Bild: Freut sich besonders auf das Chocolate Tasting: Meike Drießen blickt gespannt auf die Geburtstagsfeier. Bild: mag, Das BlueSquare wird fünf! Freut sich besonders auf das Chocolate Tasting: Meike Drießen blickt gespannt auf die Geburtstagsfeier. Bild: mag

Jubiläum. Das BlueSquare feiert seinen fünften Geburtstag! Meike Drießen, Abteilungsleiterin für Wissenschaftskommunikation des Dezernat 8, spricht über die Entstehung, das Jubiläum und die Zukunft des Gebäudes in der Innenstadt.

:bsz: Wie ist das BlueSquare entstanden?

Meike Drießen: Das BlueSquare war für uns ein Glücksfall. Wir hatten schon lange den Wunsch, in der Stadt präsent zu sein. Der Campus liegt etwas außerhalb. Das ist für Bochumer, die in der Stadt leben und mit der Uni nichts zu tun haben, doch ein außenliegender Punkt, da zieht es einen nicht unbedingt hin. Dann ergab sich 2013 für uns die Gelegenheit, dieses Haus in der Stadt zu beziehen. Ein Bochumer Geschäftsmann hat das Gebäude gekauft, aufwendig umgebaut und saniert. Er bot dann der Uni an, eine Etage für öffentliche Zwecke zu nutzen. Das Haus wird von mehreren Institutionen der RUB genutzt. Wir als Abteilung der Wissenschaftskommunikation in Dezernat 8 gestalten vor allem das Programm, das in der ersten Etage veranstaltet wird, und kümmern uns um die Bewirtschaftung des Hauses. Es ist etwas über uns gekommen und wir sind am Anfang recht unbedarft rangegangen. Es hat sich erst alles finden müssen. Inzwischen läuft es richtig toll. Aber wir sind experimentierfreudig, suchen immernoch neue Formate und versuchen, das noch weiter zu entwickeln.

Was wollen Sie mit dem BlueSquare erreichen?

Wir haben ein Konzept entwickelt für das Programm im Blue Square. Mit unserem Programm schaffen wir eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Wir wollen Sympathie und Akzeptanz erzeugen, Wissenstransfer leisten und Zielgruppen erreichen, die sonst nicht in Berührung mit der Wissenschaft kommen.

Welches Resümee ziehen Sie nach fünf Jahren?

Das BlueSquare kommt sehr gut in Bochum an und war von Anfang an gut besucht. Es war fast so, als hätten viele darauf gewartet, dass es endlich ein Angebot von der Uni in der Stadt gibt. Viele finden auch gut, dass es kostenlos ist. Wir hatten im letzten Jahr 5.211 Besucher in unseren Veranstaltungen auf der Etage 1. Trotzdem ist es so, und daran arbeiten wir noch, dass der Großteil der Besucher mindestens Abitur hat. Das heißt, die Leute, auf die wir es speziell abgesehen haben, erreichen wir noch nicht in dem Maße, in dem wir es gerne hätten. Ich weiß auch nicht, ob das überhaupt möglich wäre. Wir probieren einiges aus, um auch Leute einzuladen, die keine Berührungspunkte mit Wissenschaft hatten. Deswegen gehen wir auch schon mal an andere Orte, zum Beispiel in Kneipen. Dort haben wir Themen, die nicht nur was für Akademiker sind, zum Beispiel zur Fußball-WM oder zum Phänomen Donald Trump. Wir haben auch eine Ausstellung gemacht in dem Einkaufzentrum gegenüber, Citypoint/Drehscheibe, und das war ziemlich toll. Die Leute gehen da zum Shoppen hin und man erwischt sie am Rande. Das ist auch mit großem Aufwand verbunden. Wir sind aber immer noch auf der Suche nach Möglichkeiten. Es ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Wir wollen auch noch weitere Alternativen anbieten zu klassischen Vorträgen. Daran sind die eingeladenen Gäste gewöhnt, aber auch das Publikum. Wenn wir mal eine Veranstaltung haben, die kein klassischer Vortrag ist, fragen sich die Leute manchmal, wo denn nun der Vortrag ist. Aber wir versuchen zu experimentieren.

Besonders ist auch das Engagement der Wissenschaftler, die ja kein Honorar bekommen. Die allermeisten freuen sich, wenn sie angefragt werden und sind sofort dabei. Dafür kann man nur „Danke“ sagen, ohne sie könnten wir das gar nicht machen. Es ist ein ganz großes Bewusstsein da, dass der Kontakt mit der Öffentlichkeit wichtig ist und alle machen es richtig mit Herzblut.

Wie wird das Jubiläum gefeiert?

Es wird eine große bunte Party für die ganze Familie geben. „Fünf Jahre, fünf Etagen, fünf Stunden“ lautet das Motto. Es fängt mit einer Experimentiershow mit Christoph Biemann von der „Sendung mit der Maus“ an. Ihn kennen alle, das ist der mit dem grünen Pullover. Wir haben Bastelstunden mit LED-Asteroiden vom Institut für Elektrotechnik, die Fachschaft Medizin macht ein Teddykrankenhaus und wir haben ein Religionsquiz vom Centrum für religionswissenschaftliche Studien. An den Stationen lässt man sich auf die Fragen der Besucher ein. Dann gibt es ein paar Schnupperkurse von dem BlueSquare Programm für Kinder, zum Beispiel Improvisationstheater. Kurzvorträge haben wir auch, unter anderem von Hanns Hatt, der über die Macht der Düfte spricht sowie Vorträge über Plasmen und Landschaftsgestaltung in der Virtual Reality. Es kommt der Kinderzirkus Ratzfatz und macht vor dem Haus Programm. Auf dem Start-up-Markt stellen sich RUB Start-ups mit ihren Firmen vor. Dann gibt es ein Power-Point-Karaoke „Wer ist besser als die Kanzlerin der RUB?“ Die RUB-Kanzlerin Christina Reinhardt hat sich dazu bereit erklärt, das finde ich ganz toll. Wir haben es auch deswegen auf einem Samstag tagsüber gelegt, weil wir hoffen, dass die Leute, die in der Innenstadt beim Einkaufen sind, einfach mal reinkommen, die Hürde überwinden und vielleicht auch wiederkommen.

Worauf freuen Sie sich besonders?

Ich hoffe, dass ich in die Experimentiershow mit Christoph Biemann von der „Sendung mit der Maus“ reinkomme. Aber wenn es voll ist, wird es vielleicht schwierig werden, wie auch das Chocolate Tasting. Ansonsten finde ich die Experimentiersachen toll, die die Fakultäten machen. Es gibt so viel zu entdecken.

Wer gehört alles zum Team des Blue Squares?

Wir haben zwei Kolleginnen vor Ort und ein studentisches Team, das das Haus und den Unishop immer betreut. Die kennen sich gut aus, helfen mit der Technik und sind ein ganz tolles Team. Wir könnten nicht auf sie verzichten. Das Programm organisiert eine Veranstaltungsmanagerin. Wir in der Abteilung entwickeln die Ideen und gestalten sie. Manchmal haben wir auch Impulse von außen, zum Beispiel von Wissenschaftlern. Es kommt auch vor, dass Fakultäten selbst an uns herantreten und nachfragen. Dann arbeiten wir mit ihnen zusammen. Dann sind wir noch zum Beispiel bei der Wissensnacht im September beteiligt, als Spielort für Bochum.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Blue Squares?

Es hat sich in den letzten fünf Jahren so viel entwickelt. Ich würde mir wünschen, dass wir mehr und weitere Zielgruppen erreichen. Außerdem mehr vernetzte Veranstaltungen mit anderen Akteuren in der Stadt. Wir hatten schon Pläne mit dem Einzelhandel, der VHS und der Univercity. Wir freuen uns sehr über die Resonanz der Besucher. Die Leute sind sehr dankbar für das Programm, das finde ich eine tolle Sache.

 

Zeit:Punkte

Der Geburtstag wird am Samstag den 15. September gefeiert, 12 bis 17 Uhr,
BlueSquare, Eintritt frei.

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