Vortrag. Der Astrophysiker Dr. Jens Teiser klärte am vergangenen Donnerstag im BlueSquare auf, ob und wie Leben auf dem Mars möglich wäre, und räumt mit Mythen auf.
Der Film „Der Marsianer“ zeigt, wie Menschen auf dem Mars landen und überleben können. Dass der Film, obwohl er sich bemüht, wissenschaftlich korrekt zu sein, dennoch einige Fehler aufweist, zeigte Jens Teiser von der Universität
Duisburg-Essen in seinem Vortrag „Wie lebt es sich auf dem Mars?“
Harte Bedingungen
Einige Menschen glauben an Marsianer*innen, die auf dem Planeten leben. Begründet sehen sie ihre Annahme durch eine Fotografie von 1976. Darauf ist ein Berg in Form eines Gesichts zu sehen. Spätere Aufnahmen von 1998 und 2001 zeigen aber, dass dies nur eine Illusion ist, entstanden durch Schattierungen. „Wenn man eine schlechte Kamera hat, kann man ganz witzige Dinge sehen“, erklärt der Vortragende.
Doch um auf dem roten Planeten zu leben, müsste man überlegen, was man zum Leben braucht. „Irdische Lebewesen, wie wir sie kennen, brauchen Wasser“, betont Teiser. Schaut man sich die Oberfläche des Mars an, dann besteht diese nur aus trockenem Gestein und Sand, doch sind auch mögliche Fließstrukturen erkennbar. Durch Spektroskopie wurde herausgefunden, dass sich bestimmte Salze eingelagert haben. Für diese eingelagerten Mineralien kennt man keine andere Theorie, als dass sie durch Wasser entstanden sind. Dies sei ein Indiz für früheres Wasservorkommen auf der Oberfläche. Durch Radarmessungen wurde dann in großer Tiefe Wasser entdeckt. Doch Lebewesen müssten auch mit den extremen Temperaturschwankungen, einem hohen Kohlenstoffdioxidwert und den kosmischen Strahlungen auskommen. Die kosmischen Strahlungen seien so hoch, dass ein Mensch auf dem Mars in seinem weiteren Leben definitiv Krebs bekommen würde. Außerdem bräuchten die Menschen Schutzanzüge, die es noch nicht gibt. Es sei aber möglich, dass extreme Lebensformen wie der Bacillus subtilis auf dem Mars überleben könnten.
Zusammenfassend meint Teiser: „Die Bedingungen für Leben sind hart. Ich habe viel Strahlung, wenig Wasser, keine organischen Substanzen, von denen ich mich ernähren könnte. Man hat bisher kein Leben gefunden, aber man kann auch nicht ausschließen, dass man noch Leben finden könnte. Dementsprechend: Gibt es Leben auf dem Mars? Vielleicht.“
:Maike Grabow
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