Festival. Rap-Battle mit dem Regen: Trotz des schlechten Wetters strömten 7.000 BesucherInnen zur ersten Out4Fame-Ausgabe im Dortmunder Revierpark Wischlingen (18.- 20. August) mit Acts wie Busta Rhymes. Kritik gab es allerdings an der schlechten Soundqualität.
Das ganze Wochenende über traten Hochkaräter der Hip-Hop-Szene im Ruhrgebiet auf. Schon am Freitagnachmittag gab es ein erstes Highlight: Während des Auftritts des 24-jährigen Dillon Cooper aus Brooklyn begann es plötzlich, in Strömen zu regnen. Das hatte jedoch nur positive Folgen für seinen Auftritt. Denn der Regen schien ihm einen zusätzlichen Adrenalinstoß zu geben. Er zog sein durchnässtes T-Shirt aus und die Energie sprang auf das Publikum über. Nach seinem Auftritt gab er sich im Gespräch mit der :bsz begeistert: „The crowd was awesome. The energy was amazing and the rain made it a hundred times better”.
Was bedeutet Dir Hip-Hop?
Am Samstag sprachen wir mit Sicknature und DJ Crypt von den Snowgoons, einem Team aus Deutschen und Amerikanern. Für Sicknature ist Hip-Hop mehr als nur Musik. „It’s what saved my life“. Ohne Hip-Hop, so glaubt er, wäre er möglicherweise, wie einige seiner Bekannten, drogensüchtig geworden. DJ Crypt schätzt vor allem den Zusammenhalt in der Hip-Hop-Community und möchte noch lange weitermachen: „Irgendwann sind wir dann halt Alt-Hip-Hopper“, scherzt er.
Am Sonntag trat unter anderem die Gruppe Arrested Development aus Atlanta auf. Rapper Speech betonte im Gespräch mit uns ausdrücklich, wie wichtig es ihm gewesen sei, beim Out4Fame-Festival aufzutreten. Ihm ginge es darum, ein positives Gegengewicht zum Gangsta-Rap darzustellen, jedoch ohne diesen zu verurteilen. Für Menschen, die schon auf die schiefe Bahn geraten sind, sei das sehr wichtig: „There needs to be music that’s a soundtrack for them trying to change their life. Not just music that’s a soundtrack for them getting in trouble”. Seiner Meinung nach ginge es beim Hip-Hop vor allem um Kreativität.
Organisation in der Kritik
Es gab allerdings nicht nur positive Stimmen zu hören. Antagonist von den Kamikazes aus Wuppertal, der momentan an einem neuen Album namens „Kronjuwelen“ arbeitet, kritisierte vor allem die Soundqualität. „Denkt auch mal an die Leute, die Geld für Karten ausgegeben haben“, forderte er von den VeranstalterInnen. Er war bei Weitem nicht der Einzige, der den Sound – vor allem auf der kleineren Bühne – bemängelte. Auf Facebook regten sich zahlreiche BesucherInnen ebenfalls darüber auf. Die Organisation des Festivals wurde als mangelhaft empfunden. Darüber hinaus hagelte es auch noch Beschwerden von einigen AnwohnerInnen, die sich durch Lärm belästigt fühlten.
Die VeranstalterInnen entschieden sich, auf der offiziellen Facebookseite eine Stellungnahme zu veröffentlichen: Man sei dem eigenen guten Ruf „leider nicht komplett gerecht“ geworden, räumte man ein. Bei der Tontechnik habe man „auf falsche Partner gesetzt“, hieß es. Als Entschädigung bot man enttäuschten BesucherInnen einen Konzertgutschein und einen zehn Euro Getränke-Gutschein für das nächste Out4Fame-Festival an. „Es tut uns sehr leid. Aber wir können die Zeit leider nicht zurück drehen“, sagte uns Veranstalter Carlos Wind.
Trotz aller Kritik sollte jedoch nicht unter den Tisch fallen, dass es auch zahlreiche zufriedene BesucherInnen gab. Einer von ihnen war Chris, der eine unserer Gewinnspiel-Karten gewonnen hat: „Es war mein allererstes Festival und ich war komplett begeistert. So viele verschiedene Top Acts in so kurzer Zeit an einem Wochenende zu sehen, war ein einmaliges Erlebnis“
Gastautor :Jan Turek
Vorurteile und der Hip-Hop … lest dazu das Essay von Gastautor Jan!
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