Personaldebatte. Im Zentrum für Fremdsprachenausbildung (ZfA) an der RUB gibt es Probleme: Der Wissenschaftliche Personalrat (WPR) will die Lehraufträge für Englisch und Spanisch nicht genehmigen. Streitpunkt sind prekäre Arbeitsbedingungen in der Lehre.
Es geht hoch her im Fremdsprachenbereich der RUB. Ein Sprachzentrum wie das ZfA ist – unter anderem aufgrund der nicht vorhersagbaren Kursbelegung – auf Lehrbeauftragte angewiesen, also auf SprachlehrerInnen, die nicht Festangestellte der Universität sind. Der Wissenschaftliche Personalrat (WPR) hingegen kämpft für möglichst gute Arbeitsbedingungen für alle ArbeitnehmerInnen der RUB im wissenschaftlichen Bereich; hierunter fallen auch die Lehrbeauftragten des ZfA. Aus Sicht der ArbeitnehmerInnenvertretung – und hierzu zählt der WPR – sind befristete Anstellungen wie Lehraufträge auf Zeit abzulehnen, weil sie prekäre Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft fördern. Dass dies auch am ZfA der Fall ist, ist nicht auszuschließen. Um den Druck auf das Sprachzentrum und das Rektorat zu erhöhen, gab der WPR nun den Lehraufträgen für die Sprachen Spanisch und Englisch, die die bestbesuchten Kurse an der RUB darstellen, vorerst nicht statt.
Dr. Astrid Reich, Leiterin des ZfA, berichtete am Montag, den 15. Januar, in der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) hiervon. Zwar betonte sie, dass sich auch das ZfA eine möglichst flächendeckende Festanstellungsrate wünsche, dies jedoch in vielen Fällen mit dem Wunsch der Lehrbeauftragten kollidiere. Manche der SprachlehrerInnen können und wollen nicht fest angestellt werden, sei es aus privaten oder wirtschaftlichen Gründen, etwa wenn der Job der/des Sprachdozierenden einen Nebenjob darstelle. Doch momentan stehe man vor der Herausforderung, im kommenden Semester auch Spanisch und Englisch als Fremdsprache anbieten zu wollen. Hierzu müsste Bewegung in die momentanen Verhandlungen kommen. Zu diesem Zweck stehe man mit WPR, Rektorat und auch den betroffenen Lehrbeauftragten in Kontakt.
Bleiben Englisch und Spanisch?
Die Ruhr-Universität als Arbeitgeberin habe ein hohes Maß an Sozialbewusstsein, daher achte man auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Festanstellungen und Lehraufträgen, berichtet RUB-Pressesprecher Jens Wylkop. Doch auch im Rektorat ist man sich der Tatsache bewusst, dass es SprachlehrerInnen gibt, die aus mannigfaltigen Gründen keine Festanstellung wünschen. „Es geht in diesen konkreten Fällen, wie auch in anderen Fällen, immer um die Balance zwischen guten Arbeitsverhältnissen auf der einen und individuellen Wünschen auf der anderen Seite“, so Wylkop.
Dass die bisher zur Debatte stehenden Sprachangebote im Sommersemester nicht angeboten werden könnten, glaubt man auf der Verwaltungsebene indes nicht: „Selbstverständlich wird es Sprachkurse in Englisch und Spanisch geben“, heißt es dort. Da die Verhandlungen jedoch noch nicht abgeschlossen seien, könne man keine genaueren Angaben diesbezüglich machen. Aufseiten des ZfA möchte man solcherlei Aussagen noch nicht treffen. Momentan lägen zu wenig Informationen vor, um die Frage nach den ausstehenden Lernangeboten zu beantworten.
Der Wissenschaftliche Personalrat der Universität will sich beim momentanen Verhandlungsstand nicht äußern: „Der WPR unterliegt einer besonderen Verschwiegenheitspflicht. Daher darf er hochschulinterne Angelegenheiten nicht nach außen tragen“, berichtet WPR-Mitglied Dr. Luzia Vorspel.
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