Bild: Das Sommerfest 2020: Party mit der Kanzlerin, Laptop-Festival Screenshot: fufu

Campus-Kolumne. Ein Tab: Zoom. Ein Tab: Moodle. Ein Tag Pause!? Ein Tab: Sommerfest 2020!

Das Sommerfest lässt Studierende vom Unistress abschalten! Dieses Jahr begann hier schon der Unterschied, Ihr musstet einschalten, um dabei zu sein. Die Riesenparty auf dem Campus-Gelände musste dieses Jahr… Ihr kennt den Drill Abgesagt; Digitalisiert; zum Streaming für Zuhause stattgegeben. Die RUB hat daher keine Kosten und Mühen gescheut, um ein über zwei Stunden langes Online-Sommerfest auf die Beine zu stellen, mit Musik, Moderation, Drohnenaufnahmen der Ruhr-Uni, neuem RUB-Merchandise, Masken, Fiege, Bochum und nochmal Bochum! Mit musikalischen Beiträgen von Joris, Johannes Oerding, Antje Schomaker, Emily Roberts und anderen Künstler:innen und Comedians. Was natürlich bei musikalischen Beiträgen aus Bochum nicht fehlen darf, war eine gemeinsame Coverversion von Herbert Grönemeyers Stadt-Hymne mit zusammengeschnittenen Videos von Bochumer-Bürger:innen, -Urgesteinen, RUB-Mitarbeiter:innen und nur ein paar Studierenden. 

Wirklich Live war vor allem der Stream. Die meisten Beiträge wurden vorzeitig abgefilmt, wie Beispielsweise ein kurzes Konzert der Musikerin Emily Roberts im Audimax. Schade ist etwas, dass man nicht mehr Musiker:innen mit lokalen Bezug die Möglichkeit gegeben hat, mal wieder etwas Musik für das RUB- und Bochumer Publikum zu machen und dafür beispielsweise den Musiker Joris engagierte, einen Beitrag gefühlt zwischen zwei anderen Streaming-„Konzerten“ abzufilmen. Andere und vor allem auch kleinere oder lokale Künstler:innen bekommen vermutlich gerade seltener die Möglichkeit aufzutreten, da hätte die RUB diesen eine Chance geben können, statt Künstler:innen, die man gerade ohnehin des häufigeren in Online-Konzerten sieht. Was die RUB-Studierenden sehen wollen ist sowieso eine andere Frage, mit einer klaren Antwort: Peter Kardell. Egal auf welcher Plattform, egal zu welchem Anlass. Die Studierenden wollen den einzig wahren RUB-Rockstar sehen! Der Livechat zum Streaming-Fest war gefüllt mit wünschen nach Vitamin P. Vielleicht dann nächstes Mal, wenn noch einmal die Situation entstehen sollte, ein Online Campusfest zu machen, einfach drei Stunden Privat mit Peter Kardell. Spart Geld und stößt allem Anschein nach auf große Nachfrage. 

Stattdessen gab es viele Jokes rund um den Hackerangriff, den traurig leeren Festival-Campus, das Online-Semester und Mensaessen. Doch wieso nur ein irgendwie ironisches Bild der Situation des Onlinesemesters darstellen? Wenn es auch an manchmal sympathisch sein konnte RUB-Kanzlerin und Rektor als stellvertretende Campus-Chaot:innen zu sehen, wirkte das ganze doch zu sehr wie Eigenwerbung. Warum nicht mehr Beiträge von den wunderbar diversen Facetten der RUB zeigen? Das Sommerfest war ein bisschen zu viel Werbefilm und ein bisschen zu fern ab von Studi-Realitäten. Vielleicht ist auch das den Abstandsregeln geschuldet? 

:Christian Feras Kaddoura 

 

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