Bild: Bündnis gegen zu hohe Akafö-Preise: Mitglieder der GHG, KLIB und BIER grillen für die Studierenden. , Futtern wieder bei Muttern: Das Ärgernis der Akafö-Preiserhöhung Foto: kac

Seit einigen Wochen ärgern sich viele von uns über die Preiserhöhung in der Mensa und den Cafeterien, die vom Akafö betrieben werden. Eine willkürliche Preisanhebung auf fast alle Speisen und Getränke, die eineN umgehauen hat. Hochschullisten wie die Grüne Hochschulgruppe Bochum (GHG), Kultur & Leben in Bochum (KLIB) und die BIER-Liste setzten vergangenen Mittwoch ein Zeichen gegen die Akafö-Preispolitik.

Die Listen brachten Grill und Lebensmittel mit und grillten zunächst vor dem Haupteingang der Mensa. Ziel war es, Studierenden ein alternatives Mittagessen zu bieten. Grillkartoffeln mit veganen Dips, mariniertes Tofu, Grillkäse und Bratwürstchen im Brötchen konnten Studis für einen Euro erwerben. Die Idee des Protests entstand recht schnell und jede der drei Listen steuerte etwas zum Gelingen der Aktion bei; so zum Beispiel die KLIB die Würstchen, die GHG Tofu beziehungsweise Grillkartoffeln und BIER half personell aus.

Wegstoßen in der Stoßzeit

Schon um 10.30 Uhr begannen die Aktiven mit dem Aufbau und dem Anheizen des Grills – das Essen sollte rechtzeitig gar sein für die hungrigen Mäulchen; denn die Stoßzeit in der Mensa ist meist von 11.45 bis circa 13 Uhr. Den symbolischen Euro für jedes angebotene Gericht mussten die Listen nehmen, da sie alles aus eigenen Mitteln finanzierten und versuchten, die Kosten wieder reinzubekommen. Aber „das ist es uns wert“, sagt Sebastian Pewny von der GHG. Franziska Pennekamp (GHG) bemängelt den Wandel beim Angebot der Mensa, die noch vor kurzer Zeit mehr veganes Essen angeboten habe.

Die Protestaktion wurde auf der GHG Homepage mit Sätzen beworben wie „Die Preiserhöhung muss wieder zurückgenommen werden! 30 Prozent sind einfach viel zu viel!“

Nach kurzer Zeit wurde die Aktion von der RUB-internen Security unterbrochen: Es wurde den Listen eine halbe Stunde Zeit gelassen, um abzuräumen und den Platz zu verlassen. Nach dem „Räumungsbefehl“ wollte die KLIB mit dem Dezernat 5 absprechen, ob sie dennoch weitergrillen dürften. Nach unzähligen Versuchen, die Verwaltung zu erreichen, wurde eine Vertreterin der KLIB, nachdem die Sekretärin gehört hatte, wer am Telefon ist, unhöflich abgewimmelt – sie legte einfach auf.

Hartnäckig

Die Listen ließen sich jedoch nicht so leicht verscheuchen: Sie suchten sich einen Platz im unteren Bereich vor der Mensa. Leider waren sie dort nicht mehr ganz so gut sichtbar, konnten aber trotzdem noch einige Studierende erreichen und deren Bäuche füllen.  Der AStA war nicht informiert, reagierte aber gespalten auf diese Aktion. Matthias Brüggemann von der Gewi erklärte, dass der AStA in permanentem Kontakt mit dem Akafö stünde, um eine Lösung zu finden, die beide Parteien als akzeptabel betrachten könnten. Er selbst hatte viel zu spät von der Aktion seiner KollegInnen erfahren und sagt: „Wenn die noch mal grillen, dann komme ich vorbei.“

Erste kleine Früchte der Verhandlungen

Brüggemann bemängelt am Akafö, dass es kein Konzept bei der Preiserhöhung gegeben habe; diese sei undurchsichtig und hinsichtlich der angebotenen Produkte intransparent geschehen. „Dass eine Anhebung der Preise kommen würde, war vorhersehbar gewesen, denn letzten Sommer streikten die Akafö-AngestelltInnen und erlangten eine Tariferhöhung von drei Prozent“, so Kathrin Jewanski (Jusos). Aber auch der Landeszuschuss ist seit Jahren gleichgeblieben, obwohl die Uni inzwischen viel mehr Studierende hat. „Wir sind auf einem guten Weg beim Akafö“, so AStA-Vorsitzender Martin Wilken; zum Beispiel sei der Preis für das vorher kostenlose Teewasser inzwischen wieder von 30 auf zehn Cent runtergesetzt worden. Der AStA möchte erreichen, dass wenigstens eine warme Mahlzeit in der Mensa wieder günstiger angeboten wird. Bald soll das Akafö eine publikumsfreundliche Auflistung der Ausgaben veröffentlichen, sodass jedeR nachverfolgen kann, inwiefern die Erhöhungen gerechtfertigt sind. Wilken findet, dass die Protestaktion an der falschen Stelle stattgefunden habe – man solle lieber beim Land demonstrieren und höhere Zuschüsse fördern.

Lest dazu einen Kommentar über die Unterbindung des Protests.

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