Was macht eigentlich…
Interview. … die Open Stage? Marina Mucha ist seit kurzem Koordinatorin der Open Stage. Mit viel Elan und Freude geht sie an ihren neuen Job heran und erklärt uns, wie sie zurück an die RUB kam und was sie für die Open Stage plant.
bsz: Du bist nun seit Anfang April dabei. Und, wie sind die ersten Wochen, hast Du dich eingefunden?
Marina: Super! Ich werde mit ganz offenen Armen an ganz vielen Stellen empfangen. Die Open Stage ist ein Teilprojekt der inStudies beziehungsweise RUB Arts & Culture International. Das ganze inStudies-Projekt besteht aus wundervollen Menschen, die sehr hilfsbereit und unglaublich nett sind und mir ein ganz herzliches Willkommen bereitet haben. Gleiches gilt uneingeschränkt für das Team des Musischen Zentrums- ich fühle mich pudelwohl und angekommen. Abgesehen davon ist das Zurückkommen hier in den Saal für mich ganz wunderbar: Schon als Studierende habe ich hier als Hilfskraft gearbeitet und an vielen Produktionen mitgewirkt, da kommen sehr viele schöne Erinnerungen zurück, darunter großartige Erfahrungen an Theaterfahrten mit Karin (Anm. d. Red: Karin Freymeyer, Leiterin der Studiobühne) nach Weißrussland, nach Istanbul, nach Belgien. Ich mag es einfach sehr, mit Menschen über einen längeren Zeitraum zusammen zu arbeiten, gerade wenn es um Kultur und Kreativität geht. In meinen Augen ist dies ein Feld, in dem Menschen sehr schnell sehr nah zusammenkommen und gemeinsam etwas außergewöhnliches schaffen.
bsz: Wie bist du dazu gekommen, dass du wieder deinen Weg hierhin zurückgefunden hast?
Marina: Fünf Jahre war ich jetzt weg. In der Zwischenzeit habe ich ganz unterschiedliche Dinge ausprobiert – klammheimlich aber darauf gewartet, an das Musische Zentrum zurückzukehren.. Als ich die Ausschreibung gesehen habe, dachte erst noch so: „Ob ich da überhaupt eine Chance hab?“ Da hab‘ ich gedacht, egal! Ich schreib jetzt einfach die Bewerbung. Mir fiel zu diesem Themengebiet Open Stage sehr viel ein und das habe ich im Vorstellungsgespräch auf den Tisch geknallt und gesagt „Hier bin ich!“ Ich habe mich total gefreut, als ich die Zusage bekommen habe.
bsz: Was ist Dir denn eingefallen, was Du auf den Tisch geknallt hast?
Marina: Meine Idee von der Open Stage ist, dass hier ein offener Ort entsteht, an dem Studierende mit ihrer Kreativität andere bewegen können. Es gibt ohnehin schon so viele Kulturschaffende in der Studierendenschaft – die Open Stage ist der perfekte Ort um Themen und Ausdrucksformen, die die Studierenden bewegen, auf die Bühne zu bringen. Unser, von Diversität und dem Miteinander verschiedener Kulturen geprägte Campus, hält so viele spannende, menschliche Geschichten bereit und ich freue mich sehr, jede einzelne zu sehen.Auch den Ausdrucksformen sind hier kaum Grenzen gesetzt: Klar, man kann Theater spielen, man kann Musik machen. Man kann Bands auftreten lassen, Open-Mic Abende gestalten, man kann Action-Painting machen, eine Ausstellung machen, oderdie kullinarische Vielfalt zeigen. Ich fände es auch super spannend, wenn man mal einen Clown auf die Bühne kriegen würde, wenn wireine Varieté-Show machen könnten. Thematisch möchte ich in die Lebenswelt der Studierenden reinhorchen und hören, was die Studierenden bewegt. Ich glaube, das Beispielsweise Heimat und Fernweh zwei Themen sind, die uns alle beschäftigen. Für mich geht es auch darum: Was heißt es eigentlich 2019 Studierender zu sein? Auf der einen Seite ist der Druck gestiegen, das Bachelor-Master-System zwängt die Studierenden oft in ihre Studienpläne. Andererseits sind die Möglichkeiten der Vernetzung vielfältig und der Zugang zu Informationen einfacher geworden. Auch Fragen danach, wo ich ich eigentlich hin möchte, wer ich sein will und werden will sind Themen, die ich für wichtig halte. Das sind Identitätsthemen, die man in Kunst und Kultur sehr offen verhandeln kann, ohne die Angst haben zu müssen, man könnte versagen.
bsz: Konntest du ein paar der Projekte schon anstoßen?
Marina: Durch den offenen Charakter der Open Stage haben sich bereits einige Studierende bei mir gemeldet und ihre Ideen auch bei der Willkommens-Veranstaltung präsentiert, so zum Beispiel Pia, die ein eigenes Tanzprojekt auf die Bühne bringen möchte oder Emy, die ihr spanisches Theaterstück zeigen wird. Ich habe Schauspieler*innen und Musiker*innen kennengelernt, die die nächste Open Stage am 30. April mitgestalten werden. Begleitend zur Open Stage gibt es außerdem einen Optionalbereichskurs, in dem ich sehr engagierte und kreative Studierende habe. Wir werden in diesem Semester außerdem in den Genuss eines Playback-Theatres, Impro-Theaters und klassischer Heldenepen in moderner Form kommen. Das Programm ist bunt!
bsz: Hast du größere Dinge geplant, ein Herzensprojekt, dass du umsetzen willst?
Marina: Zunächst freue ich mich besonders auf den euRUBvision am 10. Mai, mit dem wir das Spektakel der internationalen Songcontests auf die Bühne des Musischen Zentrums bringen. Darüber hinaus möchte ich im nächsten Semester verschiedene Aufführungstechniken und Sprachen zu einem Abend zusammenfassen, an dem es schwerpunktmäßig um das Themenfeld „Identität“ gehen soll – noch sind wir da in der Planungsphase.
bsz: Möchtest du noch etwas mitgeben?
Marina: Ja, was mir ganz wichtig ist, ist, dass sich alle Studierenden, ganz herzlich eingeladen fühlen mögen, sich mit ihren Ideen und Themen bei mir zu melden! Wir haben hier einen wundervollen Ort für Experimente, den wir zusammen zu einer bunten Wundertüte ausgestalten können.
:Das Interview führte Stefan Moll
Die Open Stage findet jeden zweiten Dienstag statt, das nächste Mal am 30. April. Für weitere Infos und Anfragen: marina.mucha@rub.de
0 comments