Bild: Die Hoffnung stirbt zuletzt: Die Uni bietet Euch Alternativen für einen geordneten Studiumsausstieg., Hilfe für Zweifler*innen Symbolbild: bena

Zukunftsangst. Zweifel an Eurer Studierfähigkeit, dem Studium oder der Universität sind oftmals ganz normale Prozesse im Laufe eines Studiums. Überwiegen Eure Zweifel jedoch und Ihr kommt aus dem Tief nicht mehr raus, solltet Ihr das nicht mit Euch allein ausmachen.

Beratung

Universität
Die Universität bietet Euch für solche Fälle Unterstützung und das ohne Euch unter Druck zu setzten. Das primäre Ziel ist, das Beste für Euch und Euren aktuellen Gemütszustand zu finden. Auf ruhr-uni-bochum.de/studienzweifel findet Ihr eine Reihe von Angeboten, die Ihr nutzen könnt.

Bundesagentur für Arbeit
Das Hochschulteam der Agentur für Arbeit Bochum unterstützt Euch bei Fragen zum Studiengangwechsel oder Studienabbruch. In den offenen Sprechstunden an der Uni im SH 1/81 könnt Ihr dienstags von 13:30 bis 16 Uhr und donnerstags von 10 bis 12:30 Uhr Eure Probleme schildern oder vorab per Mail unter Bochum.Hochschulteam@arbeitsagentur.de einen Termin vereinbaren. Zusätzlich findet einmal im Monat eine Informationsveranstaltung zum Studienausstieg statt.

AStA Beratungsservice
Ihr könnt die Lebensberatung des AStA besuchen und Eure Überforderungsgefühle loswerden, denn hier bekommt Ihr die Gelegenheit, frei über Eure Probleme zu sprechen. Die Lebensberatung ist montags (von 16 bis 18 Uhr), dienstags und mittwochs von (9 bis 12 Uhr) und donnerstags (von 12 bis 16 Uhr) im SH 0/18 sowie per Mail unter lebensberatung@asta-bochum.de erreichbar.

Selbsttest
Ihr seid Euch nicht hundertprozentig sicher? Dann könnt Ihr vorab mit dem „Student Self-Reflection Tool“ auf studienzweifler.com herausfinden, wie es um Euer Studium steht. Das Tool dient Euch als Hilfestellung, Eure Studiensituation zu reflektieren und stellt Euch Informationen sowie Unterstützungs- und Beratungsangebote zur Verfügung.
 

Worst Case

Zwangsexmatrikulation
Elf Prozent der Zwangsexmatrikulationen waren  laut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems GmbH (HIS) leistungsbedingt. Hier ein paar Tipps, damit Ihr nicht allein seid.

Ab zum Arbeitsamt
Bekommt Ihr BAföG oder habt einen Studienkredit, werden die Leistungen bald nicht mehr gezahlt. Die Bundesagentur bietet mit der „Unterstützung der Sicherung des Grundbedarfs“ Hilfe für Studierende, die noch keine Alternative gefunden haben. Studierende, die eine Werkstudentenstelle haben, müssen mit höheren Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen aufgrund des Wegfalls des Studierendenstatus rechnen.

Weiter Studieren
Eine Zwangsexmatrikulation heißt nicht, dass Ihr gar nicht mehr Studieren könnt, jedoch nicht mehr in Eurem ursprünglichen Studiengang. Es ist sogar möglich, dass schon erbrachte Leistungen Euch im Optionalbereich angerechnet werden. Wenn Ihr jedoch weiter in Eurem Studienfach bleiben wollt, müsst Ihr innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen, nachdem Ihr die Rechtsbefehlsbelehrung erhalten habt. In Ausnahmesituationen könnt Ihr aber auch einen Härtefallantrag stellen. Hierfür solltet Ihr Euch darüber informieren, ob Eure Uni das überhaupt anbietet. Zu guter Letzt könnt Ihr klagen und Euch mit der AStA-Rechtsberatung unter rechtsberatung@asta-bochum.de in Verbindung setzen. Jedoch sollte Euch klar sein, dass die Kosten für einen Prozess hoch sein können.

Wohnsituation
Wohnt Ihr in einem Studierendenwohnheim, müsst Ihr bis zum Ende des Semesters aus diesem ausziehen. Auch hier stehen Euch die AStA-Lebensberatung sowie die Sozialberatung des AStA unter sozialberatung@asta-bochum.de mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen Euch.

Karriere
Falls es zu einem freiwilligen oder weniger freiwilligen Studienabbruch kommt, wirft es Euch nicht zwangsläufig Steine in den Weg. Im Gegenteil: Nehmt Eure Erfahrungen mit und fokussiert Euch auf das Wissen und Eure Fähigkeiten, die Ihr im Laufe Eures Studiums erlernt habt. Denn auch ein Bill Gates hat die Uni nicht abgeschlossen.

 

Studistimmen

Anna, 27, ging mit einem Hauptschulabschluss von der Schule, studiert heute Jura:

,,Ich schreibe gerade meine Hausarbeit über Strafrecht. Es geht um einen Fall mit mehreren strafrechtlichen Problemen. Die Verzweigung der Probleme müsste gelöst werden. Ich habe vielleicht ein Drittel bis jetzt geschrieben. Ich bin neutral, weil ich das noch nie gemacht habe. Das ist meine erste Hausarbeit. Gestern habe ich geweint, heute lache ich.''

 

Kiram, 21, studiert Management und Economics, hat aus dem gescheiterten Studium gelernt, fleißiger zu sein:

,,Nach einem Jahr habe ich abgebrochen, weil ich nicht so gut war und das Studium auch keinen Spaß gemacht hat. Freunde von mir haben erzählt, dass ich an der RUB nicht so viele Abgaben leisten muss. Deshalb kam ich hierhin und wollte mich wieder für Informatik einschreiben. An dem Tag hatte ich aber meine Exmatrikulationsbescheinigung vergessen. Dann bin ich auf Platz 600 der Warteliste für Management Economics angenommen worden und da dachte ich: ‘Das ist ein Zeichen‘, so schicksalsmäßig, und dass ich die Chance jetzt wahrnehmen sollte. Das habe ich getan. ‘Mit dem Begriff des Scheiterns ist etwas Negatives verbunden, aber es ist eher eine Phase mit ambivalentem Ausgang‘, zitiert er einen Start-Up-Experten.''

 

Marie*, etwa 20, studiert Geisteswissenschaften und hat eine Email nicht richtig gelesen:

,,Erst als dann eine E-Mail kam, dass eine Studentin die Klausur noch immer nicht bestanden habe, guckte ich nach und fand heraus, dass ich diese Studentin war. Und die Nachschreibeklausur konnte ich auch nicht mehr mitschreiben. Ich habe gelacht. Letztes Semester habe ich die Klausur nicht nachgeschrieben. Das mache ich nächstes Semester.''
*Name wurde geändert
 

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