Wir leben im Land der Denker* und Dichter*, doch mit Sprache ordentlich und sensibel umgehen können wa nicht. Witze über Rape-Culture sind so 19xx. Aber hey, manche Menschen brauchen eben einenKarriereboost und gehen dafür eben einen kalkulierten Shitstorm ein. Denn Hate-Klicks sind besser als keine Klicks. Denn HÖHÖHÖHÖ dat könnte lustig sein.
Guten Morgen, Deutschland! Es ist mal wieder so weit. Wir brauchen einen kalkulierten Shitstorm. Warum? Naja, weil einige Leute einfach nicht wissen, wer einige Menschen sind, obwohl sie in den Deutschen Medien als etabliert gelten. Das reicht einigen eben nicht. Deswegen geht man den einfachen Weg. Man posiert mit einem Typen, der mutmaßlich eine seiner Freundinnen missbraucht haben soll und macht was? Genau! Einen Rape-Joke! Denn was gibt es nicht Lustigeres als sich über KO-Tropfen lustig zu machen? Richtig – einiges! Aber es ging ja nicht primär um das Geschehene von Person XY, sondern viel mehr um einen recycelten Witz zu seinem Comeback. Also Friede, Freude, Eierkuchen. Goil, so mögen wir das doch. Oder auch nicht. Der Witz war so gut und auf Pick-Me-Girl-Ebene, dass er noch mehrmals unter dem eigentlichen Post erklärt werden musste.
Shoutout an Instagram, da auf Twitter das Editieren von Posts überhaupt nicht möglich ist. Elon, I’m lookin at you! Aber zurück zum Joke, der niemals lustig war. Denn Rape-Culture ist und war noch nie lustig. Aber hey keine Panik, natürlich gibt es ein Statement, das nicht schöner hätte sein können. Rund 13 Minuten wird darüber gesprochen, wie es nem Menschen im Shitstorm geht und dass man ja am besten in den Austausch kommen sollte. FUNFACT: Das Wort „Opfer“ wird in den ersten 3 Minuten circa 50-mal gesagt.
Hier spricht sie aber nicht von Tatsächlichen „Opfern“, die ihre Stimme gegen den KO-Tropfen-Joke erhoben haben, nein. Sie meint sich. Die arme Dame, die Opfer eines Shitstorms wurde. Auch wenn sie das immer wieder verneint und sich nicht in den Mittelpunkt setzen will. Aber Hey, lasst uns über Humorgrenzen reden. Sie geht mit uns in einen Diskurs. Oder einfach gesagt: Sie macht ein Video, schneidet es rund und will mit uns in den Diskurs treten. Mal Außen vor, dass sie damit den Algorithmus gut pusht, da Kommentare immer gut ankommen und einige Communites gerne zur Hilfe eilen.
Alles Nach dem Motto: „Was darf man heutzutage noch überhaupt sagen?“ Und diese nährt sie gern, denn wir sind alle Menschen und einige sind auch einfach zu sensibel.
Zum Glück gibt es auch die helfenden Hände, die auch schon K-O-Tropfen in ihren Drinks hatten, aber den Joke gar nicht so schlimm fanden. Ein hoch auf die 30 zu 70 Verteilung an Kommentaren, die einem einfach alles durchgehen lassen. Das sind die richtigen Fans. Aber ganz ehrlich Leute ich habe 13 Minuten heiße Luft mit etwas viel Bla und Worten gesehen.
Also alles wie immer. Und das beste? Cancel-Culture, ist ein Wort, dass ich in Deutschland zu oft gehört und zu selten gesehen habe. Wir wissen nicht mal was das genau ist. Oder doch? Fragen wir mal Dieter Nuhr, Thomas Gottschalk, Alice Schwarzer oder eben Joyce Ilg, wie es einem finanziell in der Cancelbox so geht.
:Abena Appiah
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