Kommentar. Wenn wir durchs Internet wandern, werden unsere Daten erfasst und gespeichert. Vielen ist dies meist nicht bewusst. Kaufverhalten, private Wünsche, Krankheiten oder finanzielle Sorgen können mit dabei sein.
Um an diese Daten zu kommen, lauscht aber keine*r mehr bei unseren Telefongesprächen mit oder durchsucht die von uns in sozialen Netzwerken veröffentlichten Informationen. Denn jede*r hat mittlerweile seinen ganz persönlichen Spion in der Hosentasche und das fast immer. Eine Ortung ist ohne GPS dank Internetverbindung möglich und so schlussfolgert beispielweise unsere „Big Mama“ Google, dass dort, wo das Handy die meisten Nächte im Jahr verbringt, das Zuhause sein muss. Mittlerweile würde ich Daten als die neue Währung par excellence bezeichnen. Jedes Mal, wenn man sich eine neue „kostenlose“ App runterlädt und dabei geistesabwesend verschiedenste Berechtigungen erlaubt, bezahlt man. Und zwar mit seinen Daten. Denn welche Checklisten- oder Kalenderapp braucht wirklich Zugriff auf meine Galerie oder den Standort? Aber diese Datensammlungen bringen nicht nur schlechtes mit sich, ich kann verstehen, dass sich viele dem Reiz der Bequemlichkeit hingeben. Wenn beispielsweise Amazon einem die passende Schutzhülle fürs Handy oder den nächsten Teil der letztens angefangenen Buchreihe vorschlägt und man gar nicht erst suchen muss. Den großen Konzernen verlangt es nach diesen Daten aber nur aus reiner Profitgier, denn eine passende Werbeauswahl führt meist dazu, dass man wieder beim gleichen Konzern einkauft.
Was nun?
Ich will niemanden dazu aufrufen, seinen alltäglichen Gebrauch des Internets grundlegend zu verändern, jedoch wünsche ich mir, dass man bewusster mit seinen Daten umgeht. Es gibt viele Möglichkeiten, seine Daten bei sich zu halten und die für mich offensichtlichste ist, sich von Google abzuwenden. Suchmaschine, E-Mail-Dienst, Browser und viele weitere Dienste bietet Google an und kann so täglich enorme Datenmengen sammeln. Also einfach auf alternative Angebote ausweichen. Beispielsweise Suchmaschinen wie duckduck.go oder dem Mailanbieter Posteo. Im Endeffekt aber muss man sich entscheiden: Lasse ich mir das Leben einfacher machen oder behalte ich meine Daten lieber für mich?
:Gianluca Cultraro
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