Da ist man quasi arbeitslos. Als Berufsprovokateur wie Lars von Trier hat man es wirklich nicht einfach in einer Gesellschaft, in der Psychologen Sexsucht und Soziologen eine Pornographisierung diagnostizieren. Kann man da noch mit Sex provozieren? Vielleicht. Man vermengt die Parameter: Ist das noch Filmkunst? Oder schon Pornographie? Lars von Trier bläst mit „Nymphomaniac“ zur intellektuellen Mobilmachung. Jedem Orgasmus sein Aphorismus, jedem Fellatio seine Sentenz. In einem über vierstündigen Zweiteiler werden hier vor allem provokativ Fragen aufgeworfen, die die Krux mit der Lust durchdeklinieren – wenn das absolute Begehren ins Leere läuft.