Hopo. Die Beteiligung der Studis bei der letzten Senatswahl lag bei 3,45 Prozent. Diese Verdrossenheit ist schmerzhaft, wenn man bedenkt, dass der Senat das höchste Gremium für studentische Mitbestimmung ist.
Senat – Ein altehrwürdiges Wort wie dieses löst Bilder von pompösen Plenarsälen aus; halbkreisförmig angeordneten Reihen, die sich wie schützende Schichten um den Kern der urdemokratischen Beteiligung hüllen.
So oder auch weniger schwülstig und ehrfürchtig könnte man sich das Ganze vorstellen. Tatsächlich trifft sich die hochschulpolitische Spitze auch mal bei „Kaffee und Kuchen“ und „in lockerer Atmosphäre“, wie Senatsmitglied Felix Pascal Joswig lächelnd berichtet.
An einem Tisch mit dem Rektor
Joswig, Sprecher der Studierendenfraktion, weiß durch seine vieljährige Tätigkeit um die Wichtigkeit studentischer Mitbestimmung: „Die Uni lebt davon, dass jede Statusgruppe sich selber vertritt. Das ist schon 50 Jahre so, in dieser Zeit sind die Strukturen gewachsen und so entstehen Gleichgewichte zwischen den verschiedenen Statusgruppen.“
Fällt eine Interessenvertretung weg, kippt auch das Gleichgewicht. Dem Senat wohnt ohnehin ein kleines Ungleichgewicht inne – mit 13 Plätzen stellen die Professor-
Innen eine Mehrheitsfraktion, das ändern auch keine Wahlen; die MitarbeiterInnen aus Technik und Verwaltung, wissenschaftliche MitarbeiterInnen und die Studierenden werden durch je vier SenatorInnen repräsentiert. Auch der Rektor, Pro-RektorInnen und die Kanzlerin wohnen den Senatssitzungen bei.
Und was machen die nun genau? „Der Senat behandelt alles, was irgendwie übergreifende Thematik für die Uni ist: von Resolution an den Landesgesetzgeber bis hin zu technischen Dingen wie Einschreibeordnungen oder Satzungsänderungen. Aber auch der Haushalt im Umfang von 500 Millionen Euro wird hier geplant.“
Klingt sehr trocken, ist es manchmal auch. Aber genauso wichtig und bei Weitem nicht so unnahbar, wie der Nachhall des Wortes „Senat“ zunächst vermuten lässt.
:Marcus Boxler
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