Film. Seit dem 31. Oktober läuft das Queen-Biopic „Bohemian Rhapsody“ in den deutschen Kinosälen und bringt die Band um den verstorbenen Freddie Mercury zurück auf die Bühne, das Queen zurück auf den Rockolymp bringt.
Farrokh Bulsara, der den meisten unter dem Namen Freddie Mercury bekannt ist, war bis zu seinem Ableben im November 1991 der Leadsänger der Rockgruppe Queen. Der Film erzählt, wie er Anfangs als Rookie Freddie Bulsara zusammen mit dem Gitarristen Roger Taylor und dem Schlagzeuger Brian May, die Anfang der Siebziger in einer Rockband names „Smile“ durch die Pubs zogen. Mit dem dazu gestoßenen Bassist John Deacon komplettiert sich die Band Queen. Auch wenn das erste Album schon 1973 erschien, der ganz große Erfolg kam erst mit „Bohemian Rhapsody“, welcher von den Plattenbossen abgelehnt wurde und nur über das Airplay zum Nummer-Eins-Hit wurde. Der*Die Zusehende wird auf eine Reise durch das Leben der Band und das Leben des Leadsängers abseits der Musik geführt.
Fast perfekte Besetzung
Der Film startet und endet mit dem famosen Auftritt bei dem Live-Aid-Konzert, das 1985 im Londoner Wembley-Stadion stattfand. Organisator Bob Geldof gab
jedem*jeder Künstler*in 20 Minuten, um das Publikum zum Spenden gegen die Hungersnot in Äthiopien zu animieren. Das gelang dem Original, aber auch den Protagonisten im Film. Die Energie von Rami Malek als Freddie Mercury springt auf die Zuschauenden auf anhieb über. Im Allgemeinen spielt er den Sänger auf der Bühne sehr überzeugend, während seine stillen Momente im Film nicht immer überzeugen können. Dort wirkt er manchmal hölzern und starr. Dennoch ist die Besetzung des Casts scheinbar perfekt und das nicht nur optisch. Mike Meyers, der mit Waynes World „Bohemian Rhapsody“ zum erneuten Erfolg in den Neunzigern verhalf, spielt beispielsweise den skeptischen Plattenboss. Und auch mit der Besetzung von Gwillym Lee als Brian May, Ben Hardy als Roger Taylor und Joseph Mazello als John Deacon hatte Regisseur Dexter Fletcher, der drei Wochen vor Beendigung der Dreharbeiten den Regieposten an Bryan Singer abtrat, Liebe zum Detail im Casting bewiesen.
Fehler in der Chronik
„Bohemian Rhapsody“ macht, was ein Film machen soll: er unterhält. Ein kritischer Punkt für manch*e Kinobesucher*in, denn der Film wird unter dem Genre „Biopic“ proklamiert. Auch wenn es üblich ist, dass die Realität ab und an für das Entertainment frisiert wird. Diese Überspitzung von Fakten wirkt an manchen Punkten etwas albern und nicht angemessen. Dennoch ist der Film von Fans von der Musik, der Band Queen und Freddie Mercury ein absolutes Muss. Denn es ist nicht nur ein nostalgisches Musik-Biopic, das an die glorreichen Zeiten der Band erinnert. Es bietet den Fans der Band die Möglichkeit, einen Mythos wieder aufleben zu lassen. Auch wenn dieser etwas mehr Ecken und Kanten oder Tiefe zeigen könnte, wie zum Beispiel die Zerrissenheit bezüglich Freddies Sexualität, ist es ein gelungener Film.
Queen wurde ein filmisches Andenken geschaffen, das das Publikum mitnimmt und sie in Erinnerung behalten lässt.
:Abena Appiah
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