Kommentar. Der aktuelle Wahlkampf läuft auf Hochtouren und die WählerInnen sind so sehr in der Pflicht wie lange nicht mehr.
Wenn schon die Wahlauswertungssoftware alles andere als sicher ist, die Renten sind es. Nein, das war was Anderes …
Die Ärzte wussten es schon Anfang dieses Jahrtausends: Politik ist ein kompliziertes Feld – nicht nur für die klügsten Männer der Welt. Und so vertrauen wir auf die Wahlkampfversprechen aller Parteien, die nur unser Bestes wollen. Aber wer von all diesen Menschen, die in den letzten Wochen so nett von jeder Litfaßsäule und jedem Laternenmast auf uns hinablächeln, will denn nun das Beste für mich? Sie schauen doch alle so lieb und unschuldig.
Gut, dass es den Wahl-O-Maten gibt. Oder den Steuer-O-Mat. Oder den Musik-O-Mat. Und danke für all die aufschlussreichen und ganz und gar nicht populistischen und peinlichen Polit-Talkshows. Danke für alle wütenden Abgänge, für jeden Ausraster und für die großen und kleinen Skandälchen. Da freut man sich auf die kommende Legislaturperiode. Und es scheint auch beinahe egal, dass zum ersten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik eine faschistische Partei in den Bundestag einzuziehen droht. Bereits Karl Marx wusste schließlich, dass in der Geschichte alles zwei mal passiert; das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce …
Spaß beiseite
Natürlich ist nicht alles Friede-Freude-Sonnenschein, ganz besonders nicht in der Politik. Der drohende Einzug der AfD in den Bundestag ist ein Warnsignal. Es ruft laut: Du als WählerIn hast es in der Hand! Deine Stimme kann entscheiden. Der globale Rechtsruck muss sich nicht weiter in Wahlergebnissen manifestieren. Es ist nicht nur eine hohle Phrase, sondern bittere Notwendigkeit: Geh wählen! Egal ob Du Dich dabei an Deinem Wahl-O-Mat-Ergebnis orientierst, oder einfach der extremen Rechten Deine Stimme verweigerst. Die Demokratie ist ein hohes Gut, und auch wenn der Parlamentarismus sicher nicht perfekt ist, muss die freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigt werden. Seien wir froh, dass dies bisher noch mit dem Stimmzettel gelingen kann. Nutzen wir unsere Chance, bevor es zu spät ist.
:Justinian L. Mantoan
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