Es war einmal ein kluger Mann im alten China – oder Frau, wer weiß das schon ein paar tausend Jahre später so genau – der eine Nachspeise erfunden hat, die auch heute noch besonders im Sommer zu ekstatischer Entzückung führt. Die Rede ist natürlich vom Speiseeis. Auf den Favoritenlisten stehen Klassiker wie Vanille, Schoko und Erdbeere und egal ob Groß oder Klein, VeganerIn oder FleischliebhaberIn – alle mögen es.

Doch warum nicht mal was Neues probieren? Der Eiscreme-Tag am 13. Dezember ist doch eine ideale Gelegenheit, um mal Exoten wie Rose, Gurke oder Weißwurst zu kosten. Es ist nicht ganz klar, woher dieser Tag stammt und warum er (die Kritik ist durchaus berechtigt) zwei Wochen vor Weihnachten liegend im Dezember angesiedelt wurde. Aber hey, Eis geht immer! Also schnappt Euch Eure Liebsten und entführt sie anstatt auf die überfüllten Weihnachtsmärkte der Region doch lieber zu Eurer Eisdiele des Vertrauens. Und dort könnt Ihr dann mit dem Wissen glänzen, dass George Washington eine Eismaschine zu Hause hatte.                                          

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Angst: Ein unangenehmer Gefühlszustand. Zumeist eine Vorstellung von Gefahr und der damit einhergehenden Bedrohung seiner Selbst, anderer Menschen oder Objekte. Der Begriff kann vom lateinischen „angustus“ hergeleitet werden. Nicht zu verwechseln mit Kaiser Augustus, obwohl dieser angustus vor Gewittern hatte. Auch Imperatoren dürfen Menschen sein.

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Bild: Spannendes Vorlesen: Helge Salnikau haucht den Figuren aus „Der letzte Granatapfel“ mit Stimme, Gestik und Mimik Leben ein., Bachtyar Alis „Der letzte Granatapfel“: Vater-Sohn-Roman vor historischem Hintergrund Foto: lor

Es war einmal ein Mann, der sich nach 21 Jahren Haft auf die Suche nach seinem Sohn gemacht hat. Letzterer kann daran erkannt werden, dass er einen gläsernen Granatapfel besitzt. Aus der Suche nach dem Sohn wird eine Begegnung mit einer irakisch-kurdischen Jugend, die als verloren bezeichnet wird. Im Bahnhof Langendreer lasen vergangene Woche Autor Bachtyar Ali und Schauspieler Helge Salnikau aus Alis „Der letzte Granatapfel“. 

Schon 2003 hat der kurdische Autor Bachtyar Ali sein Werk „Der letzte Granatapfel“ verfasst: Darin zeigt Ali anhand der Suche eines Vaters nach seinem Sohn vor der jüngeren irakisch-kurdischen Geschichte, wie verschiedene Generationen mit Zusammenbrüchen von Gesellschaften, mit Tod und Zerstörung umgehen: Der ehemalige Peshmerga-Kämpfer Muzaferi Subhdan wird nach 21 Jahren Einzelhaft frei gelassen und macht sich in den zwei Stunden der Lesung im Bahnhof Langendreer auf die Suche nach seinem Sohn Saryasi. Das Problem: Drei junge Männer werden so genannt. Alle gehören zur verlorenen Generation, die mit den Folgen der Taten ihrer Väter leben müssen. Wie sie dies tun, ist zutiefst unterschiedlich. Die ultimative Frage, die Ali stellt: Wie soll man mit Schuld umgehen, mit der Verantwortung, die daraus auch für die folgenden Generationen entsteht?

Unentdecktes Juwel

Bachtyar Ali, geboren 1960 in der heutigen Autonomen Region Kurdistan im Irak, lebt bereits seit den Neunzigern in Deutschland. Der Literat und Intellektuelle, dessen Werke vornehmlich die Themen Exil und Flucht behandeln, publizierte bisher auf Sorani. „Der letzte Granatapfel“ ist sein erster übersetzter Roman. Neben diesen gehören auch Gedichte und Essays dazu zu seinem Repertoire. Wie Moderatorin Michela Kleinhaus, Leiterin des Landesspracheninstituts der RUB „Arabicum“, zusammenfasst: „Bachtyar Ali ist ein Star in der kurdischen Literaturszene“. Die Übersetzung eines seiner Romane 2016 sei demnach längst überfällig gewesen.

Rettung als Lösung

Im Laufe des Abends las Helge Salnikau, Schauspieler am Prinz-Regent-Theater, aus drei von Ali ausgewählten Kapiteln, die zwei Dinge zeigten. Zum einen, dass es inmitten menschlicher Gräueltaten nicht nur einen weißen und einen schwarzen Weg gibt. Man kann auf diverse Wege mit dieser Situation umgehen – im Roman personifizieren die Söhne des Granatapfel-Protagonisten ebendiese Wege. Zum anderen macht Ali deutlich, dass die Rettung der Moral oder der Gesellschaft eine Aufgabe ist, derer man sich – zumindest im Roman – verantworten soll und muss. Muzaferi findet am Ende nicht nur einen, den eigenen Sohn, sondern nimmt die Verantwortung für alle verlorenen Söhne an. Denn deren Rettung sei der Schlüssel zur Lösung des Generationenkonflikts. 

:Andrea Lorenz

Infobox

Bachtyar Ali: Der letzte Granatapfel

Unionverlag

352 Seiten

22 Euro

 

Bild: Freude bei der Arbeit: Freiwillige Helfer und der von den JohanniterInnen gestiftete Kälte-Engel-Wagen. , Kälte-Engel: Johanniter und Malteser helfen Obdachlosen durch Wintermonate Foto: Dennis Zolper

Eine Markise, Bierzeltgarnituren, vier Freiwillige – mehr braucht es nicht, wenn (seit dem 17. November) jeden Donnerstagabend bis Februar ein Zusammenschluss von JohanniterInnen und MalteserInnen am Buddenbergplatz warme Speisen an Obdachlose verteilt. 

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Bild: Frontalunterricht adé: Anstatt kollektiv die Tafel anzustarren, arbeiten die SchülerInnen in Kleingruppen zusammen., Phänomene-Unterricht: Finnische Regierung plant die Abschaffung von Schulfächern Foto: Metropolitan School CC-BY-SA-3.0

Nach einem Beschluss der Regierung soll bis 2020 der gängige Fächerkanon verschwinden und durch ein auf Interdisziplinarität basierendes System ersetzt werden. 

 
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Bild: Hier Ranken, da Messer: Jeder Song wurde passend zum Inhalt visualisiert., Bring Me The Horizon entern den Metal-Thron im Bochumer RuhrCongress Foto: lor/ Maxi Lorenz

Ein Bass, so laut, dass er tief in der Brust vibrierte und das Atmen erschwerte. Wie in Trance sprang die Menge, riss die Arme hoch, wenn es der Maestro auf der illuminierten Bühne verlangte. Die Metal- und seit 2015 auch ein bisschen Pop-Band Bring Me The Horizon gab sich in Bochum die Ehre – Redakteurin Andrea war dabei.  

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Essen: Eine Stadt, die in den Augen der Redakteurin Andrea nicht sehr viel zu bieten hat außer einem guten Kunstmuseum und dem kleinen Theater Essen-Süd. Letzteres zeigt im Rahmen seiner Kafka-Reihe „Die Verwandlung“ vom Prager Autor. Gregor Samsa wacht eines Tages auf und findet sich im Körper eines Käfers wieder. Essen-Süd diskutiert die Frage, wie wir uns im Lauf der Zeit verändern: Wie beginnen wir diesen Prozess überhaupt? Und was ist daran überhaupt kafkaesk?

 

Nach wie vor fehlen der Stadt Bochum beinahe 600 Plätze in Kindertagesstätten für 3 bis 7-jährige Kinder. Die Gewerkschaft komba fordert einen schnellstmöglichen Ausbau. 

Bis 2017 werden bis zu 600 Plätze fehlen, besonders im Gleisdreieck, Werne-Ost, Dahlhausen, Gerthe-Nord und Wattenscheid-Mitte. Grund hierfür seien neben fehlender geeigneter Grundstücke auch ein Anstieg der Zahlen der betroffenen Kinder. 

Die nordrheinwestfälische „komba gewerkschaft“ fordert derweil einen Ausbau der KiTa-Plätze, wobei laut der stellvertretenden Landesvorsitzenden Sandra van Heemskerk darauf geachtet werden müsse, dass die Qualität der Betreuung nicht unter der größeren Zahl der Kinder leide. Neben mehr Räumlichkeiten sei demnach auch die Anstellung weiterer ErzieherInnen vonnöten. 

Laut der Stadt sei es vor allem in eng bebauten Stadtvierteln schwierig, geeignete Grundstücke zu finden. Im März will die Stadtverwaltung konkretere Pläne vorstellen, wie diese Situation behoben werden soll. 

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Bild: Verwirrung geglückt: Ein Freiwilliger ist es, der Ruby Behrmann einen Tag begleiten wird ohne zu wissen, was ihm bevorsteht. , Zeitzeug_Festival: Theater, Musik und Performances an fünf Bochumer Spielorten Foto: Sven Neidig

28 Veranstaltungen, fünf Spielorte, vier Tage, eine Stadt: Zum 14. Mal machte das „Zeitzeug_Festival“ Bochum zum Hotspot von allerlei Theater, Musik und (hin und wieder) Schrägem. Unter dem Motto: „Wer sagt, dass_?“ hinterfragten und diskutierten die KünstlerInnen verschiedene Themen wie das Menschsein und das Leben.

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