Bild: Einfach mal mit jemand Fremden spazieren gehen? Das ist bei dem experimentellen und außergewöhnlichen Format von Trampolin möglich. , Erste Ausgabe des Trampolin-Festivals Symbolbild: CC0

Kunst. Das studentische Festival Trampolin feiert seine erste Ausgabe im Kunsthaus Essen. Erarbeitet und gezeigt werden Arbeiten von szenischen Forscher*innen.

Ob Performance, Tanz, Hörstück, Vortrag, Audio-Installation, Spaziergang oder Konzert – beim TRAMPOLIN 2019-Festival sind alle Formate möglich. Es handelt sich dabei um ein Arbeits- und Präsentationsfestival von Studierenden des Masterstudiengangs Szenische Forschung der Ruhr-Universität Bochum. Das Festival umfasst drei Teile: Vom 16. bis 25. Juli fokussieren sich die Studierenden im Kunsthaus unter dem Schlagwort RETREAT & DISCOURSE einerseits auf ihre Arbeiten und Projekte, andererseits gibt es Raum zum Austausch und Feedback. Am Freitag, dem 26. und Samstag, den 27. Juli sind Interessierte eingeladen, bei SHARE & DISCOURSE die Arbeitsstände aus dem RETREAT-Teil zu beobachten sowie fertige Arbeiten zu sehen. „Wir wollen einerseits einen Raum schaffen, wo wir in Ruhe und konzentriert arbeiten können und gleichzeitig einen Ort haben, wo wir Leute einladen und etwas präsentieren können“, erklärt Philipp Hohmann vom Team des Festivals.

Entstanden ist das Festival aus einer Eigeninitiative von Studierenden der Szenischen Forschung. „Es gab das Bedürfnis von Studierenden, einen Ort zu haben, an den man für einige Zeit ganz konzentriert an einer Sache für sich arbeiten kann“, so der Szenische Forscher. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sich auszutauschen, sich gegenseitig zu helfen und Feedback zu seiner Arbeit von Dozierenden oder anderen Studierenden zu bekommen. Das Besondere an diesem Arbeitsfestival ist ebenfalls, dass die Künstler*innen frei von Produktionsdruck und -zwang arbeiten können. Am Ende muss kein fertiges Ergebnis herauskommen und auch die Wahl, ob man einen Arbeitsstand zeigen möchte, steht jedem*r frei. An dem RETREAT & DISCOURSE-Teil nehmen etwa elf Nachwuchskünstler*innen des Studiengangs teil. Diese konnten befreundete oder bekannte Künstler*innen für ihre Arbeiten mit einladen und so kommen noch circa sieben Akteur*innen hinzu.
Zu SHARE & DISCOURSE sind alle herzlich eingeladen. Man möchte mit dem Präsentationsfestival der Öffentlichkeit zeigen, was Szenische Forschung ist und sein kann. Gleichzeitig geht es aber nicht darum, dass nur die besten Arbeiten gezeigt werden, sondern auch Arbeitsstände. Zusätzlich werden etwa zehn szenische Forschungsprojekte von Studierenden sowie Alumnae*is präsentiert, die bereits veröffentlicht wurden oder bei der Veranstaltung uraufgeführt werden.

Auch die Themen sind dabei vielfältig. Zum Beispiel behandelt Anna Júlia Amaral in ihrer Performance „Samba Superman“ die Situation der Frauen in Lateinamerika. Jens Eike Krüger lädt mit seiner Arbeit „call for a walk“ die Besucher*innen zu einem Spaziergang ein, um professioneller Spaziergänger zu werden. Und Anna-Lena Weckesser zeigt in ihrem Hörstück „Revier Neugier“ verschiedene Fankulturen im Ruhrgebiet, die mit Identität, Nostalgie und Heimat verbunden sind. Durch die Präsentationen hat das Publikum die Möglichkeit, zu erfahren, was die studentischen Szenischen Forscher*innen eigentlich machen. Aber auch die Studierenden selbst könnten neue Perspektiven auf ihr künstlerisches Arbeiten und die szenische Forschung bekommen.

Gefördert wird das Festival durch die Kunststiftung NRW, den Regionalverband Rhein Ruhr, die Gesellschaft der Freunde der Ruhr Universität, das Kunsthaus Essen und den Studiengang Szenische Forschung.                

:Maike Grabow

 

Info:Box

Am Dienstag, den 16. Juli, findet um 18 Uhr die Eröffnung statt. Die Öffentlichkeit ist herzlich dazu eingeladen. Neben einem Vortrag wird es auch ein Dinner geben.

Am 26. und 27. Juli werden jeweils ab 17 Uhr die Arbeiten im Kunsthaus Essen gezeigt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Das genaue Programm wird auf Facebook bekannt gegeben: facebook.com/szenischeforschungtrampolin

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