Bild: Das Ensemble der ,,Hamlet’’-Inszenierung: Am 27. Juni sind zwei Schaupieler*innen sowie der Regisseur geladen. , To be or not to be? Bild: JU Bochum

Event. Das Schauspielhaus wurde für ein Gespräch zur ,,Hamlet‘‘-Inszenierung an die RUB geladen.

Die aktuelle ,,Hamlet‘‘-Inszenierung am Bochumer Schauspielhaus (:bsz 1215) ist sehr erfolgreich. Alexander Kruse, Pressesprecher des Bochumer Schauspielhauses nennt die Resonanz ,,auf allen Ebenen sehr positiv: Das Publikum feiert das Stück mit Standing Ovations, sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft und das Presseecho ist enorm.‘‘ So schrieb beispielsweise die Süddeutsche Zeitung: ,,Diesen Hamlet muss man gesehen haben.‘‘ Für den 27. Juni sind der Regisseur und Intendant des Bochumer Schauspielhauses Johan Simons sowie die Schauspieler*innen Jin Xiang und Stefan Hunstein zu einem Podiumsgespräch an die RUB geladen. Prof. Roland Weidle, unter anderem Dozent der Anglistik/Amerikanistik und Vizepräsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, moderiert das Gespräch ab 12:15 Uhr in HGB 40.

Er erhofft sich von dieser kostenlosen Veranstaltung weitere Zusammenarbeit: ,,Ich finde eine Kooperation zwischen dem Theater und dem Campus äußerst wichtig und spannend, da es allen Beteiligten die Möglichkeit gibt, über den Tellerrand der eigenen Disziplin bzw. des eigenen Bereichs hinwegzuschauen und in Kontakt mit anderen Gruppen zu treten, die sich ebenfalls mit dem Shakespeare und dem Drama auseinandersetzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir dieses Format fortführen und auch in den nächsten Semestern anbieten könnten.‘‘ Auch Kruse sagt: ,,Für Johan Simons ist der Austausch mit jüngeren Menschen enorm wichtig – auch als Inspirationsquelle für die eigene Arbeit. Deshalb ist es toll, dass die Veranstaltung so unkompliziert zustande gekommen ist. Wir sind uns sicher, dass es nicht das letzte Mal ist, dass wir die Ruhr-Universität besuchen und freuen uns gleichzeitig über jeden ,Gegenbesuch‘ der Studierenden im Schauspielhaus Bochum, der Dank der Theaterflatrate immer kostenlos ist!‘‘ In der Vergangenheit gab es bereits Zusammenarbeit zwischen dem Englischen Seminar der RUB, der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft und dem Schauspielhaus, zum Beispiel bei den Bochumer Shakespeare Wochen im Herbst 2014. Weidle veranstaltet seit letztem Semester ebenfalls zusammen mit dem Bochumer Metropolis-Kino die Reihe ,,Shakespeare on Screen‘‘, in der Shakespeareverfilmungen im Original, mit Einleitung und informellen Austausch gezeigt werden. Der Anglistik Dozent erklärt: ,,Ich bin grundsätzlich dafür, die Auseinandersetzung mit Themen disziplin- und bereichsübergreifend zu führen.‘‘

Die Idee zur Podiumsdiskussion entstand, als Weidle Johan Simons Anfang des Jahres einen Antrittsbesuch abstattete. ,,Laut Satzung der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft ist der Intendant des Schauspielhauses Bochum, also auch Johan Simons, automatisch Mitglied im Vorstand‘‘, erklärt Weidle. Das Gespräch, in dem es unter anderem um die im April 2020 stattfindende Tagung der Gesellschaft zum Thema ,,Shakespeare and Dance‘‘ ging, sei produktiv gewesen. Er fügt an: ,,In diesem Gespräch ging es auch um andere Möglichkeiten der Kooperation zwischen dem Schauspielhaus, der RUB und der Öffentlichkeit. Neben anderen Formaten (Lesungen, Einführungen, Slams etc.) diskutierten wir auch die Möglichkeit einer Podiumsdiskussion auf dem Campus.‘‘  Zu den  möglichen Themen der Podiumsdiskussion zählt Weidle beispielsweise: ,,Entstehung und Bedeutung des Bühnenbilds, die Akzentuierung der Todesthematik (der ständig anwesende Totengräber, der Ausspruch „Er ist allein“), das Auftreten der Schauspieler*innen von der ersten Reihe, die Art und Weise, wie Figuren zusammengelegt, gestrichen und gekürzt wurden, die Verwendung von Passagen aus Heiner Müllers Hamletmaschine, die gegengeschlechtliche Besetzung von Hamlet und die meines Erachtens daraus resultierende ‚Entschärfung‘ der Hamlet-Figur.‘‘

:Charleena Schweda

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