Der GründerInnengeist geht um. Viele, vor allem junge Leute, beschäftigen sich mit dem Thema Start-Up. Die MacherInnen von „Rap1D“, einer Musik-App, bei der sich laut Pressemitteilung der RUB „alles um Rap-Musik und HipHop dreht“, wandten sich mit ihrem Unterfangen an die Wirtschaftspsychologie der RUB.
Diese Gelegenheit ergriff Katharina Friedrichs (Bild), wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, umgehend und brachte Erstsemester im Rahmen des Seminars „Einführung in die Wirtschaftspsychologie“ direkt in Kontakt mit einem realen Auftrag. Es solle in dem Seminar vor allem darum gehen, so Friedrichs, Erfahrung mit einem Auftrag eines Unternehmens zu machen und so Einblick in den künftig praktischen Arbeitsbereich zu erhalten. „Daher bin ich jedes Semester bestrebt, einen interessanten Kooperationspartner zu finden, der gleichermaßen davon profitiert.“ In diesem Fall erhoffe sich Ströer, Vermarkter für Außenwerbung, „aus der Analyse der Kampagne wertvolle Erkenntnisse abzuleiten, inwiefern Kulturmedien als Werbemaßnahme für Start-Ups eingesetzt werden können.“
Der Weg zum Ziel
Die drei Schritte Analyse, Gestaltung und Konzeptionierung sowie Evaluation und Präsentation mussten für die schlussendlich entstandene Kampagne getätigt werden. Im ersten Schritt ging es darum, sich durch eine KundInnen- und Konkurrenzanalyse sowie einer Analyse von WerbeträgerInnen, also Kulturmedien, „intensiv mit dem Start-Up als auch dem Werbeformat“ auseinanderzusetzen, so Friedrichs. Die aus Kleingruppen gewonnenen Ergebnisse wurden dann in einer Gesamtanalyse zusammengefasst.
In Schritt zwei wurden Kommunikationsstrategie und Leitidee formuliert. Außerdem wurde überlegt, womit und wie man auf den Plakaten werben möchte. Dazu gab Friedrichs zu Beginn jeder Veranstaltung theoretischen Input in puncto Farben, Bildkomposition und Wirkelemente. „Die Studierenden haben dann ein Fotoshooting mit einem 89-jährigen Verwandten eines Studierenden organisiert sowie die Plakate gestaltet.“ Man habe sich dazu entschlossen, durch die „überspitzte Darstellung des älteren Herrn mit jugendlicher ‚Rap/HipHop-Kleidung‘ mit Humor zu werben“. Durch diesen Kontrast solle Aufmerksamkeit generiert werden, sodass PassantInnen „das Plakat genauer betrachten und hoffentlich ein wenig schmunzeln“.
Im letzten Schritt haben Studierende dann die Werbewirkung evaluiert, indem sie qualitative Interviews mit BetrachterInnen führten und auch quantitative Fragebögen erstellten.
Wie kommt’s an?
Friedrichs sagt, die Reaktionen auf das Plakat seien „sehr durchmischt“ ausgefallen. Während einige es für „mal was anderes“ hielten, sprach es andere „gar nicht an, aber auch weil Rap nicht ihre Musikrichtung ist“. Allerdings seien sowohl die Farben als auch der Protagonist oft lobenswert erwähnt worden. „Wir wollten vor allem mit den Plakaten Aufmerksamkeit für das Start-Up generieren und das ist aus unserer Sicht gelungen.“
:Tobias Möller
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