Konzert. Esther Bejarano ist KZ-Überlebende – und singt zusammen mit Microphone Mafia und Compania Bataclan gegen Rechts.
Als 1943 das Mädchenorchester im KZ Auschwitz-Birkenau gegründet wurde, erhielt Esther Bejarano das Akkordeon – obwohl sie bis zu diesem Tag niemals einen Ton auf diesem Instrument gespielt und nur Kenntnisse im Notenlesen und Klavierspielen hatte. Im Nachhinein ihr „persönliches Glück“, so Heval und Sabin von Compania Bataclan. Am 21. April spielen sie gemeinsam mit der Holocaust-Überlebenden auf der Bühne des Bahnhof Langendreer zwei Klezmerstücke. Bejarano wird zusätzlich mit dem Rap-Quartett Microphone Mafia jüdische und antifaschistische Songs aus dem gemeinsam aufgenommenen Album spielen.
RUB involviert
Neben Radio El Zapote und dem Bahnhof Langendreer ist auch Boskop als Veranstalter involviert. „Die kreative Freude an verschiedenen kulturellen Ausdrucksmitteln macht Esther Bejarano für uns zu etwas Besonderem, auch, weil sie uns eine Möglichkeit gibt, den Holocaust und seine Spätfolgen anders zu thematisieren“, so Annemarie Nitz vom Kulturbüro. Obwohl als Einrichtung des öffentlichen Rechts weltanschaulich neutral, sei „ein fortwährendes Bekenntnis gegen Fremdenfeindlichkeit und für eine offene Wissenschaft und Gesellschaft“ sehr wichtig für Akafö und Boskop. Bejarano und die Bands werben für Interkulturalität und Offenheit.
Vorbild Esther
Für die Compania Bataclan-Mitglieder Sabin und Heval, die mit der Band mit einer Mischung aus unter anderem Klezmer, Reggae und Ska auf der Bühne stehen, ist Bejarano ein Beispiel für die Gesellschaft im Kampf gegen Rechtsextremismus: „Der Schwur aus dieser Zeit ist ’Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus’ und den hat sie verinnerlicht und transportiert das auch heute noch ungebrochen an die Öffentlichkeit.“ Sie sei eine der wenigen, die nicht nur redet, sondern aktiv ist und handelt.
„Esther Bejarano | meets Microphone Mafia + meets Compania Bataclan“ findet am 21. April ab 20 Uhr im Bahnhof Langendreer statt. Neben dem Konzert wird Bejarano aus ihrem Buch „Wir leben trotzdem“ Fragmente lesen. Karten sind im VVK für 12 Euro, an der Abendkasse für 15 Euro, erm. 12 Euro erhältlich.
:Andrea Lorenz
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