Finanzen. Nach den anfänglichen Tumulten um den Haushalt der Studierendenschaft folgen die ersten Maßnahmen. Neben der Veröffentlichung des Rechenschaftsberichtes arbeiten FSVK, AStA und StuPa an Lösungsansätzen, um das Liquiditätsproblem zu beheben.
„Geld schläft nie“, heißt es an der Wall Street. Schlaflose Nächte dürften auch all jene erlitten haben, die jüngst die Verantwortung für die finanzielle Lage der Studierendenschaft trugen (:bsz 1130). Während im StuPa rigorose Maßnahmen und Schuldzuweisungen diskutiert werden, nimmt die Aufklärungsarbeit des AStA Form an. Mit der Fertigstellung des Rechenschaftsberichtes konnte AStA-Finanzreferent Simon Paul einige der offenen Fragen beantworten.
Der Bericht schlüsselt einen Großteil der unerwarteten Kostenpunkte auf. Laut diesem sei im April 2017 erstmals absehbar gewesen, „dass einzelne Forderungen höher ausfallen werden als im Haushalt veranschlagt“.
Den finanziell auffälligsten Posten markieren die Zahlungen an den Dienstleister NextBike/MetropolradRuhr. Hierbei musste eine Rechnung beglichen werden, die sich auf Leistungen aus dem Haushaltsjahr 2016/17 bezog. Zwar wurde die ausstehende Zahlung im letzten Haushalt eingeplant, ging jedoch als Übertrag in den derzeitigen Haushalt ein. „Dass diese Rechnung noch kommen würde und einkalkuliert werden hätte müssen, wurde aufgrund von internen Kommunikationsproblemen versäumt. Infolgedessen schmälerte sich der Übertrag des gesamten Haushaltes, um andere unerwartete Zahlungen decken zu können“, erklärt Finanzreferent Simon Paul.
Diese und andere Rechnungen (Rechtsanwaltskosten, Mitgliedsbeitrag Ruhrmobil-E) wurden beglichen, einige Zahlungen stehen noch aus.
Während sich die Sanierungsarbeit am Kulturcafé auf etwa 17.000 Euro belaufen, stehen die genauen Beträge der Rentenkasse und des Zollamts noch immer aus – man kalkuliere aber mit Nachzahlungen in Höhe von insgesamt 68.000 Euro.
Im Umschwung
Die Umstrukturierungen im Haushalt lösen viel Bewegung im Campusgeschehen aus. So steht höchstwahrscheinlich die Schließung des AStA-Copyshops bevor. Simon Paul erklärt, dass der Shop „seit Jahren relativ wenig Umsatz gemacht“ und „durchgeführte Umstrukturierungen nicht gefruchtet“ haben. „Da der zuständige Mitarbeiter bald in Rente geht, wird die Position einfach nicht neu besetzt. Damit werden Personalkosten gesenkt und es muss niemand entlassen werden“, so Paul weiter.
Gleichzeitig arbeitet der Finanzreferent an einem Nachtragshaushalt. Um solchen Versäumnissen zukünftig vorzubeugen, soll eine neue Finanzplanung, die beispielsweise eine neue Kontenstruktur vorsieht, Sicherheit garantieren.
Außerdem evaluiere man nun alle geplanten Änderungen mit dem reaktivierten Haushaushaltsausschuss, der zuvor aufgrund Unterbesetzung stagnierte (:bsz 1130).
When september ends …
Bereits während der FSVK-Sitzung am 19. Juni stellte das SprecherInnen-Team ein Konzept zur Beschlussvorlage vor. Unter Berücksichtigung des Antragsverhaltens der Fachschaften im Haushaltsjahr 2016/17 könne man so verlässliche Prognosen für den Zeitraum von Juni bis einschließlich Oktober treffen. Die Finanzierungen für Fachschaftsfahrten, Grill- und Sportveranstaltungen könne im Oktober aus der zweiten Hälfte des Haushaltes abrufen, um die derzeitige Liquidität zu bewahren. Ausgeglichen wird der Haushalt mit der bevorstehenden Sozialbeitragserhöhung, die sich einmalig auf 4,40 Euro belaufen wird. Damit wäre dieser Engpass jedoch überwunden und der Sozialbeitrag würde auf längere Sicht wieder nach unten reguliert werden.
:Marcus Boxler
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