Campusdebatte. Sexistische Werbung auf dem Campus ist aktuell Thema in der FSVK. Ein feministischer Vortrag vermittelte Grundlagenwissen zu dieser komplexen Problematik.
Die FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK) hatte einen Arbeitskreis gegründet, der bis Mitte Oktober mögliche Leitlinien zur Prävention von sexistischer Werbung entwickelt hat (siehe :bsz 1143). Vor der Diskussion in der FSVK sollte allerdings noch ein ExpertInnen-Input von außen stattfinden – sowohl als Informationsgrundlage, als auch um eine weitere Perspektive in den Diskurs einfließen zu lassen.
Ihren Vortrag für die Fachschaftsräte baute Schiff auf der zentralen Frage auf, was denn eigentlich Sexismus bedeute. Hierbei zeigte sich rasch, dass der gesamte Themenbereich Sexismus eine vielschichtige Angelegenheit ist, wo nicht mit einfachen Aussagen gearbeitet werden kann. Denn, so die Referentin, auch wenn jedeR einige Formen von Sexismus benennen könne und sich generell sagen ließe, dass FeministInnen sich gegen Sexismus positionierten, ginge es bei Fragen des (Anti-)Sexismus immer auch um den jeweiligen Kontext der gesellschaftlichen Situation von Frauen und Männern. Beispielsweise bei der häufigen Darstellung von Frauen als sexualisierte Dekorationsobjekte in der Werbung, die im Kontext mit der Unterrepräsentation von Frauen in Wirtschaft und Politik zu betrachten sei.
Macht plus Stereotype
Als Essenz ihrer anschaulichen Ausführungen vermittelte Anna Schiff die Definition, dass Sexismus in der Kombination von ungleicher Machtverteilung zwischen den Geschlechtern und dem Wirken von Geschlechterstereotypen bestehe. Sexistische Werbung sei vor diesem Hintergrund eben wegen der Verstärkung von Stereotypen problematisch. Das Publikum empfand diese Informationen als sehr hilfreichen Input für kommende Diskussionen in der FachschaftsvertreterInnenkonferenz.
:Gastautor Patrick Henkelmann
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