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Stadtgeflüster. Noch bevor die erste Kerze angezündet wird, läuten Bochum und andere Städte eine Woche vor Adventsbeginn mit ihren funkelnden Lichtern den Countdown bis Heiligabend ein.
Finanzen. Bochum hat wieder einen gesicherten Haushalt. Doch wie die Stadt ihre Überschüsse erzielt, stößt auf Kritik.
Die Stadt Bochum konnte vergangenen Freitag eine gute Botschaft von der Bezirksregierung Arnsberg mitteilen. Denn ab 2020 ist Bochum aus der Haushaltssicherung raus, und das schon drei Jahre früher als geplant. Denn mit einem erstmaligen Überschuss von 11,3 Millionen Euro im Jahr 2018 konnte die Stadt bereits verfrüht einen Haushaltsausgleich verzeichnen. Nun endet die Sicherung bereits drei Jahre früher als vereinbart. Innerhalb der Haushaltssicherung musste die Stadt zuvor stets ein Haushaltssicherungskonzept bei der Bezirksregierung Arnsberg vorlegen und von dieser genehmigen lassen. Diese Zwänge entfallen zukünftig, wodurch die Stadt Bochum wieder frei über ihren Etat bestimmen kann.
„Wir haben ein wichtiges politisches Ziel erreicht: den Haushalt wie gefordert zu konsolidieren und Bochum dabei nicht kaputtzusparen“ erklärte Manfred Preuß, Vorsitzender der grünen Ratsfraktion. Nun wollen Stadt und Kämmerin Dr. Eva Maria Hubbert am bisherigen Kurs festhalten. So setze „die Sicherstellung von dauerhaften Haushaltsausgleichen voraus, dass wir die eingeschlagenen Konsolidierungsmaßnahmen weiterverfolgen“, betont Hubbert.
Jüngst wurde allerdings auch Kritik an den Finanzierungsstrategien der Stadt laut. Genauer gesagt an den Gewinnausschüttungen des städtischen Wohnbauunternehmens VBW, die ihre Gewinne aus flächendeckenden Mieterhöhungen bei Neuvermietungen erzielt. Diese liegen im Schnitt einen Euro über dem Mietspiegelniveau. „Von einem kommunalen Wohnungsunternehmen erwarten wir, dass es sich auf dem Wohnungsmarkt anders verhält als die finanzmarktorientierte Wohnungswirtschaft: preisdämpfend und solide wirtschaftend“, erklärt der Bochumer Mieterverein.
Zuletzt schüttete das Wohnungsbauunternehmen 3 Millionen Euro ihrer Gewinne an ihre Gesellschafter aus, die sich über Stadtwerke und Sparkasse mehrheitlich in der Trägerschaft der Stadt Bochum befinden. Diese Gewinne werden wiederum in den Haushalt der Stadt eingeplant und tragen dadurch zu den Überschüssen bei, die die Stadt aus der Haushaltssicherung hoben.
:Stefan Moll
Interview. Am 5. und 6. Dezember wird das Theaterstück „Risse“ erstmalig im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer aufgeführt. Wir haben uns mit „Risse“-Regisseur Danny Friedrich unterhalten.
Nahverkehr. Die Linienpläne der Bogestra werden sich bald wesentlich ändern. Worauf können Bochumer*innen und Pendler*innen sich vorbereiten?
Ernährungssicherheit. Zwei Mexikaner*innen berichten im Bahnhof Langendreer gemeinsam mit der solidarischen Landwirtschaft (SoLawi) Dortmund über Ernährungssouveränität und die Agrarwende.
Versorgung, Wissen und Globalisierung: das waren die drei großen Schlagworte, um die es sich im Bahnhof Langendreer drehen sollte. Angeregt durch die Weltreise von Irma Stele Aguirre Pérez und Carlos García Jiménez aus Mexiko wurde am Mittwoch, den 30. Oktober, der Frage nachgegangen: „Geht Landwirtschaft solidarisch?“ Das war kein Zufall, denn die Beiden haben sich bei ihrer Weltreise, die vom MAIS Verein unterstützt wird, ein bestimmtes Ziel gesetzt: Das Thema der Lebensmittelversorgung mehr in die Öffentlichkeit tragen, indem sie über ihre Erfahrungen vor Ort und im Bereich der Agrarökologie berichten und sich mit lokalen Landwirt*innen darüber austauschen. So auch in Langendreer. Den lokalen Part übernahm die SoLawi Dortmund.
Im Zuge der Privatisierung und Deregulierung des Agrarmarktes wurde Ackerland zum Investitionsobjekt, denn Landflächen werden bis heute im großen Stil gekauft und gepachtet. Dabei geht es Unternehmen nicht immer um den Anbau von Lebensmitteln für Menschen, sondern auch um die Ressourcen, die sich unter der Erde befinden wie Kohle oder Kupfer. Oft haben Kleinbauern und Kleinbäuerinnen keine andere Möglichkeit, als auf die Angebote der Großkonzerne einzugehen und ihre Flächen für Lebensmittel abzutreten, die auf dem Weltmarkt zum Beispiel als Tierfutter oder Treibstoff verkauft werden. Die lokale Zivilbevölkerung erfährt bei diesen Markt- und Machtverhältnissen oft eine Knappheit an Lebensmitteln, die sich unter anderem auch in Hungerrevolten ausdrückt. Aus diesem Grund haben Carlos und Irma ihre Reise angetreten.
Carlos lehrt an der Universidad Campesina del Sur in Guerrero im Süden Mexikos. Inspiriert vom brasilianischen Pädagogen Paulo Freire verfolgt die Universität eine Struktur, in der „alle gemeinsam lernen“. Sie arbeiten eng mit den umliegenden Kleinbauern und Kleinbäuerinnen zusammen und lehren in erster Linie das Zusammenführen von Agrarökologie und sozialer Ökonomie. Mit den Konzepten der Ernährungssouveränität und der Permakultur werden Praktiken erlernt die eine alternative Lebensmittelversorgung zur Praxis werden lassen. „Alle haben ein Recht auf Leben und somit ein Recht auf Land“, so Carlos. Es sei wichtig, die gelebten Konzepte in die Politik zu tragen, um nachhaltige Erfolge zu erzielen deswegen wird sich auch auf politische Analysefähigkeiten in der Lehre konzentriert.
Irma arbeitet seit 1982 in der Bildungseinrichtung CESDER (Studienzentrum für ländliche Entwicklung) und bildet junge Menschen darin aus, in der Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen und deren Ernährungsproduktion zu verbessern. Auch sie spricht von der Agrarökologie, in der die ländlichen Anbauweisen mit den neuen Techniken verbunden werden. Sie betont dabei die Milpa, eine traditionelle Anbaumethode, die bereits die Aztek*innen anwendeten. Die „bäuerlichen Wurzeln“ dienen in der Lehre als Orientierungspunkt.
Zuletzt kam Gudula Friedland zu Wort, denn auch im Ruhrgebiet gibt es Landwirt*innen, die sich gegen eine industrielle Form der Landwirtschaft stellen. Bei der solidarischen Landwirtschaft hier im globalen Norden steht weniger die Bildung als das Herauskommen aus der Konsument*innenrolle im Vordergrund. Dabei entsteht eine Erzeuger*innen-Verbraucher*innen-Gemeinschaft, die zusammen wirtschaftet. Solawist*innen binden sich vertraglich für ein Jahr mit einer finanziellen Beteiligung, die im Vorhinein oder monatlich bezahlt werden kann, an den Verein und bekommen dafür das ganze Jahr lokale, saisonale und biologische Produkte.
:Meike Vitzthum
Kunstaktion. Seit Ende letzten Monats befinden sich im Ruhrgebiet mehrere Tafeln voller Lebensträume.
Was möchtest Du im Leben unbedingt mal gemacht haben? Australien bereisen? Ein Haus bauen? Italienisch lernen? Ein Buch veröffentlichen? Ein Kind großziehen? Das Prinzip der Bucket List ist bereits den meisten Menschen bekannt: Listen, auf die man die Dinge schreibt, die man im Leben machen möchte. Dabei sehen die Resultate oft unterschiedlich aus. Die Kunstaktion ,,Before I die’’ zelebriert diese Vielfalt und zieht sie in die Öffentlichkeit.
Wer seit dem 25. Oktober durch verschiedene Stadtteile Essens oder Bochums geschlendert ist, dem*der sind vielleicht einige Kreidetafeln dieser Aktion aufgefallen. In der Bochumer Innenstadt befinden sich drei Stück; in Essen befinden sich zwei vor dem Essener Dom sowie eine am Jugendhaus St. Altfrid und eine an der Marktkirche. Passant*innen können auf diese Tafeln ihre eigenen, privaten „Wünsche vor dem Tod“ schreiben – sind die Tafeln vollgeschrieben, werden sie photographisch verewigt und auf Instagram festgehalten. Die Ergebnisse können auf dem Account ,,beforeidieruhr’’ betrachtet werden. In Essen und Bochum wird diese Kunstaktion noch bis zum 17. November laufen. Organisiert wurde sie von dem raumschiff.ruhr sowie der Citypastoral des Essener Doms, der Citypastoral ITEM Bochum und dem Jugendhaus St. Altfrid.
Ursprünglich kommt ,,Before I die’’ aus den USA. Nach dem Tod eines Freundes strich die Künstlerin Candy Chang 2011 ein Haus in New Orleans weiß an, schrieb ,,Before I die’’ darauf, legte Kreide dazu – und kreierte somit ein Kunstprojekt, das mittlerweile global geworden ist. Mittlerweile befinden sich in 78 Ländern und 35 Sprachen über 5.000 dieser Mauern, darunter zum Beispiel in Budapest, Seoul, San Francisco, Auckland, Bangkok… und nun auch in Essen und Bochum.
:Charleena Schweda
Umweltbewegung. Egal ob an der RUB oder im Bochumer Wohngebiet: Die Menschen setzen sich für einen nachhaltigen Umgang mit sich selbst und Ihrer Umgebung ein.
Lokaler Widerstand. Das Bauvorhaben für die Polizei-Reiterstaffel NRW in Höntrop im Landschaftsschutzgebiet trifft auf Widerstand bei den Anwohner*innen.
Wohnungsbau. Der Sozialwohnungsbau in Bochum schwächelt weiter. 2018 fielen mehr Wohnungen aus der Mietpreisbindung, als neue genehmigt werden konnten.