung im Kinosaal.

Der Schamane des ganzheitlichen Humors serviert sein drittes Soloprogramm: „AFRODISIAKA!“. Dave interagiert mit Spontaneität und seinem Publikum. Mal als bayrischer Grantler und CSU-Kassenwart Gustl Weißmüller, mal als Sanitärfachkraft Motombo Umbokko und vor allem als er selbst.

Der junge Arturo hat zwei Obsessionen: seine unglückliche Liebe zu seiner Banknachbarin Flora, die er seit der Grundschule anbetet, und seine fixe Idee von den beängstigenden Beziehungen zwischen seiner Heimatstadt und der Mafia. Vor dem Hintergrund der tragischen, mit der Mafia verbundenen Ereignissen, die sich zwischen den 1970er und 1990er Jahren in Sizilien zutragen, entwickelt sich die Geschichte des Protagonisten.