Leserbrief. Leser Fabian Schefczik äußert sich zur Glosse „SozialarbeiterInnen für JuLis“.

Eine Glosse als Niederschrift persönlicher Abneigungen gegenüber einer anderen Gruppe, pauschalisierend und triefend vor lauter Vorurteilen. Was macht denn so ein Text in der :bsz? Ihres Zeichens doch Zeitung von Studierenden für Studierende, Propagator einer freiheitlichen, offenen Welt. Das, was Autor Benjamin Trilling in seiner Glosse „SozialarbeiterInnen für JuLis“ (:bsz 1169) losgelassen hat, treibt dem gemeinen Studi doch eher die Schamesröte ins Gesicht, ähnlich wie nach dem selbstgerechten Sturm linker AktivistInnen bei der Lindner-Veranstaltung im vergangenen Jahr.

Von „verwöhnten Bonzen“ auf Seiten der Jungliberalen war die Rede. „So ein JuLi-Bonze arbeitet nicht und schnorrt wie Mama und Papa von der Schufterei anderer.“ Nur um die verbalen Highlights mal hervorzuheben. Klar, das ist eine Glosse und das alles ist persönliche Meinung. Ob man das ganze unbedingt herausposaunen muss, ist ebenfalls Geschmackssache. Aber ist es nicht die politisch Linke, die stets Meinungsfreiheit und Toleranz auf ihre Fahnen schreibt – entschieden gegen jedes Vorurteil? Oder ist es nicht doch eher eine gewisse Selbstgefälligkeit, stets Toleranz zu predigen, selber aber mit bösen Vorurteilen um sich zu werfen? Vielleicht sollte man mal mit den Betroffenen ins Gespräch kommen und nachfragen, wie das Studium denn finanziert wird. Ein Teil dieser Antworten würde vermutlich verunsichern.

Jedoch mal abgesehen von der freien Meinungsäußerung, die selbstverständlich jedem Autoren zusteht: Ein Aufruf zu einer Straftat ist noch immer eine Straftat für sich (Paragraph 111 StGB). Wenn also „Mehr Hausbesetzungen bitte. Als Therapie.“ gefordert werden, sollte sich der Autor bewusst sein, was er dort öffentlich verbreitet. Sei es in einer Glosse, einem Sachtext oder welcher Art auch immer. Das sollte eigentlich jedem einleuchten, ob :bsz-Autor oder „wohlstandsverwahrloster Schnösel.“

:Fabian Schefczik, 

private Meinung

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