„Teach First“ fördert die Chancengleichheit von SchülerInnen, die unter schlechten Startbedingungen lernen müssen. Die sogenannten Fellows sind zusätzliche Lehrkräfte an Schulen in sozioökonomisch schwachen Stadtvierteln. Die Fellows stehen den SchülerInnen während des Unterrichts mit intensiver Betreuung zur Seite und leiten nach der Unterrichtszeit beispielsweise Lern- und Fördergruppen, aber auch eigene Projekte. Ziel der Organisation laut Flyer: „Wir wollen, dass jedes Kind die Schule verlässt mit einem Abschluss und dem festen Glauben an den eigenen Erfolg – ganz unabhängig von seiner Herkunft.“
Dafür braucht man kein Lehramtsstudierender zu sein – mit einem Bachlor- oder Master-Abschluss steht der Bewerbung nichts im Weg.
„Wir suchen eine möglichst bunte Mischung“, betont Mareike Weseloh, Recruiterin von „Teach First“. „Wir gucken nicht nach Feldern – wir achten sehr stark auf Motivation.“
Arbeit mit Sinn
Die Fellows bekommen vor und während des Einsatzes in einer Schule ausführliche Einweisungen. Mit Leadership-Trainings und Fachseminaren von MentorInnen und TrainerInnen wird der/die Fellow ständig begleitet. Die Zertifizierung zum Leadership sowie ein Management-Zertifikat sind innerhalb der zwei Jahre erwerbbar.
Auf etwa 40 Stunden pro Woche kommen die Fellows, wobei davon 24 Unterrichtsstunden sind. „Die Bezahlung orientiert sich an dem Lehramtsreferendariat und entspricht etwa 1.850 bis 1.950 Euro Brutto im Durchschnitt“, so Weseloh. Zur Zeit arbeitet „Teach First“ mit Schulen in sieben Bundesländern (Hamburg, Berlin,
Schleswig-Holstein, NRW, Brandenburg, Hessen und Baden-Württemberg.)
Wer wohin kommt, entscheidet „Teach First“ – Natürlich kann eine Ortspriorität angegeben werden, aber eine „Bereitschaft zum Umzug an den Einsatzort“ sollte man, laut Flyer, mitbringen. Nicht nur der Ort, sondern auch die gesuchte Präferenz eines Fellows/einer Fellow wird gesucht – außerdem wird geschaut, ob er/sie in die Schule passt.
Nach der Schule
Fellowsein hat viele Vorteile: Zwei Jahre gesichert Vollzeit arbeiten, zusätzliche Qualifikationen erwerben und etwas zur Chancengleichheit beitragen. Doch das ist laut Weseloh noch nicht alles: „Ich bin als Alumni in einem richtig guten Netzwerk“. Während der zwei Jahre trifft der/die Fellow auf Netzwerkveranstaltungen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. „Ich kenne keineN Alumni, der nach Ende der zwei Jahre länger als zwei bis drei Monate arbeitslos war“, versichert Weseloh.
Da muss doch ein Haken sein? Die Schulen sind doch bestimmt so wie die eine in Berlin-Neukölln, oder?
„Die Rütli-Schule ist nicht der Durchschnitt“, beteuert Weseloh.
Info:Box
Wen jetzt die Lust gepackt hat, ein Teil der „Teach First“ Familie zu werden und der/dem es an Motivation nicht fehlt, kann sich noch bis zum 31. Mai als Fellow bewerben unter www.teachfirst.de.
:Sarah Tsah
0 comments