Wie unsere Lieblingszauberer und -hexen als Erwachsene aussehen, wird schon im umstrittenen Epilog der Harry-Potter-Saga gezeigt. Die Fortsetzung – leider vorerst nur als zweiteiliges Theaterstück in London – zeigt uns aber nicht die altbekannten, sondern durchweg neue Gesichter. Erste Bilder wurden letzte Woche veröffentlicht.
„Harry Potter and the Cursed Child“ beantwortet die Frage, die am Ende einer spannenden Lesereise steht: Und was passiert danach? Hier sehen wir Harry mit Falten, Draco mit dünner werdenden Haaren – und vor allem ihren Nachwuchs.
Bereits im Vorfeld wurde das Casting von Hermine kontrovers diskutiert. Während andere SchauspielerInnen wie die gealterte Filmversion aussehen (Poppy Miller als Ginny) wurde mit Noma Dumezweni ein anderer Weg gegangen: Schwarze Haare und eine deutlich dunklere Hautfarbe unterscheiden sie auffallend von Emma Watson. Reaktionen der Fans sind gemischt: Einige loben die Diversität im Casting, andere weisen auf mangelnde Kontinuität hin. J. K. Rowling und Watson zeigen sich zufrieden mit der Wahl; schließlich sei Hermines Hautfarbe nie in den Büchern spezifiziert worden.
Neu oder alt?
Wie gut oder schlecht die „Neuen“ auf die Rolle passen, ist nebensächlich, wichtiger ist: Können wir uns umgewöhnen? Jede Neubesetzung innerhalb eines Fandoms ist Glückssache. So favorisiert auch jedeR „seinen“/„ihren“ James Bond, gegen den andere nicht ankommen.
Für mich hat der Film-Cast von Harry Potter die Rollen definiert, mit ihnen zusammen habe ich die Geschichte erstmals in Bildern erlebt. Watson wird wohl immer „meine“ Hermine bleiben, so sehr ich auch gespannt bin, wie Dumezweni die Rolle mit Leben erfüllt. Nur weil Sean Connery „mein“ Lieblings-Bond ist, gucke ich Roger Moores Bond nicht weniger gern.
Ich freue mich jedenfalls auf die Fortsetzung und hoffe, dass sie bald nicht nur in London zu sehen, sondern allen Fans als Aufzeichnung zugänglich ist. Das Skript ist ein Anfang, aber nach dem ganzen Wirbel um das Casting möchte ich die „Neuen“ jetzt auch in Aktion sehen, mir meine eigene Meinung bilden – und mich vielleicht doch umstimmen lassen.
:Stefanie Lux
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