Bild: Unterschriften-Übergabe im Landtag – v. lks. n. r.: Philipp Krüger, Kathrin Jewanski, Moritz Fastabend (AStA-ReferentInnen für Hochschulpolitik); Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne); Ruth Seidel (hochschulpolitische Sprecherin Grüne); Karl Schultheiß (hochschulpolitischer Sprecher SPD)., Gespräch im Landtag: Abschaffung der Latinumspflicht für Lehrämter in Sicht? Foto: Simone Nöller

Allmählich trägt die Initiative gegen den Latinumszwang Früchte: Nach einer erfolgreichen Podiumsdiskussion im vollbesetzten Hörsaal Mitte April 2013 sowie einer Initiative der Studierendenfraktion im Senat der Ruhr-Uni konnten inzwischen 8.300 Unterschriften für eine Abschaffung des Latinumszwangs für Lehramtsstudierende gesammelt werden. Bereits im Mai wurde der zuständigen Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) eine vom AStA zusammen mit interessierten Studierenden, der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) sowie der studentischen Senatsfraktion verfasste Resolution zur Abschaffung der Latinumspflicht überreicht. Vergangenen Freitag informierte Löhrmann bei einem Gespräch u. a. mit StudierendenvertreterInnen sowie weiteren LandespolitikerInnen, VertreterInnen des Philologenverbandes und Klassischen PhilologInnen über die weiteren gesetzgeberischen Schritte, um den Lateinzwang für die Lehrämter möglichst abzuschaffen oder die Anforderungen zumindest zu reduzieren.

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Bild: Ein seltenes Bild: Einstimmiges Votum im Studierendenparlament., Eindeutige Voten im Studierendenparlament (StuPa) Foto: USch

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Mit großer Mehrheit beschlossen wurde auf der letzten Sitzung des laufenden StuPa-Jahres letzten Donnerstag ein Antrag der Grünen Hochschulgruppe (GHG), in dem der AStA gebeten wird, „sich auf allen Ebenen für die Implementierung einer Zivilklausel in die Grundordnung der Universität und in das Landeshochschulgesetz einzusetzen“. Hierdurch sollen Werbeauftritte der Bundeswehr auf dem Campus sowie jede Art von Rüstungsforschung an der Ruhr-Uni sowie möglichst auch an anderen NRW-Hochschulen künftig der Vergangenheit angehören. Andere wichtige Anträge erzielten sogar einstimmige Voten – so etwa zur Einrichtung eines neuen „Autonomen Referats“ für Menschen mit Behinderungen.  

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Bild: Am Schulgebäude führt zwar ein Weg vorbei, an einer vernünftigen Schulleitung aber nicht: Die Wilbergschule in Bochum-Riemke., Jede achte Schule in NRW hat keineN RektorIn Foto: mar

LehrerInnen gibt es in Nordrhein-Westfalen derzeit genug, aber leiten will die Schulen anscheinend niemand: Nach Auskunft des NRW-Schulministeriums waren im Dezember 715 Schulen ohne Leitung; das macht jede achte Schule im Land kopflos. Die Zahl der unbesetzten StellvertreterInnen-Stellen indes ist noch höher. In Bochum ist das Problem genauso greifbar wie in allen anderen Flächenländern. Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sagt, die Regierung nehme sich des Problems an. Allerdings zu wenig, kritisieren LehrerInnenverbände.

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Bild: Voll in ihrem Element: Die jüdische Lehrerin zeigte, wenn es um ihre Schü­lerinnen und Schüler ging, stets besonderen Einsatz – vor allem in Zeiten höchster Not., Else Hirsch rettete im Dritten Reich zig Leben – noch heute ist ihr Name kaum bekannt Foto: Stadtarchiv Bochum

Sie hat über 70 Kindern das Leben gerettet, selbst im Ghetto noch die Kinder unterrichtet und für die Alten Kräuter gesammelt und ihnen Tee gekocht. Trotzdem kennt sie heute kaum noch jemand: Else Hirsch war von 1927 bis 1942 Lehrerin und Hoffnungsspenderin für die jüdische Gemeinde in Bochum. ZeitzeugInnen lobten ihre Arbeit und ihren Einsatz außerhalb der Schule. Heute erinnern bloß noch ein „Stolperstein“  sowie ein Straßenname an sie. Fast wäre auch ein Preis des Freundeskreises der Bochumer Synagoge nach ihr benannt worden. Unverständlicherweise nur fast.

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Bild: „Hast Du Dich nicht auch schon immer gefragt, welches Geschlecht ein Overheadprojektor hat, oder was sie machen, wenn niemand dabei ist?“, fragt Caroline Königs., Polyluces drängen auf die Studiobühne der RUB am 18. und 19. Januar Foto: kac

Am Wochenende, dem 18. und 19. Januar, führt die Theatergruppe Spielwut im Musischen Zentrum das Stück „Sinn und Unsinn – Die homoerotischen Polyluces – Ein ultradramatisches Theaterstück über das ‚Leben in 11 Bildern‘“ von Caroline Königs auf.

Was sind Polyluces, bzw. was ist ein Polylux? Menschen, die im Osten Deutschlands aufgewachsen sind, können diese Frage noch heute sicher beantworten. Hier im Ruhrgebiet tun wir uns dagegen etwas schwerer damit. Es sind die langsam in Vergessenheit geratenen Tageslichtschreiber oder Overheadprojektoren, die diese Woche neu ins Leben gerufen werden sollen.

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Bild: Von Max Frisch zu Superman: Die weissen Würfel enthalten Clips zur Mediengeschichte der Typographie, Noch bis 2. März im Dortmunder U: Moving Types – Lettern in Bewegung Foto: bent

Das hat man gar nicht auf dem Schirm. Filme verbindet man üblicherweise vor allem mit Bildern. Mit Einstellungen, die sich ins kulturelle Gedächtnis eingebrannt haben oder Porträts großartiger SchauspielerInnen, mit Momenten, die nicht selten dazu verleiten, ganz zu vergessen, dass der Film einen wesentlichen Hauptdarsteller hat, noch bevor er bildlich wird: der Buchstabe. Der Buchstabe trägt den simplen wie faszinierenden Moment des Kinos, den (Film-)Vorspann, der einsetzt, wenn das Licht aussetzt, als Übergang zur Bilderwelt des Kinos. Die Buchstaben erscheinen und versichern: Das ist nichts als Kino. Mit dem Film haben nicht nur die Bilder angefangen, das Laufen zu lernen, sondern auch die Lettern. Diesem Aspekt widmet sich die Ausstellung „Moving Types – Lettern in Bewegung“.

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Bild: „St. Pauli bleibt widerborstig“: Fußballfans als Eskalationsvorwand?, Vier schwelende Konflikte entfachten im Dezember einen Hamburger Flächenbrand Bild: flickr/jense1 (CC BY-NC 2)

In der vergangenen Woche sind tausende HamburgerInnen auf die Straße gegangen, um gegen ein am 4. Januar durch die Polizei eingerichtetes „Gefahrengebiet“ zu protestieren. Zunächst in weiten Teilen der Innenstadt (Altona, St. Pauli, Sternschanze), später nur noch im Umfeld „gefährdeter“ Wachen, durften PolizeibeamtInnen präventiv Personenkontrollen durchführen und Platzverweise erteilen. Am Montag hat die Polizei auch die Gefahrengebiete im Bereich der Kommissariate aufgehoben. Ein Anlass zur Einrichtung des Gefahrengebiets war eine eskalierte Großdemonstration am 21. Dezember 2013. Rund 8.000 DemonstrantInnen wollten für den Erhalt des linken Kulturzentrums Rote Flora, das Bleiberecht der Lampedusa-Flüchtlinge und gegen die Hamburger Mietpreisentwicklung demonstrieren. Dabei wurden etwa 700 Menschen verletzt.

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