Bild: Mit zugehaltenen Ohren und Grinsen im Gesicht: Die Zuschauenden warten auf den großen Knall, während Performer Hans Peters die rote Gefahr immer weiter aufbläst , Podest: Studierende der Theaterwissenschaft zeigen in der Werkschau aktuelle Projekte Foto: Alexander Schneider

„Anything can happen“, versprach Organisatorin Sina Langner im Interview der :bsz-Ausgabe 1113. Vor dem Hintergrund ihrer „Love Edition“ machten die Beteiligten jedoch klar, dass der kreative Input nicht den Valentinstag ausschöpft und die Kunst im Mittelpunkt steht. „Die Liebes-Vibes sollten nur den Rahmen stellen. So fühlen sich alle wohl und können sich umso mehr auf die Beiträge einlassen“, erklärt Viviane Lennert aus dem Orga-Team. Bei Podest legte sie am 14. Februar Tarot-Karten und deutete daraus, wie es um das Liebesleben der BesucherInnen steht – teilweise mit erschreckender Genauigkeit. 

What happened?

Obwohl das diesjährige Podest größtenteils installativ ausfiel, glänzte das Programm wieder durch Vielfalt. Das Tor5 bot als Arbeitsstätte des Masterstudiengangs Szenische Forschung den perfekten Ort, um auf individuelle Erkundungsreise zu gehen und den Love-Spuren zu folgen: eine Wand für Liebes-Annoncen, BotInnen, die Liebesbriefe überbrachten, eine Kissenschlacht bei der anschließenden Party, und vieles mehr. Die ausgelassene Atmosphäre im vertrauten Kreise löst außerdem den Druck, unter dem Kunstschaffende im Rahmen solcher festivalähnlichen Plattformen häufig stehen. Zu hoher Druck führt zu großer Spannung. Zu große Spannung muss sich irgendwann entladen. Wie das endet, führte Hans Peters in seiner Performance „Luft“ eindrucksvoll vor. 

Mit Liebe und Feedback nach Hause

Dass der Austausch über die künstlerischen Zwischenstände fester Bestandteil des Konzepts ist, wird an der Wiederkehr vieler KünstlerInnen deutlich: „Die Kontinuität war auch für die Feedback-Gespräche hilfreich, da die KommilitonInnen in ihren Rückmeldungen Bezug auf meinen ersten Auftritt nehmen konnten“, verdeutlicht Mattias Engling, der zum zweiten Mal mit einem Kabarett-Programm hellauf begeisterte.  Wer noch in Erinnerungen der vergangenen Podest-Editionen schwelgt oder bereits der 15. Ausgabe entgegeneifert, sollte einen Blick auf den Podest-Blog riskieren, um Im- und Expressionen künstlerischen Schaffens zu sammeln. 

:Marcus Boxler

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