Kommentar. Der US-Präsident übertrifft sich selbst und prahlt damit, zum Friedensnobelpreis nominiert worden zu sein.
Es ist eine der Nachrichten, bei der man erstmal überlegt, ob schon der erste April ist. Oder ob man vielleicht gerade einen Artikel des ,,Postillon‘‘ liest. Doch lasset alle Hoffnung fahren. Leider scheint es, tatsächlich wahr zu sein: Trump brüstet sich damit, vom japanischen Ministerpräsidenten Shinzō Abe zum Friedensnobelpreis nominiert worden zu sein. Laut Quellen geschah dies allerdings auf eigene Bitte des US-Präsidenten hin.
Klar, Trump sagt – und tweetet – viel, wenn der Tag lang – oder auch kurz – ist. Allerdings gibt es hierfür mehrere Quellen. Auch von Seiten Japans wurde dies nicht verneint, sondern darauf Bezug genommen, dass Nominierungen 50 Jahre lang nicht veröffentlicht werden sollen. Na gut, solche Regeln scheinen Trump ja nie sonderlich zu interessieren. Bei einer Pressekonferenz schwärmt er von einem vermeintlichen Brief zu seiner Nominierung wie ein Teenie von seinem*ihrem ersten Liebesbrief. Abgesehen davon, dass Teenies normalerweise niemanden überreden müssen, ihnen einen Liebesbrief zu schreiben. Und abgesehen davon, dass Sabrina aus der 8b auch keinen weltberühmten Preis dafür bekommt, dass Alex aus der 8a sie ganz süß findet.
Möchte mich auch jemand nominieren?
Ganz aus dem Zusammenhang gerissen: Ich studiere Literatur – reicht das, um mich zum Literaturnobelpreis zu nominieren? Na gut, selbst habe ich kein Buch veröffentlicht, aber immerhin beschäftige ich mich mit Menschen, die dies gemacht haben. Fast genauso wie Trump mit der Friedenspolitik. Und wenn wir schon dabei sind: Ich hatte Physik und Chemie in der Schule. Heißt das, dass Naturwissenschaften meine Stärke sind? Nein, aber Friedensbemühungen sind ja auch nicht unbedingt Trumps Stärke. Reicht also auch für eine Nobelpreisnominierung.
:Charleena Schweda
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