Bild: Vorträge, Mitmachaktionen und ein Ort zum Austauschen: Der Tag im UFO lieferte neue Ideen, Inspiration und einen Blick in die Zukunft., Digital Philology Day an der RUB Bild: mag

Beim „Digital Philology Day“ an der RUB konnten Interessierte erfahren, welche technischen Ideen und Zukunftsmöglichkeiten die Philologie bietet.

Vergangenen Mittwoch wurde zum ersten Mal der „Digital Philology Day“ veranstaltet. Entstanden ist er aus dem komparatistischen „Forschende-Lernen“-Projekt „Elektronische Lektüren“. Im Rahmen des Seminars betrachteten Studierende, in Gruppen aufgeteilt, verschiedene Aspekte digitalisierter Literatur und bereiteten die Vorstellung ihrer Ergebnisse vor. Als Beispiel für elektronische Lektüre wurde sogenannte „Twitteratur“ betrachtet und selbst verfasst. Unter dem Hashtag #onceupontwitter nahmen die Teilnehmer*innen und ein Bot Twitter-Identitäten mit Märchenfigur-Namen wie „Moon_Moon_“ oder „Prinz Charming“ ein und kommunizierten miteinander. So entstand Twitteratur.
Besucher*innen des „Digital Philology Days“ konnten das ein wenig nachempfinden. Sie hatten die Möglichkeit, über den offiziellen Account zu twittern. Außerdem konnten die Besucher*innen mithilfe eines Bots gemeinsam eine Geschichte schreiben. Der Bot schlug Wörter vor, die in häufigen Kombination im ersten „Harry Potter“-Band auftreten. So kamen lustige Sätze wie „Harry Potter war kein Einhorn“ oder „Harry Ron wieder unglaublich nicht wissend“ heraus. Taibe war ebenfalls im Seminar und moderierte am Mittwoch. Ihre Erwartungen an den Tag wurden übertroffen: „Mit so vielen Menschen habe ich nicht gerechnet“. Sie erzählt, dass das Projekt viel selbstständiges Arbeiten verlangt, man aber viele Freiheiten und Möglichkeiten gehabt habe, die man sonst in der Uni nicht hat.
Doch nicht alle Vorträge waren auf Philologie ausgerichtet. Zum Beispiel klärte Tobias Ortelt von der TU Dortmund über „Ingenieure und die Digitalisierung“ auf. Statt mit Stift und Papier werde am Computer designt, wie der Ingenieurdidaktiker erklärte. Man brauche nur noch einen Laptop, ein Handy und Kaffee für die Arbeit. Ebenfalls müsse man für ein Experiment nicht mehr an der Uni sein. „Studenten können ein reales Projekt durchführen und das auch konfigurieren“, so Ortelt. Durch eine Cam könne man es beobachten und durch den Laptop steuern. Dies hängt auch mit ELLI zusammen (Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften). ELLI ist ein Kooperationsprojekt zwischen der RWTH Aachen University, der RUB, sowie der Technischen Universität Dortmund, welches es sich zum Ziel gemacht hat, innovative Lehr- und Lernkonzepte für die akademische Ausbildung zu entwickeln.
Wenn man über Entwicklungen beim Lernen und Lehren spricht, so kann man auch an neue Präsentationsformen für Vorträge denken. Ein Beispiel dafür gab der Vortrag „Hermaion: studentische Lehre digital mit Mentimeter“. Dozent Robert Queckenberg zeigte, wie das Online-Tool Mentimeter in der studentischen Ringvorlesung Hermaion eingesetzt wird und was es für Vorteile sowie Nachteile hat. Dies konnte auch getestet werden: Nachdem man über sein mobiles Endgerät auf der Internetseite die Nummer der Präsentation eingegeben hat, kann man den Folien zum Beispiel mit einem Herz zustimmen oder mit einem Fragezeichen Unverständnis signalisieren. Außerdem kann sich das Publikum an Umfragen mit Wortwolken oder offenen Fragen beteiligen. „Es geht nicht nur darum, dass eine Person spricht, sondern darum alle einzubinden und ihnen die Möglichkeit zu geben, auf den Vortrag zu reagieren“, erklärt Queckenberg. Ein Vorteil von Mentimeter sei also, dass das Publikum während eines Vortrags mit der Präsentation agieren könne. Ein Nachteil könnte sein, dass vielleicht nicht alle Studierende ein geeignetes Endgerät besitzen. Außerdem müssen technische Möglichkeiten sinnvoll und an den richtigen Stellen des Vortrags
eingesetzt werden.                                            

:Maike Grabow  

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