Bild: Kampagne für saubere Kleidung: Referentin Christiane Schnura informiert, wie man aktiv werden kann. , DGB informiert über Bedingungen in der Textilindustrie Foto: box

Zum Jahresbeginn wurde in Ashulia (Bangladesch) der Protest demonstrierender TextilarbeiterInnen „niedergeknüppelt“. 3.500 Menschen wurden entlassen, viele GewerkschafterInnen sind auf der Flucht, um der Verhaftung zu entgehen. Gewerkschaften sind die Stimme der ArbeitnehmerInnen gegenüber politischen EntscheidungsträgerInnen. Der DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) ist mit acht Mitgliedsgewerkschaften der größte Dachverband in der Bundesrepublik und macht auf solche Zustände aufmerksam. Die DGB-HSG gründete sich im September 2016 neu, nachdem die Aktivitäten seit der offiziellen Gründung im April 2014 zurückgingen. „Wenn Beschäftigte 15 Stunden pro Tag und sechs Tage in der Woche arbeiten, davon nicht leben können und dann auch noch verhaftet oder gekündigt werden, wenn sie sich gewerkschaftlich organisieren, können wir nicht untätig bleiben“, betont Gewerkschafterin Charlotte Reineke, die durch den Abend moderierte. 

Was kann ich tun?

„Durch unseren Konsum entwickelt sich Kleidung von Gebrauchsartikeln zu Verbrauchsartikeln“, kritisiert Referentin Christiane Schnura, Koordinatorin der Kampagne für saubere Kleidung. Die Initiative ist Teil der internationalen Clean Clothes Campaign (CCC), einem Netzwerk entwicklungspolitischer Organisationen. In der Diskussion drehen sich die Fragen um die Möglichkeiten der Eigeninitiative. Schnura appelliert an reduzierten und reflektierten Konsum und macht deutlich, wie man durch humanitäre Organisationen selbst aktiv werden kann. Die hier initiierte Vernetzung soll nicht verebben. Veranstalterin Saida Ressel, Jugendbildungsreferentin des DGB, lädt zu folgenden Veranstaltungen: „Es gab viele Nachfragen, das Interesse ist groß.“ Für die Zukunft sei eine Kooperation mit exchains (Kampagne für Beschäftigtenrecht) geplant, um das Thema der Textilbranche weiterzuführen. „Außerdem planen wir eine Filmvorführung in Zusammenarbeit mit dem Studienkreis Film (SKF) an der RUB, die bundesweite DGB-Demo am 1. Mai und ein Gewerkschaftsgrillen auf dem Campus.“

:Marcus Boxler

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