Bild: Bereitgestellt von Henry Herrmann

Was passiert eigentlich, wenn das Studierendenparlament (StuPa) in den Ferien ist oder mal nicht tagen kann? Henry Herrmann ist Vorsitzender des Hauptausschusses im Studierendenparlament und gibt uns ein paar Eindrücke von seiner Arbeit.

bsz: Kannst Du uns kurz erklären, was der Hauptausschuss ist und welche Aufgaben Dir dort als Vorsitzender anvertraut werden?

Henry: Der Hauptausschuss ist eigentlich die Vertretung des Studierendenparlaments während der Parlamentsferien. Das heißt, wenn der StuPa grade verhindert ist, tagt der Hauptausschuss und trifft alle wichtigen Entscheidungen außer zum Beispiel den Beschluss des Haushaltes. Denn dafür braucht’s nämlich eine volle StuPa-Sitzung. Wir verhandeln auch über Einsprüche des Hauptausschusses. Meine Aufgabe besteht eigentlich grundsätzlich darin, die Sitzungen zu leiten und Anträge zu bearbeiten, die uns vorliegen. Eigentlich das, was das StuPa-Präsidium auch tut, nur halt in der kleinen Version, maßgeschneidert auf den Ausschuss.

Du bist gleichzeitig auch im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) tätig, was machst Du da?

Im AStA bin ich als Vorstandsmitglied tätig und meine Aufgabengebiete sind hauptsächlich die Campus App und die Koordination der Referenten. Bei der Campus App bin ich selbst für die Entwicklung zuständig. Unter anderem plane ich dabei, welche Features als nächstes Teil der App werden.

Wie bist Du denn eigentlich zur Hochschulpolitik gekommen?

Das ist eine interessante Frage, tatsächlich ein wenig über Umwege. Am Anfang hatte ich vor, mich bei der Campus App als Entwickler zu betätigen und bin dann über Bekannte und Freunde gefragt worden, ob ich nicht mehr bei meiner Liste tun möchte. Daraufhin trat ichfür die StuPa-Wahlen an und jetzt bin ich hier.

Was würdest Du denn sagen, sind die wichtigsten Aspekte, die Du bei deiner Arbeit im Hauptausschuss machst?

Die wichtigsten Aspekte sind eigentlich, dass man die Anträge gut vorbereitet, und dass wenn ein Antrag reinkommt, dieser auch an alle Ausschussmitglieder weiterleitet wird. Dazu kommt noch die Sitzungen gut planen, bei Raumbuchungen zum Beispiel. Wir hatten jetzt zum Beispiel den Fall, dass eine Lesung des Haushalts im Hauptausschuss vorgefallen ist, dann muss man drauf achten, dass alles auch an den anderen Ausschuss und das Präsidium weitergeleitet wird. Es ist eigentlich sehr viel administrative Arbeit, die im Hintergrund anfällt, welche aber trotzdem sehr wichtig ist, damit alles läuft.

Wie verbindest Du Deinen Stundenplan und die Arbeit in der Hochschulpolitik,gibt es da Konflikte?

Ich bin aktuell noch in der Regelstudienzeit, deswegen würde ich mal sagen, es lässt sich ganz gut vereinbaren. Manchmal muss man dann schauen, wenn man Termine hat. Wenn man Beispiel eine Hauptausschusssitzung hat, die dann auf 16 Uhr fällt, muss man teilweise schon auf etwas verzichten. Es ist bereits vorgefallen, dass ich dann was ausfallen lassen musste, aber ich würde sagen, das ist nicht die Regel, weswegen sich das eigentlich sehr gut vereinbaren lässt. Ich würde aber auch dazu sagen, dass man schon ein bisschen Zeit für die politische Arbeit mitbringen muss.

Gibt es Dinge im AStA oder auch StuPa, bei denen Du Verbesserungswünsche hast?

Teilweise ist der Digitalisierungsaspekt grade an der Uni noch etwas rückschrittlich. Weil noch viel auf Papier gearbeitet wird und einfach Onlineangebote, die man auch selbst aufsetzen könnte,nicht genutzt werden. Das gilt auch für den AStA und das StuPa, da sehe ich noch Verbesserungsbedarf. Ein papierloses Büro ist zum Beispiel auch in den öffentlichen Ämtern ein heißes Thema. Mit etwas Zeit und guten Konzepten, sollte das auch an der Uni umsetzbar sein.

Was möchtest Du unseren Leser:innen noch mit auf den Weg geben? Vielleicht auch in Hinblick auf die anstehenden Wahlen.

Die Hochschulpolitik ist für Studis interessant, weil sie von ihrem Mitbestimmungsrecht Gebrauch machen können. Wenn Dinge mal nicht so laufen und man etwas verändern möchte, oder aber auch anders herum, wenn einem Dinge gut gefallen, ist das der beste Weg um an der Gestaltung teil zu haben und etwas herbeizuführen. Ich kann nur ermutigen, dieses Recht auszuüben. Jede Stimme zählt und Ihr könnt damit Dinge verändern. In eigener Sache gibt es sonst noch bald den Raumfinder in der Campus-App, der schon lange in Arbeit ist. Der ist besonders für Leute, die neu an der Uni sind interessant – oder wenn man sich in den Gebäuden nicht so gut auskennt. (Anm. der Redaktion: Die Campus App by AStA findet Ihr im Google Play Store oder im Apple Store oder unter https://app.asta-bochum.de/)

Interview geführt von : Artur Airich

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