Digitale Festivals. Langeweile daheim? Wir haben da was für Euch! Ein kleiner Online-Festivalguide für die Zeit vorm Bildschirm. Aber mit viel Kunst und Kultur: Zeitzeug, blicke28 und WORTWORTWORT im Stream.
Im November gibt es viel zu sehen und erleben? Das klingt erstmal nicht so naheliegend, den Umständen entsprechend wird es aber möglich gemacht. Das Jahr 2020 war und ist geprägt von Absagen, Verschiebungen und digitalen Alternativen. In diesem Monat ist es ganz genauso. Einige Festivals wurden auf das Ende des Jahres verschoben, in der Hoffnung, dass sie noch im schrecklichen 2020 stattfinden können. Vielleicht sogar ganz normal? Nach aller Hoffnung kam es jedoch zu einer zweiten Welle der Covid-19-Ansteckungen und mit diesen leider auch ein zweiter Shutdown: der sogenannte Lockdown Light. Doch einige Veranstalter:innen wollten sich nicht schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen und wenn uns dieses Jahr eines gelehrt hat, dann wie digital geht!
Das Zeitzeug_Festival sollte eigentlich bereits im April stattfinden, wurde dann aber aufgrund der ersten Ausgangsbeschränkungen durch die Corona-Pandemie auf den November verschoben. Nun ist es in seiner ursprünglichen Form leider abermals nicht durchführbar, dennoch wird es vom 26. bis zum 29. November stattfinden, online. Das diesjährige Motto des Festivals lautet „Apparat“ und als könnte es passender nicht sein, werdet Ihr den einen oder anderen Apparat benutzen müssen, um am Festival teilzunehmen, sei es Euer Smartphone, den Laptop oder das Tablet. Doch nicht nur digital könnt Ihr was erleben. Auch im Schaufenster des Festivalzentrums in der Bongardstr. 2 werden Installationen zu sehen sein, die in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Architekt:innenkollektiv Kolorit entstanden sind, weitere Arbeiten werden ebenso aus dem Kulturhaus Thealozzi e.V. gestreamt oder finden über Telegram statt. Karten könnt Ihr vom 18. November an hier bekommen: tinyurl.com/Zeitzeug2020.
Ein weiteres Festival ist das blicke28 – Filmfestival des Ruhrgebiets, welches am 18. November beginnt, um 18:30 Uhr um ganz genau zu sein. Denn dann eröffnet Festivalleiterin Gabi Hinderberger das Filmfestival im virtuellen Raum. Anschließend werden nach und nach die sieben Wettbewerbsprogramme für das Streaming freigeschaltet, zu den gleichen Daten, zu denen sie im Kino gelaufen wären. Schön ist, dass die Filme dafür jetzt, nachdem sie im Stream des Festivals gezeigt wurden, ganze zehn Tage lang verfügbar sind und somit sogar die Chance bekommen, von einem größeren Publikum gesehen zu werden. Wenn dafür auch vermutlich auf kleineren Leinwänden. Aber nicht nur, dass die Filme länger zur Verfügung stehen und somit auch Rewatches ermöglichen, das blicke28 ist zudem völlig kostenlos und erfordert nur eine Registrierung. Die Veranstalter:innen würden sich dabei jedoch über kleine und große Spenden freuen. Registrieren könnt Ihr Euch hier: blicke.org/registrierung.
Ebenso ist derzeit WORTWORTWORT im Gange, ein deutschlandweit einmaliges Literaturfestival für das digitale Zeitalter und die Zukunft der Wortkunst. Noch bis zum 20. November könnt Ihr dabei sein, wenn das WORTWORTWORT die Digitalisierung für die Wortkunst und für die Kunst des Erzählens kreativ und innovativ nutzt. So zum Beispiel am 19. November mit Schriften von dem 2016 verstorbenen Bochumer Original Wolfgang Welt, eingesprochen von Bochumer:innen und in einer digitalen Produktion von Gotthard Lange zu einem Film gemacht. Oder mit „Odysseus – Die Irrfahrten eines listenreichen Schlingels“, am 20. November und mit künstlerischer Beteiligung von unter anderem Bernd Gieseking, Frank Goosen, Jochen Malsmheimer, Nessi Tausendschön und Urban Priol. Beides findet Ihr am Tag der Aufführung ganz kostenfrei auf YouTube.
:Christian Feras Kaddoura
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