Theater. In Bochum beginnt die neue Spielzeit mit einigen Veränderungen auf dem Vorplatz des Hauses, dem Hans-Schalla-Platz.
17 blaue, rote, türkise und gelbe Boxen, übereinander und nebeneinander gestapelt, schmücken den Vorplatz. Auf dem Haus sind Techniker dabei, den opulenten Schriftzug „Schauspielhaus Bochum“ zum Leuchten zu bringen. Noch ist der Hans-Schalla-Platz für die Spielzeiteröffnung nicht fertig. Dennoch kann man schon erahnen, was für ein Ort er sein soll. Der Platz soll wie in der letzten Spielzeit zum Innehalten einladen.
Mehr als nur ein Vorplatz
Dorothea Neweling, Dramaturgin am Schauspielhaus, erklärt, dass dem Platz drei Ideen zugrunde liegen, die schon sehr früh entstanden. Erstens: Er soll ein Ort zum Treffen und Verweilen sein. Zweitens: Es besteht die Möglichkeit, die modulartigen Elemente zur Tribüne umzuformen. Und drittens: Die Bühne wird genutzt und bespielt werden, sodass der Vorplatz eine Schnittstelle zwischen Theater und Stadt ist. Dass dieses Konzept funktioniert, hat sich bereits in der letzten Spielzeit gezeigt, in der unter der Interimsintendanz von Olaf Kröck der Vorplatz zum besonderen Treffpunkt wurde. Das sieht auch Neweling so: „Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Diesen Treffpunkt wollen wir erhalten.“
Konstruiert wurden die Quader aus Holz, durch orangefarbenen Stahlrahmen gestützt und mit Autolack von der hauseigenen Schreinerei unter Aufsicht des Werkstättenleiters Oliver Kroll bemalt. Die Farbwahl ist dabei nicht zufällig entstanden: „Wir haben uns eingehend mit Le Corbusier beschäftigt und uns an seinen Farbstudien orientiert“, so die Architektin des Platzes, Sophie Charlotte Fetten. Die Farben finden sich ebenso in der Oval Office Bar wieder. Es wird noch einen Baldachin aus Lichtelementen geben, die über den Vorplatz gespannt werden sowie ein Billboard, der die aktuellen Veranstaltungen ankündigt. Die erste Premiere der neuen Spielzeit ist am 1. November „Die Jüdin von Toledo“ unter der Regie von Intendant Johan Simons im Großen Haus.
:Maike Grabow
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