Die Metropole! Die Stadt der Städte! Die Stadt des Jahrhunderts! Da steppt der Bär, da geht jede*r hin, wenn er*sie abends richtig feiern will! Der absolute „place to be“ für die Weichei-Millenials und coolen Hipster-Studis und überhaupt für jede*n eigentlich. Dort wo das Ikonen-Museum und die Westfälische Volkssternwarte auf eine*n warten, die Kunsthalle die Türen für allerhand Künstler und Künsterinnen* öffnet, man im Trainingsbergwerk seine Ausbildung macht, um danach die Zeche Blumenthal Schacht 7 zu besuchen und genau zu wissen, worum es eigentlich geht … Willkommen! Willkommen meine Damen und Herren – in … Recklinghauseeeeeen! Ihr Fühlt Euch verarscht? Jep – zu Recht. Recklinghausen. Der Pickel am Arsch des Ruhrgebiets (Direkt hinter Wanne-Eickel und Gelsenkirchen …), der Furunkel NRWs, bekommt endlich – getrommelt und gepfiffen sei es – eine Anbindung an den Rest vom Pott. Preiset den VVR, der bald Recklinghausen mit Bochum und Witten verbindet!  Party Hard, meine lieben
Freund*innen!            

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Tausende Kinder und Nonnen können endlich aufatmen, denn der Heilige Vater, Pontifex Maximus Papst Franziskus hat endlich geklärt, wer für den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche verantwortlich ist: der Teufel. Drei Tage versuchten Geistliche aus aller Welt, sich von der Schuld rein zu waschen und in Gebeten Erlösung zu finden. Was liegt denn auch näher, als einen Gott anzurufen, wenn man den Karren so tief in den Dreck gefahren hat, dass selbst Jesus ihn nicht mehr herauspeitschen kann? Dass den Opfern des hunderttausendfachen Missbrauchs kaum Gehör geschenkt wird, muss sich Jorge Mario Bergoglio, so der bürgerliche Name des Papstes, ebenso zum Vorwurf machen lassen wie seine absurde Forderung, den Skandal mit theologischen Mitteln aus der Welt zu schaffen. All den Opfern sexualisierter Gewalt kann nicht durch Beten geholfen werden und die alten Männer in Amt und Würden gehören vor ein Gericht, nicht vor das Jüngste, sondern bereits hier. Auf Erden. Näher am Teufel …    

:juma

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Dass Elizabeth Warrens Vorfahren amerikanische Ureinwohner*innen waren, wurde nie endgültig geklärt. Doch für den orangefarbenen Mann im Weißen Haus genügt Warrens Behauptung, die Demokratin rassistisch als Pocahontas zu beschimpfen. Viel mehr ist man von Trump nicht gewohnt. Dass sich der Präsident der Vereinigten Staaten jedoch öffentlich positiv auf die Deportation an den amerikanischen Ureinwohner*innen bezieht, ist ein neuer, grausamer Tiefpunkt in der bisher nur wenig glorreichen Regierungszeit des Immobilienhais. Als Reaktion auf Warrens Präsidentschaftskandidatur 2020 fiel Mister Trump nichts Besseres ein, als „See you on the campaign TRAIL, Liz!“ zu twittern. Dass sich der senile Rassist auf den Trail of Tears, also die Vertreibung amerikanischer Ureinwohner*innen aus ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten in Reservate und karge Landschaften bezieht, ist auch ohne Bestätigung durch den Präsidenten sicher. Langsam wird es eng für Trump. Seine labilen Umfragewerte fallen schneller als die US Army am Little Bighorn …             

:juma

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Sommer, Sonne, Strand und mehr. Mehr Stoff, mehr Klausuren, mehr Hausarbeiten, mehr Referate … und mehr Räumlichkeiten zum Lernen? Von einigem kann man zwei Mal im Jahr nur träumen, von dem Rest hat man mehr als genug. Die Bib spendet zwar ein Dach, Tische und Stühle, scheinbar verwechseln aber einige Studierende die Lernplätze mit Pool- oder Strandplätzen. Extra früh aufgestanden, fix die Tasche auf ’nen Platz geknallt und dann erstmal gemütlich Käffchen besorgen. Und in den örtlichen Supermarkt wollte man ja auch noch (ohne Frustschokolade kann sich ja niemand konzentrieren). Ach und die Nacht war auch so mies, schnell nochmal ’ne Runde nach Hause ins Bett. Wehe dem*der, der*die Zuhause nicht arbeiten kann, weil er*sie Fachliteratur wirklich braucht.  Alles nur für das Gewissen – und den Social Media Status. Schließlich war man ja acht Stunden in der Bib! Die ersten zwei auf Kaffee-Suche, dann war der Textmarker leer, dann nervt das Personal und bringt statt dem bestellten Sex on the Beach die Ermahnung „Kaffee ist hier nicht erlaubt“. – Ihr kennt das.       

:ken

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Allgegenwärtig in unserem Studierendenleben finden wir uns in bürokratischen Wirren wieder. Sei es bei BAföG-Anträgen oder bei der Anmeldung zur Bachelor- oder Master-Prüfung. Wehe dem, der Passierschein A 38 nicht mit sich führt. Dabei nennt doch der Soziologe Max Weber einige Vorteile dieser: Bürokratie sei unter anderem entlastend und effizient. Entlastend der Verantwortung des*r bearbeitenden Bürokrat*in. So werden die Ausreden, warum ein Antrag jetzt doch noch länger bearbeitet werden muss, von der Behörde vorgegeben. Dann gibt’s auch keine Gewissensbisse – steht ja nun mal so geschrieben. Und ob diese Arbeitsweise effizient ist? Naja, wenigstens effizient, was den Arbeitsaufschub angeht. Doch wer glaubt, die Bürokratisierung sei nur außerhalb vom Studierendenleben zu finden, der*die irrt. Denn die Tendenz dazu findet sich auch in studentischen Organisationen wieder. Was dagegen hilft? Wahrscheinlich ein Drei-Wochen-Verfahren mit anschließender Diskussion, entdecken eines bürokratischen Missgeschicks und ein weiteres Drei-Wochen-Verfahren.          

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Innenminister Herbert Reul ist zufrieden. Ein weiterer Großeinsatz gegen so genannte Clan-Kriminalität hat hunderte Beamte von Polizei und Zoll den Samstagabend gekostet. Aber das ist nichts gegen die enormen Erfolge der Kampagne: Tabak, ein bisschen Marihuana und eine zu voll besetzte Limousine, außerdem einige Waffen. Was fällt Sheriff Reul dazu ein? „Bei uns gilt nicht das Gesetz der Familie, sondern das Gesetz des Staates.“ Was der Innenminister jedoch nicht bedenkt: Seine komplette Argumentation der so genannten „Clans“ ist rassistisch. Und ebenso sind es die Großeinsätze der Polizei, die von verbotenem Racial Profiling geprägt sind. Aber das schreckt den Law-and-Order-Mann nicht ab, während der sich in einer Bochumer Shisha-Bar oder einer Essener Diskothek zeigt. Vielleicht glaubt Herr Reul dem alten Grundsatz, dass es keine schlechte Publicity gibt. Hauptsache, man zeigt sich in den Medien. Bleibt zu klären, vor welcher Gefahr uns Reul bisher beschützt hat? Vor Baumhäusern und unversteuertem Wasserpfeifentabak …  

  :juma

Zur Weihnachtszeit drehen alle durch – Von wegen besinnliche Adventszeit, überall nur Hektik und merkwürdiges Verhalten. Wie soll man sich sonst erklären, dass Menschen wie von Sinnen auf die Weihnachtsmärkte strömen, auf der Suche nach dem perfekten Geschenk oder wenn man das schon aufgegeben hat, auf der Suche nach Sinne betäubendem Glühwein. Auch an der Uni bricht Weihnachtsstimmung aus. Studierende rollen mit ihren Koffern über wackelige Platten, leihen noch schnell Bücher aus, schmeißen sie wieder weg und flehen die Dozierende nach einer Fristverlängerung an, „es ist schließlich Weihnachten“ und da läuft bekanntlich alles anders. Auf dem Seminarplan steht plötzlich „Kekse essen“ und „Weihnachtsgeschichten lesen“.  Und wenn man dann nach Hause kommt, hört man „Last Christmas“; schließlich muss man in Stimmung kommen. Da schnappe ich mir lieber meinen Rotwein, setze mich gemütlich ans imaginäre Kaminfeuer und warte auf Heiligabend – dann fällt der ganze Stress ab und es herrscht besinnliche Ruhe.         

:mag

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„Warum hast Du denn so ein großes Maul?“ „Damit ich Dich besser fressen kann!“ Es war einmal vor langer, langer … vor zwei Wochen, als das kleine Blaumännchen auszog, um die Befestigung seines Dorfes auszubessern. Doch da die Wälder des Örtchens Steinfeld berüchtigt waren für die grausamen, grausamen Kreaturen, die in ihnen leben, wappnete sich Blaumännchen mit einem riesigen Schwert. An den Stadtmauern angekommen, warteten die Bestien schon auf unseren mutigen Helden. Gleich vier Wölfe waren zugegen, eine der Bestien näherte sich Blaumännchen von hinten und biss ihm in die Hand, während die anderen Drei feige aus der Ferne zusahen. Das tapfere Blaumännchen konnte den Wolf mit seinem Schwert in die Flucht schlagen. Zugegeben, Blaumännchen war eigentlich ein städtischer Arbeiter, sein Schwert ein Hammer, die Stadtmauer ein Friedhofszaun und die vier Wölfe allem Anschein nach ein Rudel Hunde. Aber sind wir ganz ehrlich: Die Story mit den Wölfen ist viel interessanter.        

:juma

„Deine Armut kotzt mich an“ – ja, mich auch. Dennoch ist es keine Rechtfertigung, mit den Augen zu rollen. Vor allem, wenn ich in meiner prekären Situation den Sättigungsgrad von Brötchen und Mexico-Stange vergleichen muss. Und mir hilft der „kluge Rat“ auch nicht weiter, wenn ich zu hören bekomme, dass ich doch mal die Preise außerhalb der Uni vergleichen soll – diese wären ja viel teurer.
Reicht also nicht, sich in die kleine Sättigungsdiskussion von mir und meiner Gefährtin einzumischen, es muss gleich noch die bezahlende Kundin angehauen werden, was sie denn davon halte, dass ich mich über den Preis echauffiere. Ja, teile der ganzen Welt mit, dass ich mich zwischen Brötchen und Mexico-Stange entscheiden muss, weil ich eben nicht beides bezahlen kann. Wir sind nun mal an der Uni und genau da vergleiche ich die Preise. Schon mal daran gedacht, dass der*die ein*e oder andere zum Ende des Monats vielleicht nicht mehr ganz so liquide ist?               

:sat

„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, urteilen die drei Engel in Goethes Faust über den Protagonisten. Eine Einstellung, die auch aus der Feder des CDU-Vorsitzaspiranten Friedrich Merz stammen könnte. Denn ganz im Geiste der neoliberalen Nullerjahre fiel dem damaligen stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden beim Verlust und Wiederauffinden seines Laptops durch einen obdachlosen Menschen nichts Besseres ein, als ihm sein Buch „Nur wer sich ändert, wird bestehen. Vom Ende der Wohlstandsillusion“ zu schenken. Wohlwollend könnte man dem Mittelstandsmultimillionär Paternalismus vorwerfen. Und wer kann es ihm verübeln? Was Menschen in Not brauchen, ist keine Wohlfahrt, keine schnelle Hilfe vor Ort, sondern einfach einen kleinen Anstoß. Oder – in den Worten des ehemaligen SPD-Bundesvorsitzenden Müntefering gesprochen – „Nur wer arbeitet, soll auch essen.“ Der Unterschied zwischen den beiden reichen Männern? Franz Müntefering wusste, wann es Zeit war, nicht mehr wieder zu kommen …

:juma