Bild: Auch in den Eishallen ist Corona weiter ein Thema: Ausbrüche erschüttern die DEL., Kein Kufensport Bild: CC0

Die Deutsche Eishockey Liga wird geplagt von positiven Tests, Mannschaften und Quarantäne-Verordnungen. Eine neue Test-Strategie soll die Lösung sein. 

Die Fußball-Bundesliga liefert gefühlt permanenten Diskussionsstoff, wenn es um den Umgang mit der Corona-Pandemie geht, wie der zweite Artikel auf dieser Seite anschaulich zeigt. Doch auch andere Sportarten haben ähnliche Probleme und Kopfschüttel-Material zu genüge. Ein gewisser Frust bei Fans und Teams anderer Sportarten (und weniger „wichtigere“ Fußball-Ligen) ist verständlich, wenn man betrachtet, wie hoch die Priorität gewesen zu sein scheint, die Erste Fußballliga endlich wieder spielen zu lassen – koste es, was es wolle! Das heißt nicht, dass man sich woanders nur mit Ruhm, Vernunft und Erfolg bekleckert. So gibt es in der Deutschen Eishockey Liga (mittlerweile offiziell PENNY DEL, ich werde mich auf DEL beschränken) nun eine verschärfte Corona-Teststrategie (Stand 26. Oktober). Die Regeln sollen ab dem 1. November gelten und beinhalten drei verpflichtende PCR-Tests pro Woche für alle Spieler, die noch nicht geimpft sind. Aber auch für geimpfte Spieler und Offizielle gibt es neue Regeln: Wenn sie Teil des Kaders sind, müssen sie jede Woche einen PCR-Test machen. Vermieden werden soll damit primär, dass weiterhin immer wieder Spiele abgesagt werden müssen, weil Mannschaften komplett in Quarantäne gehen müssen. Hintergrund für die neuen Regelungen sind positive Tests und große Ausbrüche in Mannschaften. So gab es beim EHC Red Bull München nach eigener Aussage 22 positive Fälle, was dazu führte, dass drei Spiele verschoben werden mussten. Erst am 26. Oktober konnte die Mannschaft wieder antreten, jedoch weiterhin in geschwächter Aufstellung, und errang einen 2:0 Sieg gegen die frisch aufgestiegenen Steelers aus Bietigheim. Die Ausfälle mehrerer Top-Spieler der Münchener bewahrte die Steelers in diesem Fall wohl vor einer deutlicheren Niederlage. Auch bei den Iserlohn Roosters gab es positive PCR-Tests und Spieler mit Symptomen, weswegen die Spiele gegen den Düsseldorfer EG und Augsburger Panther auf den 7. beziehungsweise 15. Dezember verlegt wurden. Das Düsseldorfer Team musste zuletzt selbst nach positiven Tests für fünf Tage in Quarantäne. 

Solche Fälle gefährden nicht nur die Gesundheit von Spielern und Offiziellen, sowie potentiell auch die Zuschauer:innen, sondern sind durch Absagen und Ausfälle auch für den regulären Ablauf der aktuellen Saison nicht förderlich. Verlegte Spiele bedeuten immer auch zusätzlichen Stress für die Spieler, die dadurch in kürzeren Abständen als gewohnt auf dem Eis stehen müssen. Die Hoffnung ist, dass die neue Strategie in Zukunft frühzeitig Fälle erkennbar macht, und Maßnahmen schneller und zielgenauer getroffen werden können. Ebenfalls unschön ist es, wenn Spieler dann mit fragwürdig informierten Aussagen in sozialen Medien auffallen. Yannic Seidenberg vom EHC Red Bull München teilte die Aussage von Linken-Politiker Oskar Lafontaine, die dieser im Kontext der Kimmich-Debatte tätigte. Darin äußerte er Bedenken über Langzeitfolgen von Impfungen, für die es jedoch keinerlei wissenschaftlich begründete Basis gibt und stiftet dadurch weitere Verwirrung, statt aufzuklären. So etwas muss zwar nicht sein, und man tut seinen Kollegen und Teams damit auch keinen Gefallen. Ich für meinen Teil hoffe, dass die neue Strategie hilft und die DEL bald wieder mit besseren Neuigkeiten von sich reden macht.

        :Jan-Krischan Spohr

 

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