Bild: BaföG ermöglicht Vielen das Studieren, meist jedoch nur in Verbindung mit einem Nebenjob, da die Sätze zu niedrig sind., Es steht fest: BaföG reicht nicht aus zum alltäglichen Leben

Studie. Eine neue Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) hat ergeben, dass die aktuellen BaföG-Sätze nicht ausreichen, um damit den Alltag bewältigen zu können.

Die Studie „Ermittlung der Lebenshaltungskosten von Studierenden“ des FiBS, die im Auftrag des Deutschen Studentenwerkes (DSW) angefertigt wurde, stellt klar, dass die von der Bundesregierung angenommenen BaföG-Fördersätze zu niedrig ausfallen. Primär fällt dies bei Mieten und Gesundheitsausgaben auf. So fehlen zwischen 70 und 75 Euro monatlich beim Grundbedarf und bei den Wohnpauschalen reicht das Geld kaum zur Deckung der tatsächlichen Mietkosten aus.  Die AutorInnen der Studie weisen des Weiteren auf eine Förderlücke bei Kranken- und Pflegeversicherungszuschlägen für Studierende ab 30 hin. Denn die hierfür vorgesehenen BaföG-Zuschläge orientieren sich ausschließlich an der studentischen Krankenversicherung. Die Beiträge hierfür liegen bei 86 Euro monatlich für Studierende zwischen 25 und 30 Jahren. Jedoch werden dabei die viel höheren Beiträge für über 30-jährige, die bei mehr als 150 Euro pro Monat liegen, nicht berücksichtigt.  

Daraus folgend ergeben sich klare Konsequenzen für die Politik: Es müssten, neben der Schließung der Förderlücke, der BaföG-Grundbedarf und die Wohnpauschalen erhöht werden. DSW-Präsident Dieter Timmermann fordert: „Die Politik muss handeln“. Die neue Bundesregierung müsse auf Grundlage aktueller Daten den Bedarf von StudentInnen festsetzen und „umgehend“ eine BaföG-Erhöhung auf den Weg bringen, erklärt Timmermann.

Die aktuelle Lage

Zum Wintersemester 2016/17 wurden nach sechs Jahren erstmals wieder die Sätze erhöht. Die Erhöhung von sieben Prozent setzte die Höchstförderung für Studis mit eigener Wohnung von 670 auf 735 Euro. 611.000 StudentInnen wurden 2015 laut dem Statistischen Bundesamt unterstützt. Die Durchschnittsförderung lag bei 448 Euro. Vier Fünftel der BaföG-EmpfängerInnen geben an, dass es ihnen ohne das Geld nicht möglich wäre, zu studieren.  

:Gianluca Cultraro

 

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