GeoWissenschaften. Einen kleinen Einblick, was denn GeologInnen so treiben, bekamen am Donnerstag rund 750 SchülerInnen aus dem Ruhrgebiet bei der Geo-Show „Unterirdisch“. 21 Schulen füllten das Audimax und staunten über die Erkenntnisse aus den Geowissenschaften.
Die Wissenschafts-Show „Unterirdisch“ veranschaulichte SchülerInnen der siebten Klasse bis zur Oberstufe die Arbeit von GeologInnen. Klimaveränderungen, Kohlendioxidemissionen, Erdbeben, Vulkane: All das sind vorgestellte Forschungsbereiche. Durch den Vormittag führte der ARD-Moderator Johannes Büchs, der bereits zu Beginn die Intention des Trägers der Show, die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), vermittelte: „Es ist ganz wichtig, dass wir mal junge Leute in Berührung mit Geowissenschaftlern bringen und denen zeigen, was die machen.“ Neben dem BGR unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Organisationen ICDP (International Continental Scientific Drilling Program) und IODP (International Ocean Discovery Program) die Begegnung von GeowissenschaftlerInnen und SchülerInnen.
Forschungsmaterialien und -gegenstand
Gestartet wurde das Programm mit einem kleinen Experiment: Zwei Freiwillige aus dem Publikum bohrten in eine Wassermelone und holten einen Querschnitt heraus. „Und genau das machen unsere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch“, erklärt Büchs, „sie bohren in die Erde und holen einen Bohrkern heraus.“ Anhand des Bohrkerns können Veränderungen im Klima sowie in der Flora und Fauna und deren Ursachen daraufhin festgestellt werden. Ebenfalls könne erfasst werden, ob Regionen schon seit jeher Landregionen oder Wassergebiet waren.
Die erste vortragende war RUBlerin Lena, die ein 300 Millionen altes Baumstumpf-Fossil aus dem Münsterland mitbrachte und erklärte, dass das die Materialien seien, aus denen Kohle bestehe. Das Forschungsgebiet mit dem sich die RUB-Wissenschaftlerin beschäftigt ist allerdings ein anderes: Mikrofossilie Kalkalgen von vor etwa 100 Millionen Jahren. Fast 95 Prozent der Rügener Kreidefelsen bestehen aus den versteinerten Lebewesenresten, wobei gerade mal eine Daumennagel-große Probe zu Forschungszwecken ausreiche. Ebenso kleine Mengen reichen aus, um eine Untersuchungsprobe von einem Bohrkern zu entnehmen. Aus den Analysen kann nun erkannt werden, wie die Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt aussah. „Da wo heute das Audimax steht, war früher Wasser“, zeigt Lena anhand einer Landkarte von vor 100 Millionen Jahren.
Vielfältige Geologie
Kleine Quiz-Unterbrechungen mit Publikumsabstimmung oder auch ein Duell mit SchülerInnen halfen dabei, die Spannung und die Aufmerksamkeit der 90-minütigen Show aufrecht zu halten. Doch Highlight waren die Live-Schaltungen auf das Forschungsschiff „JOIDES Resolution“, das zurzeit vor Neuseeland Proben bohrt und zum „Großen Kühlschrank“, dem Bohrkernlager in Bremen. Das Lager gehört zu den drei größten weltweit. Neben der Live-Schaltung zur „JOIDESS“ erzählten WissenschaftlerInnen anschaulich ihre Erfahrungen auf dem Schiff. Mit Videorückblenden und Fotos wurde der Forschungsalltag der Crew dargestellt und die Bohrkernentnahme gezeigt.
Ein wichtiger Helfer der Geowissenschaften bekam seine Chance sich vorzustellen: der/ die PräparatorIn. Die Bochumer Präparatorenschule demonstrierte lPräparationstechniken und brachte den Ausbildungsberuf etwas näher. Vollendender Abschluss war das große Quiz: Zu Beginn der Show wurde eine Frage gestellt, die die SchülerInnen im Lauf der Show erfahren und dann auf eine Karte schreiben sollten. Der/Die Gezogene konnte mit der ganzen Schulklasse den „Großen Kühlschrank“ in Bremen besuchen – gesponsert von der BGR.
:Sarah Tsah
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