Bild: Müllkippe: Lasst nicht zu, dass es bei Euch so aussieht. , Von WG-Leben bis eigene Wohnung. Redakteurin Katharina teilt ihre Erfahrungen mit Euch Foto: kac

Kommentar. Das WG-Leben während der Studi-Zeit ist eine Erfahrung wert. Allerdings hat es seine Vor- und Nachteile. Redakteurin Kasia hat alle gängigen Lebensformen mal ausprobiert. Ein aufregendes Leben mit Partys, Zettelkonsum und Geschirrbergen.

Wer frisch von den Eltern in eine Wohngemeinschaft zieht, kann sich sicher sein, dass nichts mehr hinterher getragen wird. Wer sich entscheidet, mit FreundInnen oder Fremden zusammenzuleben, geht viele Verpflichtungen ein. Das romantische Denken der Unabhängigkeit, sich von den Eltern nicht mehr viel sagen lassen zu müssen, wird mit coolen WG-Partys belohnt, jedoch mit viel Aufräumarbeit danach bestraft.

Ich habe sämtliche gängige Wohnmöglichkeiten durchlebt. Ich wohnte alleine, mit meinem damaligen Freund, mit meiner besten Freundin und mit den liebsten Chaoten der Stadt Bochum. Alle hatten ihre Vor- und Nachteile.

Alleine Wohnen oder mit LebensgefährtInnen

Als ich alleine wohnte, konnte ich mir sicher sein, dass die Wohnung so aussehen wird, wie ich sie verlassen haben. Denn niemand verwüstet plötzlich die Küche oder vergisst, die Haare aus der Dusche zu entfernen. Das bedeutete für mich, dass ich mich weniger aufregen musste. Der Nachteil war, dass mir niemand im Flur über den Weg lief mit dem ich mich nicht unterhalten konnte.

Das Zusammenleben mit einem/einer PartnerIn ähnelt dem Alleine-Wohnen. Meistens weiß das Liebespaar, auf was geachtet werden oder worauf sich eingestellt werden muss, wenn man nach Hause kommt. Doof ist nur, wenn die Beziehung plötzlich auseinander bricht und die Parteien neue Wohnungen suchen müssen und die Gütertrennung folgt. Dies kann harmonisch oder im Rosenkrieg enden.

Mit Fremden oder FreundInnen leben

Als ich vor Kurzem in eine WG zog, kannte ich meinen Mitbewohner ganz gut, die Mitbewohnerin nur von Partys. Ich wusste nicht, wie beide als WG sein werden. Es stellte sich heraus, dass wir unterschiedliche Wahrnehmungen im Haushalt hatten. Die einen fanden etwas eklig, was die anderen nicht so gestört hat. Da konnte sich keineR von uns raus nehmen. Wir mögen uns sehr und haben Kritik nie gerne persönlich hinterlassen. Damit wir trotzdem anmerken konnten, was wir nicht gut finden, haben wir uns kleine Zettelchen hinterlassen. Das funktionierte prima – man konnte sich kurz über eine Nachricht ärgern, ließ es jedoch nie an einer Person aus, da die Emotionen schnell verflogen. 

Als ich mit meiner besten Freundin wohnte, warnten mich alle davor: „Das war’s dann mit eurer Freundschaft“, hieß es. Dem war nicht so, denn wir haben unsere Macken gekannt und so hat jede einfach die Aufgaben übernommen, die leichter fielen. Ich hasse es, den Müll raus zu bringen. Das übernahm dann meine Freundin immer. Das lästige Altglas musste ich in den Jahren nie selbst wegbringen. Dafür übernahm ich das Putzen der Wohnung. Es kam niemals zu einem Streit.

Tipp

Ein Ratschlag für das WG-Leben: Haltet Euch an die Putzpläne, denn jedeR möchte Platz zum Kochen oder Waschen haben und das möglichst ohne den Dreck anderer. Warnt Eure MitbewohnerInnen vor, falls Ihr mit Eurem Besuch etwas lauter sein werdet. Wenn eine Party stattfindet, sagt den Leuten in der Wohnung Bescheid. Nehmt Rücksicht auf die Menschen, die möglicherweise am nächsten Tag arbeiten oder eine Klausur schreiben müssen. Redet miteinander, damit kein aufgestauter Frust Euer Zusammenleben zerstört. Es ist eine Erfahrung wert.        

:Katharina Cygan

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