Politische Bildung. Nach einem pandemiebedingten Aussetzer letztes Jahr, wird das Format der Kritischen Einführungswochen des FSR Sozialwissenschaft dieses Jahr wieder stattfinden. Hintergründe und Details dazu bekommt Ihr hier.
Seit einigen Jahren sind die Kritischen Einführungswochen eine Tradition an der Ruhr-Universität Bochum – wenn auch mit Pausen. „Irgendwann 2017 kam es dazu, dass darüber geredet wurde: ‚Wisst ihr noch damals 2015 die KriWo?‘ Dann haben wir das erste Mal wieder darüber geredet, ob wir die stattfinden lassen wollen, und ich war so richtig hyped und motiviert“, erzählte mir eine der Organisator:innen, die selber seit 2016 Sozialwissenschaften studiert und sich bereits früh im Fachschaftsrat engagierte. Für das Sommersemester 2018 wurde sich dann also vorgenommen, dieses Veranstaltungsformat neu aufzulegen und schon im Oktober und November 2017 wurde begonnen verschiedene Gruppen zu kontaktieren. Denn genau das ist die Basis der Kritischen Einführungswochen: Gruppen und Akteur:innen bringen interessierten Personen verschiedenste Themen näher, alles mit dem Ziel, einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und Gegebenheiten zu schulen. „Das Orga-Team macht da eigentlich sehr wenig: Wir sind dafür verantwortlich, dass wir einfach den Raum schaffen, damit die Gruppen ihr eigenes Programm machen können. Wir kümmern uns um Moderationssachen, dass Redelisten ordentlich geführt werden, wir die Leute kurz begrüßen, Hinweise darauf geben was die KriWo überhaupt ist – nicht viel mehr als Rahmendinge“. Zwischen 5 und 10 Personen sind normalerweise an so einer Planung beteiligt, und dabei herum kamen dann Aktionswochen mit vielen Formen an Aktivitäten wie Workshops, Vorträgen oder Rundgängen, veranstalten von beispielsweise dem Autonomen FrauenLesbenreferat, VVN-BdA, verschiedenen FSRen und der Initiative Seebrücke Bochum. Der Plan war seit 2018 kontinuierlich eine KriWo zu veranstalten, wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie musste dies jedoch 2020 ausfallen, da eine Umstellung auf ein digitales Konzept in der für alle noch sehr neuen Situation zu dem Zeitpunkt nicht möglich war. „Das hat uns alle mehr angespornt, dieses Jahr irgendwas Cooles zu machen, obwohl schon relativ klar war, dass alles digital stattfinden muss“, so die Mitorganisatorin. Aufgrund des digitalen Formats und den damit einhergehenden Schwierigkeiten beschränkte sich das Team dieses Mal auf zehn Slots für Veranstaltungen – darunter acht Vorträge und zwei Stadt-Touren die entsprechend des Infektionsgeschehens angepasst werden. Ein abschließender digitaler Kneipenabend ist ebenso geplant. Große Probleme habe die Planung als digitale Veranstaltung jedoch nicht gemacht: „Probleme, die das ganze Projekt gefährdet hätten, gab es tatsächlich nicht. Ich finde es generell immer sehr angenehm mit meinen FSR-Leuten zusammenzuarbeiten“. Die Frage der Zoom-Lizenzen, wofür bei der FSVK Geld beantragt werden kann und wie man mit Personen umgeht, die Veranstaltungen stören, wurde im Orga-Team diskutiert. Wie man Awareness-Konzepte am besten realisieren kann und Safer Spaces einrichten kann, sei dabei ein wichtiges Thema gewesen. Ein Vorteil von digitalen Veranstaltungen sei jedoch, dass man eine größere und andere Personengruppe ansprechen kann. Man könne außerdem flexibler Planen, da beispielsweise Anreisezeiten nicht beachtet werden müssen. „Was ich schade finde ist, dass viele Aspekte von Vernetzung rausfallen. Ich persönlich mag es in Präsenz lieber. Das ist natürlich Ansichtssache.“
Das Motto der kritischen Woche 2021 lautet „Utopia – How we gonna get there?“. Die Frage, wie eine bessere Gesellschaft aussehen könnte, und wie man diese erreicht, verbindet die Veranstaltungen als roter Faden grob miteinander. Details zu den Terminen, sowie Links zu den Social Media-Präsenzen findet ihr auf dem Blog der KriWo.
:Jan-Krischan Spohr
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