Ikone. Er gehört zu Bochum wie die Currywurst: Herbert Grönemeyer. Zum 40. Jubiläum seiner Musikkarriere eröffnete vergangene Woche im Bochumer Ladenlokal eine Ausstellung ihre Türen. Zu sehen sind zahlreiche Erinnerungen an 40 Jahre Herbie.
Vergangenen Freitag eröffnete die neue Ausstellung in der Pop-up-Galerie in Bochum: „Glückauf, Herbert! Grönemeyer-Ausstellung“ greift den wohl bekanntesten Bochumer der Musikgeschichte auf. Das Bochum Marketing arbeitete mit dem Sammler Wolfgang Heß zusammen, der 1979 anfing, eine Sammlung über den Musiker zu erstellen. Dabei ist Wolfgang Heß im wahren Leben Uhrmacher und ehrenamtlicher Bürgermeister von Cadenberge im Kreis Cuxhaven. Als 17-Jähriger sah er bei einem Nachwuchswettbewerb des NRD in Kiel einen bis dahin noch unbekannten Künstler: Herbert Grönemeyer. Heß war von ihm begeistert, doch gab es zu dieser Zeit noch kein Album von ihm. Grönemeyers erste Langspielplatte erschien erst 1979. Diese erreichte noch kein großes Publikum, erlangte aber den Preis für das schlechteste Plattencover des Jahres. Der Durchbruch kam schließlich mit „4630 Bochum“. Heß verfolgte den Erfolg Grönemeyers mit, ging zu den Konzerten und kaufte sich allerhand Merchandise. Die Sammlung wuchs mit den Jahren und dank des Internets hat sie nun eine erstaunliche Größe. Die Ausstellung umfasst 250 Ausstellungsstücke.
Musiker, Schauspieler und Komponist
Eine richtige Aufteilung hat die Ausstellung nicht. Direkt nach dem Eingang wird man von einem Opel Kadett D begrüßt. Dem Auto widmete Grönemeyer das Lied „Opel Kadett“. An den Wänden des Raumes hängen Plakate von Alben und Ankündigungen von Tourneen oder Veranstaltungen. Dazwischen Vitrinen mit den Kassetten, Pappbechern der Konzerte, Videokassetten, CDs, DVDs sowie Platten. Sogar Geschirr gibt es von dem Bochumer. Zwischen den Vitrinen stehen düster reinblickende Schaufensterpuppen mit Kleidungsstücken von den Alben oder Tourneen. Eine bunte Mischung aus verschiedenen Jahrzehnten. Viel Raum bekommt das wohl bekannteste und beliebteste Album von Grönemeyer: „Mensch“. Durch Lautsprecher erleben die Besucher*innen dieses noch einmal mit und können in Erinnerungen schwelgen.
Auch zeigt die Ausstellung, dass Grönemeyer nicht nur Musiker, sondern Schauspieler, Komponist und eine wahre Ikone ist. Seine musikalische Karriere begann am Schauspielhaus Bochum; dort war er später auch Schauspieler. Als Darsteller spielte er in Filmen wie „Das Boot“ mit und ist auch heute noch in Filmen wie „A Most Wanted Man“ zu sehen, für den er auch die Musik komponierte.
Doch wer kein Grönemeyer-Fan ist oder nichts mit ihm verbindet, wird es in dieser Ausstellung schwer haben, denn leider mangelt es an Informationen, neuen Erkenntnissen oder Aktionen. Nur durch einen Film bekommen die Besucher*innen einen Einblick in das Leben und Geschehen von Herbert Grönemeyer. Das ist jedoch zu wenig. Außerdem ist es schade, dass nur Sammlerstücke von Heß gezeigt werden. Es wären vielleicht noch ein paar Erinnerungsstücke von Grönemeyer oder seinen Wegbegleiter*innen interessant gewesen.
:Maike Grabow
Die Ausstellung läuft noch bis Sonntag, den 5. Mai in der Pop-up-Galerie in der Kortumstraße 49. Geöffnet hat sie montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro.
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